Drei Dinge, die bei Freiburg gegen den BVB auffielen: Mats Hummels und Marco Reus als Retter in der Not

Nach zwei enttäuschenden Unentschieden gegen Bochum und Heidenheim feierte Borussia Dortmund am Samstag mal wieder einen Dreier. Beim SC Freiburg siegten die Schwarz-Gelben dank zweier später Treffer 4:2. Entscheidend war neben einer Roten Karte für die Breisgauer am Ende ein Oldie-Duo. Sébastien Haller erlebte hingegen erneut einen gebrauchten Tag. Drei Dinge, die auffielen.

Terzic verrät nach Hummels-Gala: "Hatte ein offenes Gespräch"

Quelle: Perform

Als Schiedsrichter Tobias Stieler die Partie offiziell für beendet erklärt hatte, war die Erleichterung bei BVB-Trainer Edin Terzic riesig.
Nachdem beim Gastspiel in Freiburg die Weichen lange auf drittem Remis in Folge und anschließenden Diskussionen um seine Person standen, bescherte seine Mannschaft ihm doch noch den erlösenden Dreier - und zeigte in der Schlussphase reichlich Charakter.
4:2 gewann der Vizemeister im Breisgau, Innenverteidiger Mats Hummels steuerte einen Doppelpack bei (11., 88,), für die restlichen Tore zeichneten Donyell Malen (60.) und Marco Reus verantwortlich. Aufseiten des SCF trafen Lucas Höler (45.+2) und Nicolas Höfler (45.+6).
Letzterer sah nach überhartem Einsteigen gegen Marcel Sabitzer kurz vor Schluss die Rote Karte (82.) und leitete damit unfreiwillig die Wende ein. Während die BVB-Oldies am Ende jubelten, erlebte Sébastien Haller einen Nachmittag zum Vergessen.
Drei Dinge, die bei SC Freiburg – Borussia Dortmund auffielen.

1.) Country for Old Men

Es waren die betagten Männer, die den nächsten Dortmunder Rückschlag in der noch jungen Saison abwendeten.
Hummels mit seinem zweiten Tor an diesem Nachmittag und Reus, der nicht nur den Endstand herstellte, sondern das 3:2 seines langjährigen Kollegen per Freistoß einleitete.
Für Hummels war der Doppelpack ein Karriere-Meilenstein, stellte er doch gleich zwei Bestmarken auf. Mit 34 Jahren und 274 Tagen löste er Frank Mill als ältesten Doppelpacker der Dortmunder Vereinsgeschichte ab, zudem erzielte er in der 16. Bundesliga-Saison in Serie mindestens einen Treffer. Dies gelang bis dato nur fünf weiteren Spielern in Deutschlands Beletage (zuletzt Olaf Thon von 1984/85 - 1999/2000).
"Drei Punkte und zwei Tore", schrieb der Mann des Spiels im Anschluss bei Twitter. Die nackten Zahlen, aber nicht der alleinige Grund für Hummels' top Leistung. Hummels wusste auch mit anderen Werten zu überzeugen: Der Routinier verbuchte die meisten erfolgreichen Tacklings (2), die meisten klärenden Aktionen (6) und wartete mit einer Zweikampfquote von 70 Prozent auf.

2.) Haller kommt nicht in Tritt

In der Rückrunde der vergangenen Spielzeit avancierte Haller nach überstandener Krebserkrankung mit neun Toren zum verlässlichen Knipser und hatte enormen Anteil daran, dass Dortmund den Kampf um die Meisterschaft bis zum Ende offen hielt.
Aktuell ist der Ivorer jedoch noch weit von seiner Top-Form entfernt. In der laufenden Saison steht die magere Bilanz von null Treffern. Vor zwei Wochen gegen Heidenheim war in der Offensive nichts von Haller zu sehen, im eigenen Strafraum verursachte er schließlich den Elfmeter, der zum 2:2 führte.
Dennoch setzte Terzic auch im Duell mit Freiburg auf den 29-Jährigen. Doch Haller zahlte das Vertrauen nicht zurück, nahm stattdessen die Rolle des Phantoms ein.
Haller brachte nur zwei Torschüsse zustande, kam insgesamt auf nur 20 Ballaktionen. Gemeinsam mit Karim Adeyemi, der bisher ebenfalls auf Formsuche ist, hatte Haller nach nicht einmal einer Stunde Feierabend. Niklas Füllkrug kam für den ehemaigen Ajax- und Frankfurt-Stürmer ins Spiel - und lieferte gleich mit seiner ersten Aktion die Vorlage zum zwischenzeitlichen 2:2.

3.) Lernresistente Dortmunder

Hummels verriet nach dem Spiel am "Sky"-Mikrofon, dass Terzic das Team eigentlich auf die Stärke der Freiburger aufmerksam gemacht hatte.
"Sie haben aus einer Halbfeldflanke das 1:1 gemacht und dann geben wir ihnen einen Freistoß", erklärte Hummels. Er führte aus: "Obwohl die ganz klare Ansage war, dass wir leichte oder dumme Standards verhindern sollen. Weil sie mit Grifo einen der besten Standardschützen der Liga haben."
Terzic' Ansage schien bei seinen Schützlingen nicht zu verfangen. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison, dass ein derartiger Eindruck entsteht. Den Vorwurf der Lernresistenz muss sich der Revierklub gefallen lassen.
Aber: In Freiburg war auch ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zu den vergangenen beiden Partien gegen Bochum und Heidenheim erkennbar. Dortmund steckte nicht auf und biss sich zurück ins Spiel.
"Wir mussten plötzlich einem 1:2 hinterherrennen, haben uns aber drauf eingelassen. Das Wichtigste war, dass wir bereit für ein solches Spiel in Freiburg waren", so Hummels' abschließendes Fazit.
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Quelle: Perform

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