FC Bayern: Warum der Rekordmeister vom Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft profitiert und eine Gefahr bleibt
16 Spieler schickte der FC Bayern Ende November zur Weltmeisterschaft in Katar, neun reisten schon nach der Gruppenphase wieder ab. Dem FC Bayern kommt das frühe WM-Aus der DFB-Elf nicht ungelegen, können die unfreiwilligen Rückkehrer im Hinblick auf die wichtige zweite Saisonhälfte ihre Akkus nun doch vollständig aufladen. Dennoch birgt der Katar-K.o. auch eine Gefahr für den Rekordmeister.
Kollegen beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft: Serge Gnabry, Joshua Kimmich und Thomas Müller (v.l.n.r)
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Joshua Kimmich entdeckte seinen Kampfgeist wieder, Manuel Neuer suchte Zerstreuung beim Handball, Mario Götze zeigte erste Urlaubsbilder.
Früher als geplant sind die deutschen Nationalspieler von der WM in Katar zurückgekehrt. Vom Frust gebeutelt, aber eben auch mit der nötigen Professionalität gilt es nun, zurück in den Liga-Alltag zu finden. "Ich werde Zeit brauchen, um alles zu analysiere, zu verarbeiten und die richtigen Lehren daraus zu ziehen", schrieb Kimmich nach dem Touchdown der Lufthansamaschine in München am Samstag auf Instagram und richtete den Blick demonstrativ schon wieder nach vorne. In vier Wochen heiße es dann wieder Attacke, "denn Aufgeben ist niemals eine Option!"
Es könnte für die Nationalspieler ein komplizierter Spagat werden. Totale Enttäuschung auf der einen, kompletter Fokus auf die kommenden Aufgaben auf der anderen Seite. Für die Vereine ist das Ausscheiden weitaus weniger kritisch - im Gegenteil: Der Flieger aus Doha brachte ganze sieben deutsche Nationalspieler zurück zum FC Bayern, die nun Zeit wichtige Zeit zur Regeneration bekommen, um die Akkus für die wichtige zweite Saisonhälfte aufzuladen.
Auch Alphonso Davies und Eric Maxim Choupo-Moting schieden mit Kanada beziehungsweise Kamerun bereits in der Vorrunde aus. Damit sind neun der 16 WM-Fahrer des Rekordmeisters bereits wieder da und können - nach kurzem Urlaub - ins Mannschaftstraining einsteigen.
FC Bayern: Fahrplan bis zum Bundesliga-Restart steht
Bis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga am 20. Januar, wenn der FC Bayern auswärts in Leipzig ran muss (20:30 Uhr im Liveticker), bleiben noch eineinhalb Monate. Den Fahrplan bis zu diesem Tag skizzierte Trainer Julian Nagelsmann bereits Anfang November auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC.
Nach dem vorerst letzten Bundesligaspiel auf Schalke (2:0-Sieg am 12. November) bekamen die Spieler eine Woche frei, bevor bis zum 10. Dezember in kleinerer Gruppe weiter trainiert wurde. "Langsam, aber sicher" würden dann laut Nagelsmann nach und nach auch die WM-Fahrer zurückkehren und die Trainingsgruppe an der Säbener Straße anwachsen lassen. Nun, das ging schneller als gedacht.
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Jamal Musiala und Joshua Kimmich beim WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft
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Mit den Franzosen Dayot Upamecano, Benjamin Pavard, Kingsley Coman, dem Niederländer Matthijs de Ligt, dem Marokkaner Noussair Mazraoui und dem Kroaten Josip Stanisic befinden sich nur noch sechs Bayernprofis in Katar. Lucas Hernández reiste mit einem Kreuzbandriss vorzeitig ab.
Nach den Feiertagen um den Jahreswechsel steigt der Rekordmeister dann mit komplettem Kader wieder ins Training ein. Am 6. Januar geht es für Kimmich und Co. dann zurück nach Doha, wo der FC Bayern umstrittenerweise erneut sein Trainingslager abhalten wird.
Profitiert der FC Bayern vom frühen WM-Aus?
Alles in allem könnte man also sagen, dass der FC Bayern vom frühen Ausscheiden Deutschlands bei der Weltmeisterschaft profitiert.
Klingt nach schlechten Nachrichten für den Rest der Liga, oder? Die so gefürchtete Ausgelaugtheit, die den FC Bayern dank seiner vielen Nationalspieler im neuen Jahr hätte heimsuchen sollen, sie bleibt angesichts des nun fast schon entspannten Zeitplans jedenfalls aus.
Doch Misserfolg kann sich selbstverständlich auch negativ auf Spieler auswirken, denn auch mentale Komponenten spielen im Profisport eine große Rolle. Es wird also die Frage sein, wie tief die Enttäuschung nach dem WM-Debakel bei Bayerns Nationalspielern sitzt und wie schnell sie diese verarbeiten können.
Nicht nur Kimmich wies in seinem Instagram-Post darauf hin, dass dies durchaus einige Zeit dauern kann. Auch Thomas Müller erkannte, dass es nach dieser WM schwieriger sein werde "das Erlebte zu filtern und richtig zu deuten". Müller werde "trotz aller Erfahrung mit großen Erfolgen und auch krachenden Niederlagen diesmal etwas Zeit brauchen, um alles einordnen zu können."
Wir dürfen gespannt sein, in welchem Zustand sich die gescheiterten Nationalspieler im neuen Jahr präsentieren, wenn sie sich wieder das rot-weiße Trikot des europaweit gefürchteten FC Bayern überziehen.
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Quelle: MagentaTV
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