Hertha landet Befreiungsschlag im Abstiegskampf und schlägt den FC Augsburg

Berlin lebt! Hertha BSC hat im Abstiegskampf der Bundesliga einen ganz wichtigen Big Point gefeiert. Im intensiven, aber lange wenig spektakulären Kellerduell gegen den FC Augsburg erkämpften die Berliner am Samstag einen 2:0 (0:0)-Sieg. Mit 20 Punkten sprang die leidgeplagte Hertha vom vorletzten Tabellenplatz aus der unmittelbaren Gefahrenzone.

Hertha BSC schlägt FC Augsburg

Fotocredit: Getty Images

Ex-Augsburger Florian Niederlechner hätte seine neue Mannschaft schon früh in Führung bringen können. Der 32-Jährige zielte nach Balleroberung gegen Niklas Dorsch aus 13 Metern allerdings knapp links vorbei (2.).
Anschließend waren Highlights rar gesät im Berliner Olympiastadion. Stattdessen prägten Zweikämpfe im Mittelfeld das Geschehen. Beide Abwehrreihen hielten gut dagegen. So wurde es erst kurz vor der Halbzeit noch einmal gefährlich. Diesmal war es Jessic Ngankam, der vom rechten Strafraumeck knapp über das Tor von Rafal Gikiewicz schoss (45.).
Im zweiten Durchgang kam Augsburg engagierter aus der Kabine, wirklich zwingend wurden die Fuggerstädter dabei aber nicht. Auf der anderen Seite hatte Tolga Cigerci mit einem Distanzschuss aus 22 Metern die erste Chance für die Berliner (57.).
Wenig später ging die Hertha dann sogar in Führung. Bei immer dichter werdendem Schneetreiben klärte Ex-Herthaner Arne Maier einen Freistoß von Marvin Plattenhardt vor die Füße von Marco Richter. Der ehemalige Augsburger ließ sich nicht lange Bitten und traf per Aufsetzer ins rechte untere Eck (61.).
Augsburg musste nun reagieren und hatte in Person von Mergim Berisha die erste gefährliche Möglichkeit: Sein Abschluss aus acht Metern halbrechts ging – von Plattenhardt noch abgefälscht – knapp am langen Eck vorbei (68.).
Kurz darauf schlugen die Hausherren dann aber ein zweites Mal zu. Ein Freistoß aus der eigenen Hälfte von Augustín Rogel war lange in der Luft, rutschte aber durch zum eingewechselten Dodi Lukébakio, der aus der Drehung und 13 Metern Torentfernung ins linke Eck traf (70.).
Dem hatte der FCA nichts mehr entgegenzusetzen – auch weil Berisha kurz vor dem Ende aus sechs Metern per Seitfallzieher an Oliver Christensen scheiterte (89.).

Die Stimmen:

Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Es war das erwartet schwere Spiel, ein Abnutzungskampf. Beide Mannschaften haben viel gut wegverteidigt. Dann hatten wir heute das Momentum mit den Standards. Ich finde, dass es am Ende ein verdienter Sieg ist. Wir mussten uns reinkämpfen. Das haben die Jungs gut gemacht. Wir sind zufrieden."
Enrico Maaßen (Trainer FC Augsburg): "In Summe haben wir kein schönes Spiel gesehen, das war ein Kampfspiel. Die erste Halbzeit war von beiden Seiten sehr mau. Du hast durch zwei unnötige Gegentore das Spiel verloren. Ansonsten spielt man 0:0, wenn man sich so wenige Torchancen erspielt. Aber wir haben die Fehler gemacht."
Florian Niederlechner (Hertha BSC): "Es war schon sehr besonders, vor eineinhalb Monaten war ich noch im Trainingslager mit dabei. Dann so ein wichtiges Spiel und dann der ganze Wirbel in den letzten zwei Tagen. Ich mache dann immer einen auf cool, aber mit der Klausel war es auf jeden Fall schon ein wichtiges, schwieriges Spiel heute für mich. Ich glaube, es war nicht mein bestes Spiel, aber mir hat der Verein schon die ganze Woche signalisiert, dass ich heute spielen werde. Wir sind eine richtig geile Truppe, es macht momentan echt richtig Spaß. Nächste Woche in Leverkusen müssen wir genauso auftreten."
Jeffrey Gouweleeuw (FC Augsburg): "Ich glaube, 0:0 wäre okay gewesen. Beide Seiten wollten nicht wirklich Fußball spielen. Wenn man dann solche Chancen verschenkt, verdient man das auch."
Jean-Paul Boëtius (Hertha BSC): "Wir sind sehr erleichtert, weil wir wissen, wie wichtig diese drei Punkte sind. Dafür haben wir das ganze Spiel gekämpft und uns am Ende belohnt. In der ersten Hälfte haben wir in der letzten Zone etwas unglücklich agiert, aber wir waren entschlossen, das in der zweiten Halbzeit zu ändern. Der Dank geht auch an die Fans, die uns wieder überragend unterstützt haben."
Rafal Gikiewicz (FC Augsburg): "Wir wissen schon vor dem Spiel, was uns hier in Berlin erwartet: lange Bälle, Zweikämpfe. In der zweiten Halbzeit sind wir gut gestartet, aber dann bekommst du zwei Tore und es ist vorbei. Ich kenne ihn (Marco Richter, Anm. d. Red.), er hat einen guten Schuss. Aber es spielt keine Rolle, ob Richter, Niederlechner, oder Lukébakio schießt. Es ist das vierte Auswärtsspiel in Folge ohne Punkte. Nur zu Hause punkten, wird vielleicht irgendwann knapp."
Tolga Ciğerci (Hertha BSC): "Wir wussten, dass das ein Kampfspiel mit vielen langen Bällen und Zweikämpfen wird. Deswegen waren wir darauf vorbereitet, haben dagegengehalten und gezeigt, dass wir in den Duellen präsenter sind."
Oliver Christensen (Hertha BSC): "Es ist lange her, dass wir zu Null gespielt haben. Daher ist dies ein sehr gutes Wochenende! Wir haben richtig stark verteidigt - vor allem die erste Halbzeit war purer Kampf. Nach dem Seitenwechsel hatten wir dann mehr Platz und mehr Möglichkeiten. Dodi kam rein und hat es super gemacht. Das ist Qualität - und wir haben viel Qualität. Auch Joves (Stevan Jovetić, Anm. d. Red.) Rückkehr unterstreicht das und ist wichtig."

Der Tweet zum Spiel:

Erleichterung ist wohl das vorherrschende Gefühl in der Hauptstadt.

Das fiel auf: Marco Richter trifft gegen den Ex-Verein

Immer, wenn es für Marco Richter gegen seinen Ex-Verein FC Augsburg geht, dann ist der Rechtsaußen besonders treffsicher. Besonders emotional war dabei sein Treffer zum 1:0-Erfolg im Hinspiel. Damals war Richter gerade erst nach seiner Krebs-Erkrankung auf den Rasen zurückgekehrt. Nun brachte er seine Mannschaft auch im heimischen Olympia-Stadion auf die Siegerstraße und traf schon zum dritten Mal im vierten Spiel gegen seinen Heimatverein.

Die Statistik: 0

Es bleibt dabei, der FC Augsburg kann einfach nicht in Berlin gewinnen. Noch nie gelang dem FCA ein Auswärtserfolg im Olympiastadion.
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Quelle: Perform

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