Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Bundesliga: Union Berlin siegt im Hauptstadt-Derby gegen Hertha BSC - und verkürzt Rückstand auf FC Bayern

Florian Luber

Update 28/01/2023 um 21:49 GMT+1 Uhr

Der FC Union Berlin hat das Hauptstadt-Derby gegen Hertha BSC für sich entschieden. Die Eisernen gewannen im Olympiastadion 2:0 (1:0). Danilho Doekhi (44.) brachte Union kurz vor der Pause per Kopf in Führung, Paul Seguin (67.) veredelte einen Konter zum Endstand. Aufgrund des Sieges zogen die Köpenicker - zumindest vorerst - punktetechnisch mit Tabellenführer Bayern München gleich.

Hertha BSC - Union Berlin

Fotocredit: Getty Images

Zum fünften Mal in Folge heißt der Sieger im Hauptstadtderby Union Berlin. Nach einer schwächeren ersten Hälfte steigerte sich die Mannschaft von Urs Fischer im zweiten Durchgang um ein Vielfaches und siegte am Ende verdient 0:2 (0:1) gegen Hertha. Damit ziehen die Eisernen mit Bayern München gleich und setzen den Rekordmeister vor dessen Topspiel unter Druck.
Die 74.667 Fans im ausverkauften Olympiastadion bekamen eine eher schwache erste Hälfte geboten, beide Teams neutralisierten sich und kamen kaum ins letzte Drittel des Gegners. Die erste richtig gute Chance hatten die Hausherren, die zunächst auch den etwas besseren Eindruck hinterließen. Nach starker Vorarbeit von Dodi Lukebakio schoss Suat Serdar aus 19 Metern übers gegnerische Tor (35.). Aus dem Nichts und mit dem ersten Abschluss in Richtung Tor gingen die Eisernen kurz vor der Pause doch noch in Führung. Eine Standardsituation, ausgeführt von Christopher Trimmel, nickte Danilho Doekhi wie bereits in der Vorwoche ein (44.).
Auch der zweite Durchgang begann ähnlich verhalten wie der erste. Chancen waren insgesamt Mangelware, doch die Eisernen kamen deutlich besser aus der Kabine als die Hertha. Nach einem Zweikampf zwischen Rani Khedira und Marc-Oliver Kempf im Sechzehner der Köpenicker, bei dem der Herthaner zu Boden ging, rollte ein Konter der Gäste über Sheraldo Becker, der den mitgelaufenen Paul Seguin bediente. Der Mittelfeldakteur traf souverän zum 2:0, doch es folgten Diskussionen um ein vermeintliches Foulspiel. Dr. Felix Brych schaute sich die Szene noch einmal selbst am Monitor an und entschied daraufhin, dass der Treffer zählt (67.).
Die Schlussphase wurde dann noch mal deutlich interessanter als alles, was zuvor geschah. Zunächst hatte Hertha seine bis dato beste Chance, als Lucas Tousart eine Ecke von Marvin Plattenhardt aufs Tor köpfte, aber an Frederik Rönnow scheiterte (73.). Kurz darauf gab es den nächsten Aufreger, als die Köpenicker einen Strafstoß forderten.
Ein Schuss von Niko Gießelmann wurde von Peter Pekarík mit einer Grätsche geblockt, allerdings mit dem Stützarm. Brych zeigte sofort an, dass weitergespielt wird, die Gäste teilten diese Meinung natürlich nicht (76.). Die Alte Dame versuchte in der Schlussviertelstunde noch mal mehr, ein richtiges Aufbäumen blieb aber aus.
Ein abgefälschter Distanzschuss von Marco Richter wurde noch einmal gefährlich, doch Rönnow war erneut zur Stelle (82.).

Die Stimmen zum Spiel:

Marco Richter (Hertha BSC): "Wir sind mit einem sehr guten Gefühl ins Spiel gegangen, das Gegentor kurz vor der Pause hat uns natürlich nicht in die Karten gespielt. Nichtsdestotrotz wussten wir, dass so etwas passieren kann. Es war, denke ich, gut zu erkennen, dass wir zurückkommen wollten. Dass wir kämpfen, laufen und gegen den Tabellenzweiten mithalten können. Aber leider haben wir die entscheidenden Zweikämpfe verloren und den zweiten Gegentreffer hinterherbekommen. Dann standen wir mit dem Rücken zur Wand und es wurde noch schwerer. Unter dem Strich steht eine weitere Niederlage in einem Heimspiel. Das ist bitter und enttäuschend."
Marvin Plattenhardt (Hertha BSC): "Das ist gerade kein gutes Gefühl. Wir haben wieder so ein ekliges Standardtor kassiert, danach lief das Spiel ein bisschen gegen uns. Der Elfmeter, den wir nicht bekommen haben, wäre möglicherweise eine spielentscheidende Szene gewesen. So, wie es dann mit dem Konter und dem 0:2 lief, ist es sehr bitter. Aber es bringt nichts, sich darüber noch aufzuregen. Wir haben uns insgesamt gesteigert und können auf diese Leistung aufbauen, auch wenn wir im zweiten Durchgang nicht mehr so griffig waren."
Oliver Christensen (Hertha BSC): "Wir wollten rausgehen und die Zweikämpfe gewinnen, das ist uns auch gelungen. Der Unterschied war, dass Union zwei Chancen hatte und zwei Tore geschossen hat und wir Chancen hatten und keine Tore geschossen haben. Gegen Wolfsburg waren wir schlecht, diesmal hat die Intensität gestimmt. Wir haben alles gegeben, nur hat es nicht gereicht. Bei Standardsituationen müssen wir uns verbessern, keine Frage. Grundsätzlich haben wir die Qualität, doch das zeigen wir gerade nicht. Die Fans sind nicht zufrieden, wir sind nicht zufrieden. Aber wer ist das schon nach drei Niederlagen?"
Oliver Ruhnert (Geschäftsführer Sport Union Berlin): "Ich fand unsere erste Halbzeit nicht aggressiv genug, eigentlich hat Hertha unser Spiel gespielt. Das hat den Ausschlag gegeben, wir haben sehr wenig zugelassen, das hat die Mannschaft gut gemacht. Hertha hatte kaum eine Torchance, daran hat es am Ende gelegen. Wir haben dann unsere wenigen Möglichkeiten genutzt, die wir hatten."

Der Tweet zum Spiel

Das fiel auf: Gnadenlos effektiv

Eine Sache, die die Eisernen bereits zu Beginn der Saison ausgezeichnet hat, ist es, aus wenig viel zu machen. Im ersten Durchgang gingen die Köpenicker mit ihrem ersten Schuss aufs Tor direkt in Führung und auch in der zweiten Hälfte ging der erste Abschluss direkt ins Tor. Am Ende erzielt Union Berlin aus 0,90 expected Goals gleich zwei Tore und gewinnt am Ende auch verdient. Nachdem sie vor der WM-Pause mit zwei heftigen Niederlagen in drei Spielen bereits selbst von der eigenen Medizin kosten konnten, sind sie heute wieder selbst gnadenlos und effektiv gewesen.

Die Statistik: 4

Danilho Doekhi erzielte bereits sein viertes Kopfballtor in der laufenden Saison. In den fünf Top-Ligen Europas erzielten nur Erling Haaland (5) und Harry Kane (7) mehr Tore mit dem Kopf.
picture

Musiala im Form-Tief: Nagelsmann kennt die Gründe

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung