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Champions League: TSG Hoffenheim erkämpft Remis bei Olympique Lyon

Martin Lehmann

Update 07/11/2018 um 23:49 GMT+1 Uhr

Die TSG Hoffenheim hat sich mit einem 2:2 (0:2) bei Olympique Lyon die Chance aufs Champions-League-Achtelfinale erhalten. Nabil Fekir (19.) und Tanguy Ndombele (28.) brachten die Gastgeber in Führung. Nach der Gelb-Roten Karte für Hoffenheims Kasim Adams (51.) sorgten Andrej Kramaric (65.) und Pavel Kaderábek (90.+2) für den Ausgleich. Eine Leistung, die es so in der Königsklasse noch nie gab.

Champions League: Olympique Lyon - TSG Hoffenheim

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Bei strömendem Dauerregen in Lyon dominierte Hoffenheim die ersten 20 Minuten klar in puncto Ballbesitz, das Tor aber machten die mit Supertalenten gespickten Gastgeber. Im Anschluss an einen Pfostenschuss von Ferland Mendy bekam die TSG-Abwehr den Ball mehrfach nicht geklärt, sodass OL-Kapitän Fekir das Leder nach wildem Gestocher aus kurzer Distanz über die Linie bugsierte (19.). Wenige Minuten später verpasste Hoffenheim nach einer Ecke die hundertprozentige Ausgleichschance durch Ishak Belfodil, der den grandios reagierenden Anthony Lopes aus fünf Metern nicht überwinden konnte (24.).
Ndombele - eines der größten französischen Versprechen für die Zukunft - bestrafte in dieser Phase zu naives Abwehrverhalten des Bundesligisten mit dem 2:0. Vollkommen unbewacht verwertete der 21-Jährige das starke Zuspiel von Mendy und hatte zudem etwas Glück, dass TSG-Kapitän Kevin Vogt den Ball noch unhaltbar für den chancenlosen Oliver Baumann abfälschte (28.).
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Lyon jubelt über das 2:0

Fotocredit: Getty Images

Nach dem Seitenwechsel schwächten sich die Gäste zu allem Überfluss auch noch selbst. Adams konnte den überragenden Fekir nur per Foul stoppen und musste mit Gelb-Rot vom Feld (51.). In Unterzahl hauchte Kramaric der TSG nach etwas mehr als einer Stunde neues Leben ein und traf aus 20 Metern mit einem Flachschuss in die linke Ecke (65.).
Weil Lyon gegen anstürmende Kraichgauer zahlreiche Konter fahrlässig liegen ließ, durfte die Elf von Trainer Julian Nagelsmann bis zum Schluss noch an den so wichtigen Ausgleich glauben und belohnte sich in der Nachspielzeit für den großen Kampfgeist. Kaderabek drückte den Ball nach Kopfballverlängerung von Joelinton aus wenigen Metern über die Linie und wahrte die Hoffenheimer Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale (90.+2).

Die Stimmen:

Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir hatten gute 20 Minuten. Dann haben wir uns ein bisschen einlullen lassen. Bei beiden Toren hatten wir Überzahl - und verteidigen nicht richtig. Nach den zwei Toren war Lyon voller Vertrauen, bei uns war das Vertrauen weg. Nach der Gelb-Roten Karte ging es um alles oder nichts."
Ermin Bicakcic (TSG Hoffenheim): "Wir lagen 0:2 hinten. Da musst du dann mit Vollgas rausgehen, Mentalität zeigen und aggressiv spielen. Am Ende haben wir die zwei Dinger gemacht und einen starken Kampf gezeigt. Es ist klar, dass Lyon Chancen hatte, nachdem wir aufmachen und nach vorne spielen mussten. Schade, dass es nicht noch zum dritten Tor gereicht hat. Was wir aber als Mannschaft gezeigt, war extrem positiv."
Kevin Vogt (TSG Hoffenheim): "Es war ein Riesenkampf. Wir sind eigentlich gut reingekommen in der ersten Viertelstunde und bekommen dann zwei Gegentore. Aber wenn ich sehe, wie wir dann wiedergekommen sind, bin ich stolz. Das ist nicht selbstverständlich. Ich bin überglücklich, dass wir den Punkt mitgenommen haben."
Lucas Tousart (Olympique Lyon): "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, in der zweiten haben wir uns dann aber zurückgelehnt und wurden für unsere Fehler bestraft. Wir hätten einfach das dritte Tor machen müssen."
Nabil Fekir (Olympique Lyon): "Nach dem Anschlusstreffer haben wir unser Selbstvertrauen etwas verloren und nicht mehr zielstrebig gespielt. Es war am Ende kein schöner Abend für uns."

Der Tweet zum Spiel:

In der Ligue 1 in 47 Spielen noch torlos, erzielte Ndombele gegen Hoffenheim bereits seinen zweiten Treffer in der Champions League.

Das fiel auf: Hoffenheimer Mentalitätsmonster

Der Platzverweis von Adams kurz nach der Pause setzte bei Hoffenheim neue Kräfte frei. In Unterzahl rannte die Nagelsmann-Elf ohne Angst vor einem weiteren Gegentor bis zum Schluss unermüdlich an. Mit der Einwechslung von Angreifer Reiss Nelson für Florian Grillitsch noch vor der Stundenmarke gab Nagelsmann die klare Marschrichtung vor und löste das Mittelfeld nahezu komplett auf, das fortan aus Spielmacher Kerem Demirbay sowie den gelernten Stürmern Kramaric und Nelson bestand.

Die Statistik: 1

Die TSG Hoffenheim holte als erstes Team der Champions-League-Geschichte einen Zwei-Tore-Rückstand in Unterzahl auf.
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