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Hyypiä: "Kämpfen, rennen, Attacke"
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Publiziert 17/02/2014 um 23:30 GMT+1 Uhr
Vor dem Achtelfinal-Hinspiel gegen Paris St. Germain spricht Leverkusens Trainer Sami Hyypiä im Exklusiv-Interview über die "große Herausforderung".
Sami Hyypiä ist seit Sommer 2013 alleinverantwortlicher Cheftrainer bei Bayer Leverkusen
Fotocredit: Imago
Das Interview führte Raphaela Jann
Herr Hyypiä, was ist psychologisch gesehen wichtiger für Bayer Leverkusen. Der letzte Bundesliga-Gegner gewesen zu sein, der den FC Bayern geschlagen hat oder die Gruppenphase der Champions League zu überstehen?
Sami Hyypiä: Puh, ich will einfach jedes Spiel gewinnen. Ich hasse es, zu verlieren. Deswegen weiß ich nicht, was wichtiger ist. Das Entscheidende ist, dass man den Willen hat, sich zu verbessern. Jeden Tag, jede Woche, jeden Monat. Ich glaube an harte Arbeit. Wenn du in der Lage bist, das nächste Spiel als das wichtigste zu erachten, hast du wirklich eine Chance, erfolgreich zu sein. Und ich hoffe, dass ich diese Nachricht als Trainer meiner Mannschaft vermitteln kann.
Der nächste Gegner ist Paris St. Germain. Ein Wunschlos fürs Achtelfinale?
Hyypiä: Nun ja, für uns standen Atlético, Real Madrid, FC Barcelona, der FC Chelsea und eben Paris zur Auswahl. Welches Team kann da ein Wunschlos sein? Ich weiß es nicht (lacht). Als die erste Paarung ausgelost wurde - Manchester City gegen Barca - war ich ein bisschen froh, dass wir nicht gegen Barcelona spielen mussten. Aber die anderen vier Teams haben es ebenso in sich gehabt. Natürlich ist das Spiel gegen Paris eine große Herausforderung für uns. St. Germain hat die Mittel, sich jeden Spieler, den sie wollen, zu kaufen. Das haben sie bislang sehr gut gemacht. Wir sind die Underdogs und bringen hoffentlich die Mentalität mit, zwei heiße Duelle zu führen.
Im Kader von Paris St. Germain stehen große Namen. Sind die die größte Bedrohung?
Hyypiä: Zlatan ist ein guter Spieler, ich habe selbst oft gegen ihn gespielt. Er kann Tore wie aus dem Nichts erzielen. Paris hat viel individuelle Qualität. Wir müssen ihnen als Team entgegentreten und in jeder Situation 100 Prozent geben. So haben wir eine Chance, etwas zu erreichen. Es wäre vielleicht vermessen zu sagen, wir erreichen die nächste Runde. Aber wir werden es in jedem Fall versuchen.
Als Underdog ist die Chance zwar klein, aber sie ist da. Worin liegt sie genau?
Hyypiä: Wie gesagt, wir müssen als Team agieren. Kämpfen, rennen und - wenn wir den Ball haben - attackieren. Wir sollten nicht zu viel Respekt haben. Natürlich sind das gute Spieler, aber sie essen, trinken und schlafen wie wir. Selbstvertrauen ist der Schlüssel für uns. Wenn wir Angst zeigen, werden wir definitiv verlieren.
In der vergangenen Saison haben Sie eine Doppelspitze mit Sascha Lewandowski gebildet. Was hat sich oder haben Sie verändert?
Hyypiä: Es ist einfacher geworden, Entscheidungen zu treffen. In neun von zehn Dingen waren Sascha und ich meistens einer Meinung, doch über ein oder zwei Details gab es manchmal Diskussionen - einer von uns musste dann einen Kompromiss eingehen. In diesem Jahr hole ich mir natürlich auch Meinungen ein, doch letztlich treffe ich die Entscheidung. Ich muss keine Kompromisse machen. Zudem bin ich jetzt erfahrener und mein Deutsch ist besser. Rückblickend betrachtet hat mir Sascha aber auch viel geholfen.
Sie sind jetzt seit 2009 in Leverkusen. Welcher Spieler hat Sie in der Zeit durch seine Entwicklung am meisten beeindruckt?
Hyypiä: Ömer Toprak hat sich wirklich sehr gut entwickelt. Er gehört schon jetzt zu den besten Innenverteidigern in Deutschland und ich bin sehr glücklich, dass er hier seinen Vertrag verlängert hat. Wenn er so weitermacht, er ist immer noch jung, obwohl er älter aussieht (lacht), hat er die Chance, bald zu den bestern Abwehrspielern der Welt zu gehören.
Wann verlängern Sie Ihren Vertrag? Er läuft 2015 aus...
Hyypiä: Wir sind in Gesprächen und werden sehen, was passiert.
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