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Timo Werner führt FC Chelsea im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid zum Sieg und ins Finale

Eurosport
VonEurosport

Update 06/05/2021 um 00:44 GMT+2 Uhr

Der FC Chelsea hat auch dank Timo Werner Real Madrid im Halbfinale der Champions League ausgeschaltet und steht damit erstmals seit 2012 wieder im Endspiel. Beim 2:0 (1:0) im Rückspiel erzielte der deutsche Stürmer das 1:0 (28.), Mason Mount machte den Sack zu (85.). Real war wie schon beim 1:1 im Hinspiel offensiv viel zu harmlos. Im Finale wartet nun der Premier-League-Rivale Manchester City.

Timo Werner (l.) jubelt mit seinen Mitspielern - FC Chelsea vs. Real Madrid

Fotocredit: Getty Images

In der ersten Halbzeit lieferten sich beide Mannschaften ein Duell mit intensiven Zweikämpfen, von Beginn an gab es rassige Situationen auf dem Rasen. Spielerisch war Chelsea die bessere Mannschaft. Mason Mount zog in der 12. Minute über links in den Strafraum, seine flache Hereingabe klärte Real-Keeper Thibaut Courtois mit dem Fuß.
Das Team von Trainer Thomas Tuchel stellte eine starke Abwehr, gewann im Mittelfeld zahlreiche wichtige Zweikämpfe und fuhr im Anschluss Gegenstöße. Häufig fehlte dabei aber noch der entscheidende Pass. In der 18. Minute stand Timo Werner bei einem flachen Pass von Ben Chilwell knapp im Abseits.
In der 26. Minute prüfte Karim Benzema Chelseas Keeper Edouard Mendy mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze, kurz danach gingen aber die Blues in Führung. Chelsea fuhr einen Konter in Überzahl, Kai Havertz wurde zentral im Sechzehner freigespielt und lupfte den Ball über Courtois an die Latte, Werner köpfte den Abpraller über die Linie ins leere Tor (28.).
In der 35. Minute hatte Benzema die beste Chance für Real. Nach einer Flanke aus dem Mittelfeld zwang er Mendy mit einem Kopfball zu einer Glanzparade. In der 45. Minute blieb Havertz bei einem Konter im Dribbling in aussichtsreicher Position an Sergio Ramos hängen.
In der zweiten Halbzeit spielte Chelsea noch besser, Real hatte über die kompletten zweiten 45 Minuten keine richtige Torchance. Die Blues dagegen eroberten zahlreiche Bälle im Mittelfeld und fuhren weiterhin gefährliche Konter. So mussten sich die Gastgeber am ehesten den Vorwurf machen, die Partie nicht früher entschieden zu haben.
Schon in der 47. Minute köpfte Havertz den Ball nach einer Flanke von der rechten Seite an die Latte. In der 53. Minute zog Mount nach einem starken Pass von Werner in den Strafraum, schoss aber aus aussichtsreicher Position über die Latte.
In der 59. Minute hatte Havertz eine riesige Chance, nach einem Pass in die Spitze war er komplett frei vor Courtois, scheiterte aber mit seinem Flachschuss an dessen rechten Fuß. Einzige Szene von Eden Hazard gegen seinen Ex-Verein Chelsea: In der 64. Minute schoss er aus spitzem Winkel von rechts, Mendy hielt ohne Probleme.
Die besseren Möglichkeiten hatte Chelsea. Werner spielte nach einem Konter auf N’Golo Kanté links im Strafraum, Federico Valverde warf sich in die Schussbahn und blockte den Schuss (66.).
In der 85. Minute besorgte Mount dann die Vorentscheidung. Nach einem starken Pass von Kanté scheiterte Pulisic zunächst an Courtois, kam aber wieder an den Ball und legte ins Zentrum, wo Mount das Spielgerät über die Linie drückte. Damit war der Einzug von Chelsea ins Champions-League-Finale in Istanbul gegen Manchester City perfekt (29. Mai).

Die Stimmen zum Spiel:

Thomas Tuchel (Trainer FC Chelsea): "Ich habe dazwischen mal an die Bande getreten. Es ist sehr schwer, gegen Real Chancen herauszuspielen. Und wenn du dann so eine zweite Hälfte spielst, so viele Chancen herausspielst und bringst das Ding nicht rein, das ist das echt eine doppelte und dreifache Leistung, konzentriert zu bleiben. Da bin ich sehr stolz drauf. Ich habe ständig den Hunger gespürt. Wir haben viele große Chancen herausgespielt und wieder zu Null gespielt."
Zinédine Zidane (Trainer Real Madrid): "Wir haben alles versucht, aber Chelsea war besser. Wir müssen ihnen gratulieren. Ich bin dennoch stolz auf meine Mannschaft für das, was sie diese Champions-League-Saison geleistet hat. Wir waren nur einen Schritt vom Finale entfernt."
Mason Mount (FC Chelsea): "Es war eine sehr gute Leistung von unserem Team. Es ist immer schwer gegen Real Madrid, wir haben sehr hart dafür gearbeitet. Das Wichtigste ist, dass wir weitergekommen sind. Das zweite Tor war unglaublich wichtig, dass hat man an dem Torjubel gesehen. Beim 1:0 wäre schon der Lupfer von Kai (Havertz, Anm. d. Red.) ein tolles Tor gewesen."
Casemiro (Real Madrid): "Die ersten 25 Minuten waren wir besser, aber am Ende gibt es keine Ausreden - sie hatten die besseren Chancen und haben es verdient. Wir müssen jetzt an die Meisterschaft denken."

Der Tweet zum Spiel:

Tuchel greift wie im Vorjahr nach dem Henkelpott - und darf damit vom ersten internationalen Titel seiner Trainerlaufbahn träumen. Im vergangenen August war der ehemalige BVB-Coach mit Paris St.-Germain in Lissabon am FC Bayern München (0:1) gescheitert.

Das fiel auf: Chelseas Erfolg trägt Tuchels Handschrift

Thomas Tuchel hat den FC Chelsea erst in der laufenden Saison von seinem Vorgänger Frank Lampard übernommen. Ohne echte Vorbereitung hat er den Blues im Höchsttempo seine Philosophie vermittelt. Das konnte man im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid gut erkennen. Die Abwehr ist sehr stark, was daran liegt, dass alle Spieler defensiv mitarbeiten. Im Mittelfeld werden durch cleveres Pressing Bälle erobert und dann geht es schnörkellos nach vorne. So entstanden gegen Real Madrid viele gefährliche Situationen und der Führungstreffer sowie das Tor zum 2:0. Auch mit seinen Personalentscheidungen hat Tuchel ein cleveres Händchen. Kai Havertz statt Christian Pulisic starten zu lassen, verlieh dem Chelsea-Angriff mehr physische Präsenz.

Die Statistik: 4

Timo Werner wurde in den vergangenen Wochen von vielen Seiten hart kritisiert. Der Stürmer hatte einige unglückliche Szenen und vergab Großchancen - auch im Hinspiel gegen Real. Sein Trainer Thomas Tuchel setzte trotzdem weiterhin auf ihn und im Rückspiel gegen Real Madrid zahlte er dieses Vertrauen zurück. Sein Treffer zum 1:0 war sein vierter Champions-League-Treffer in dieser Saison. Das Tor an sich war nicht die ganz große Kunst, die Art und Weise, wie Werner für die Mannschaft arbeitete und im Angriff Situationen kreierte, war dagegen beeindruckend.
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