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FC Barcelona - PSG: Das 6:1 macht die Spanier zum Topfavorit auf den Titel

Tobias Hlusiak

Publiziert 09/03/2017 um 12:44 GMT+1 Uhr

Der FC Barcelona hat das Wunder im Camp Nou geschafft und Paris Saint-Germain im Rückspiel des Achtelfinals in der Champions League mit 6:1 geschlagen. Dieser Sieg könnte weit größere Auswirkungen haben, als den bloßen Einzug ins Viertelfinale. Denn noch nie war es einer Mannschaft gelungen, ein 0:4 aus dem Hinspiel noch zu drehen. Eine solche Leistung setzt Kräfte frei.

Sergi Roberto nach dem 6:1 gegen Paris

Fotocredit: Imago

Ein bisschen fühlte sich das schon wie eine Titelparty an, da gestern in Barcelona.
Der Abpfiff von Schiedsrichter Deniz Aytekin war schon gar nicht mehr zu hören gewesen. Im ohrenbetäubenden Jubel der rund 90.000 Katalanen ging er einfach unter. Für das "Wunder von Camp Nou", wie dieser 6:1-Wahnsinnssieg des FC Barcelona über Paris Saint-Germain nur Minuten später getauft wurde, gibt es dennoch keinen Pokal. Noch nicht jedenfalls...
In der Retrospektive, wenn große Mannschaften ihre noch größeren Triumphe erklären, werden oft Schlüsselereignisse auf dem Weg dorthin herangezogen. Lothar Matthäus' Galaauftritt im ersten WM-Spiel 1990 gegen Jugoslawien, das die deutsche Mannschaft in Richtung Titel katapultierte, ist so eines. Oder die Finalniederlage des FC Bayern 1999 in eben diesem Camp Nou gegen Manchester United. Diese führte - so hat es Stefan Effenberg zigtausend Mal erklärt - zum Champions-Leauge-Triumph zwei Jahre später.
Es ist gut möglich, dass wir in einem solchen Zusammenhang noch oft vom 8. März 2017 hören werden. Denn der FC Barcelona ist nun schlichtweg nicht mehr aufzuhalten. Jedenfalls in den Köpfen der Spieler. Und vielleicht auch in denen der Gegner. Im Sport spielt das eine große Rolle.

Suárez behält Recht

Noch nie zuvor hatte eine Mannschaft in der "Königsklasse" ein Hinspiel-0:4 noch umgebogen. Barca tat es. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit fehlten noch drei Tore. Barca machte sie. Es hat schon weniger gebraucht, um eine Mannschaft mit Selbstvertrauen vollzupumpen.
"Wenn eine Mannschaft das noch drehen kann, dann der FC Barcelona", hatte Luis Suárez schon vor dem Spiel getönt. Es kam tatsächlich so. Jetzt haben die anderen Teams den Salat. Der FC Bayern, Juventus Turin, Real Madrid und Co. haben einen alten, neuen Konkurrenten vor die Nase gesetzt bekommen. Barca is back!
"Es war spektakulär, unglaublich emotional. In diesem Wettbewerb kriegst du eigentlich kein schlechtes Spiel verziehen, doch wir haben das Ding gedreht", stammelte Trainer Luis Enrique noch ganz freudetrunken, kurz nachdem er einen völlig losgelösten Jubelsprint über das halbe Feld hingelegt hatte.
Das wird den anderen Mannschaften nicht gefallen. Ich bin so stolz auf mein Team.

Dreht sich jetzt die Saison zum Guten?

Auch Barca-Präsident Josep Bartomeu stieß ins gleiche Horn. Dieser Sieg war nicht einfach nur ein Sieg, er war ein Zeichen. "Fans und Mannschaft glaubten an dieses Wunder. Dieses Spiel gibt uns noch mehr Energie für den Rest der Saison." Plötzlich erstrahlt der Klub wieder im Glanz alter Tage.
Eine Saison, die eigentlich so dahinzudümpeln drohte und nach dem angekündigten Abschied von Enrique zum Saisonende zum Fiasko hätte werden können, könnte sich nun ins absolute Gegenteil drehen. Viertelfinale der Champions League, Tabellenführung in der Liga (mit einem Spiel mehr als Real Madrid) und im Pokal schon das Finalticket gegen Deportivo Alavés gebucht.
"Es gab Leute, die uns beerdigen wollten", sagte Gerard Piqué. Einige dürften ihr Loch zu früh gegraben haben.
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