Bayer Leverkusen: Xhaka-Gegner beißen bei ihm auf Granit - der "Bad Boy" ist mittlerweile längt Geschichte
Beim FC Arsenal galt Granit Xhaka als Bad Boy, der sich gerne mal einen Platzverweis einhandelt. Mit seinem Wechsel zu Bayer 04 Leverkusen hat der 31 Jahre alte Schweizer jedoch eine Wandlung vollzogen und sich zum unersetzlichen Anführer im Mittelfeld gemacht. Die Gegner beißen mit Provokationen mittlerweile auf Granit. Das Vertrauen seines Trainers bestätigte sich bereits am letzten Wochenende.
Alonso warnt vor Pokal-Kracher: "Es ist ein kurzer Weg, aber ..."
Quelle: Perform
"Bad Boy" - der Beiname, den das englische Boulevardblatt "The Sun" Granit Xhaka gab, kam nicht von ungefähr.
79 Gelbe und fünf Rote Karten sammelte der Schweizer zwischen 2016 und 2023 in 295 Pflichtspielen für den FC Arsenal.
Xhaka galt schon in den vier Jahren zuvor im Trikot von Borussia Mönchengladbach als Hitzkopf, mit dem schnell die Fohlen durchgingen (37 Gelbe, fünf Gelb-Rote, eine Rote Karte).
Umso verwunderlicher, dass er bei seinem neuen Klub Bayer Leverkusen noch kein einziges Mal als Wüterich in Erscheinung getreten ist, die Provokateure auf Granit beißen.
Alonso geht Risiko mit Xhaka ein
Im Vorfeld des Bundesligaspiels zwischen der Werkself und Darmstadt 98 (2:0) wurde vor dem vergangenen Wochenende dennoch diskutiert, ob Trainer Xabi Alonso besser zum ersten Mal überhaupt auf Xhaka in der Startelf verzichten sollte.
Der Mittelfeldstratege stand immerhin bei vier Gelben Karten, eine weitere hätte Xhaka das Spitzenspiel am kommenden Samstag (18:30 Uhr im Liveticker) gegen den FC Bayern gekostet.
Alonso ließ Xhaka spielen – und der machte keinerlei Anstalten, sich eine Sperre einzuhandeln.
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Granit Xhaka (l.) und Xabi Alonso
Fotocredit: Getty Images
"Ich habe dem Trainer gesagt, dass ich mittlerweile schon ein bisschen mehr Erfahrung habe als damals und dass ich auf jeden Fall vorsichtig sein werde. Das hat, Gott sei Dank, gut geklappt", sagte Xhaka nach dem Spiel im Gespräch mit "Sky".
Dass Alonso ihm das nötige Vertrauen entgegenbrachte, habe ihn stolz gemacht, erklärte der 121-malige Nationalspieler. "Ich glaube, ich konnte es ihm zurückgeben." Alonso selbst sagte: "Am Ende war es eine gute Entscheidung, ihn spielen zu lassen."
Hamann lobt Xhaka: "Unheimlich diszipliniert"
Die Gelassenheit des Spaniers scheint auf Xhaka abzufärben. Vielleicht ist beim 31-Jährigen mittlerweile auch eine Art Altersmilde eingekehrt. Auch "Sky"-Experte Dietmar Hamann lobte den Eidgenossen für dessen augenscheinlichen Reifeprozess: "Die Sachen, die er sich bei Arsenal ab und zu erlaubt hat, macht er nicht mehr. Er ist unheimlich diszipliniert."
Xhaka gehe laut Hamann "als Vorbild voran". Dass der gebürtige Basler trotz der drohenden Sanktion in der Startelf stand, zeigte, wie unverzichtbar er für das Überflieger-Team der bisherigen Saison ist.
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Kein seltenes Bild in der Vergangenheit: Granit Xhaka sieht Rot
Fotocredit: Getty Images
Xhaka gibt den Takt vor, der Sechser ist Ballmagnet und -eroberer gleichermaßen. "Er ist der Häuptling. Nicht nur für die Schweiz, sondern auch in Leverkusen", sagte zuletzt Leverkusens langjähriger Boss Rudi Völler, der mittlerweile als DFB-Sportdirektor aktiv ist.
"Häuptling" Xhaka vor wegweisender Woche
Und auf ebenjenen Häuptling wird es in dieser Woche besonders ankommen. Am Dienstag steht für die noch ungeschlagenen Leverkusener das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart auf dem Programm (20:45 Uhr im Liveticker), vier Tage später gastiert der Verfolger aus München in der Farbenstadt.
"Es ist eine spannende Woche für uns", fasste Xhaka die bevorstehenden Ereignisse nüchtern zusammen. Natürlich wolle Bayer in die Runde der letzten Vier einziehen und somit den nächsten Schritt in Richung zweiten DFB-Pokalgewinn der Klubgeschichte machen.
"Und dann", so Xhaka: "Dann kommt das große Spiel gegen die Bayern. Da wollen wir unseren Fans etwas geben." So spricht kein Bad Boy. So spricht ein gereifter Anführer.
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Quelle: Perform
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