Robben zurück im Bernabeu

Die Feierlichkeiten nach dem Triumph im DFB-Pokal sind längst vorüber und die Vorbereitung auf das Champions-League-Finale in Madrid schon in vollem Gange. Gleich für mehrere Bayern-Spieler ist das Spiel gegen Inter Mailand mehr als das Endspiel um die kontinentale Krone.

2009-2010 Champions League FC Bayern Lyon Robben

Fotocredit: Eurosport

So bedeutet für Kapitän Mark van Bommel die Reise nach Madrid zugleich eine Rückkehr in seine Vergangenheit. Denn der 33-jährige Holländer spielte in der Saison 2005/2006 für den FC Barcelona und kehrt nun in das Stadion des Erzfeindes Real zurück.
Der Mittelfeldabräumer, der mit Barça bereits in einem Champions-League-Finale stand, weiß, was die Bayern in einem solchen Endspiel erwartet: "Am Anfang ist man nervös und hat schwere Beine, aber sobald der Anpfiff ertönt, muss man voll da sein. Wir müssen versuchen, die Partie wie ein normales Spiel anzugehen, aber ich weiß, das ist schwierig. Denn im Vereinsfußball ist die Champions League das Höchste und Schwierigste, was es zu gewinnen gibt."
Der Respekt vor dem Gegner aus Mailand ist erwartungsgemäß enorm: "Inter hat eine sehr gute Mannschaft mit Spielern wie Eto'o und Sneijder sowie eine ausgezeichnete Verteidigung. Sie sind nicht umsonst Meister und Pokalsieger geworden."
Olic trifft auf seinen alten Klub
Auch für Ivica Olic ist das Spiel von besonderer Bedeutung. Denn der Kroate stand im zarten Alter von 18 Jahren für einige Wochen bei den Mailändern unter Vertrag, konnte sich für ein dauerhaftes Engagement aber nicht empfehlen und zog daher weiter zu Hertha BSC. Für den laufstarken Stürmer ging damals dennoch ein Traum in Erfüllung, durfte er doch mit seinem großen Vorbild Ronaldo trainieren.
Auch wenn er nie das Niveau des ehemaligen brasilianischen Weltklassespielers erreicht hat, kann der 30-jährige Musterprofi mittlerweile auf eine beachtliche Karriere zurückblicken, die in dieser Saison mit seinem Wechsel nach München noch einmal gehörig an Fahrt aufgenommen hat: "Das erste Jahr für mich beim FC Bayern ist einfach ein Traum. Ich war schon froh, dass ich überhaupt in der Champions League spielen kann. Dass ich schon im ersten Jahr die Chance auf den Titel in der Königsklasse habe, hätte ich nie erwartet."
Robben verspürt "Genugtuung"
Während Olic und van Bommel in Mailand beziehungsweise Barcelona keine allzu großen Spuren hinterließen, war Arjen Robben zwei Jahre lang eine feste Größe bei Real Madrid. Seine Rückkehr ins Bernabeu ist daher mit großen Emotionen verbunden. "Es ist ein wichtiges Spiel und etwas Besonderes, wieder nach Madrid zurückzukehren und alte Bekannte zu treffen." Trotz des nicht ganz geräuschlosen Abgangs aus Madrid betont der 26-Jährige: "Ich habe nichts zu beweisen."
Jedoch will der Linksfuß "eine gewisse Genugtuung" nicht verhehlen: " Ich bin sehr stolz, dass ich mit meiner Mannschaft nun nach Madrid fahren kann. Und ich bin nicht hier, um Freunde zu treffen, sondern um zu gewinnen."
Flügelflitzer trifft sein "Ebenbild"
Zumindest einen guten Freund wird Robben am Samstag aber auf alle Fälle wiedersehen: Wesley Sneijder. Dieser teilte bei Real das gleiche Schicksal wie der jetzige Münchener und fiel im Sommer trotz starker Vorbereitung dem Transferwahnsinn der "Königlichen" zum Opfer: "Wesley war in der gleichen Situation wie ich. Wir haben beide dasselbe in Madrid erlebt und sind dann zu einem großen europäischen Verein gewechselt", erklärt Robben.
Im Laufe der Saison kamen dann weitere Gemeinsamkeiten hinzu: "Er hat bei Inter eine super Saison und eine wichtige Rolle gespielt, den Pokal und die Meisterschaft gewonnen." Genau dasselbe könnte Sneijder auch über Robben sagen.
Real nur Zuschauer
Doch spätestens am Wochenende werden die Parallelen ein Ende haben, denn nur einer nimmt die begehrte Trophäe mit in seine neue Heimat. Robben, der auch diese Woche mit seinem Nationalmannschaftskollegen in Kontakt war, behauptet: "Wir haben nicht ernsthaft über das Finale geredet, nur ein bisschen Spaß gemacht. Ich freue mich, dass am Ende einer von uns beiden die Champions League gewinnen wird. Natürlich hoffe ich, dass ich das bin."
Doch ganz egal, wer am Ende den Titel holen wird, Real Madrid wird im eigenen Stadion nur Zuschauer sein. Auch das dürfte die beiden Kumpels freuen.
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