Manchester City - FC Bayern München - Thomas Tuchel gegen Pep Guardiola: Zauberlehrling trifft Meister

Thomas Tuchel und Pep Guardiola sind sich in den vergangenen Jahren immer wieder als Trainer-Kontrahenten über den Weg gelaufen. Doch die beiden Coaches waren aus sportlicher Sicht nicht immer auf Augenhöhe, als Tuchel noch ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt war, kam es zu einem Treffen zwischen ihm und Pep. Ein Treffen, das Tuchel nachhaltig prägen sollte - und bis heute nachhallt.

Faszination ja, Fanboy nein: Tuchel erklärt Verhältnis zu Pep

Quelle: Perform

Eines wollte Thomas Tuchel mit Blick auf sein Verhältnis zu Startrainer Pep Guardiola dann doch noch klarstellen: "Ich bin kein Fanboy. Wir werden alles daran setzen, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken", erklärte er einen Tag vor dem Duell zwischen seinem FC Bayern und Guardiolas Manchester City FC im Etihad Stadium (Dienstag, 21:00 Uhr im Liveticker).
Kein Guardiola-Fanboy, dessen Zimmer mit Postern des eleganten Katalanen gespickt ist, aber zumindest ein Aficionado in puncto Pep'scher Fußball-Philosophie. Das hatte Tuchel nämlich in einer minutenlangen Eloge zuvor zum Ausdruck gebracht.
"Ich lerne von seinen Mannschaften", sagte der neue Bayern-Coach und ergänzte: "Das macht mich zu einem besseren Trainer. Es ist faszinierend und auf eine Art einzigartig."
Die enorme Wertschätzung ist nicht einseitig, auch Guardiola geriet ins Schwärmen, als er auf seinen Trainer-Kontrahenten angesprochen wurde. "Thomas Tuchel ist so ein kreativer Trainer. Er hat in Deutschland gute Arbeit geleistet, danach ging er nach Paris, hat die französische Meisterschaft geholt und ist ins Champions-League-Finale eingezogen. Auch bei Chelsea hat er gute Arbeit geleistet", sagte der 52-Jährige.

Prägendes Treffen in Münchner Edelbar

Wobei "gute Arbeit" in diesem Fall eine eher dehnbare Auszeichnung ist. Tuchel führte die Blues 2021 immerhin zum zweiten Champions-League-Sieg der Vereinsgeschichte, bezwang auf dem Weg dorthin Guardiola und City im Endspiel.
Dass die beiden Top-Übungsleiter sich auf höchstem Niveau regelmäßig über den Weg laufen, war nicht immer so. Tuchel avancierte auch dank Guardiola zu einem der gefragtesten Trainern in Europa.
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Pep Guardiola und Thomas Tuchel

Fotocredit: Getty Images

Alles begann 2015 im Münchner Edelrestaurant Schumann's, wo Tuchel und Guardiola, zwei Taktik-Freaks, erstmals aufeinandertrafen - und mit Pfeffermühlen und Salzstreuern verschiedene Spielzüge nachstellten.
Guardiola damals als Trainer des FC Bayern, Tuchel als weitestgehend unbeschriebenes Blatt.

Tuchel: "Ich war damals sehr dankbar"

Noch heute erinnert sich der gebürtige Krumbacher gerne an das Treffen mit Pep. "Ich war damals sehr dankbar, Michael Reschke (damals Technischer Direktor bei Bayern, Anm. d. Red.) hat das organisiert. Ich war noch recht unbekannt. Das war eine großartige Gelegenheit. Pep hat mir einen Einblick gegeben, wie er Fußball sieht. Ich bin dankbar, dass er seine Gedanken mit mir geteilt hat", sagte Tuchel. Er ergänzte: "Das war nicht selbstverständlich und sehr prägend."
Mittlerweile kann auch Tuchel auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. In den vergangenen fünf Partien gegen seinen einstigen Lehrmeister behielt er (mit Chelsea, Anm. d. Red.) dreimal die Oberhand, Guardiola gewann zwei Spiele. Die zuletzt positive Bilanz habe laut Tuchel aber keine Aussagekraft: "Ich ziehe daraus keine Schlüsse", sagte der ehemalige BVB-Trainer.
Er schob nach: "Pep schafft es jedes Mal, einen eigenen Stil zu kreieren. Es stecken sechs, sieben Jahre Pep in dieser Mannschaft. Es wird Momente geben, in denen wir leiden."
Dennoch sei die Vorfreude "riesengroß", so Tuchel, der sein Team zwar etwas in der Außenseiterrolle, aber keinen Grund zur Demut sieht: "Die Mannschaft hat jedes Recht, selbstbewusst zu sein nach den Ergebnissen, die sie in der Champions League bisher abgeliefert hat."
Worte, die ein unterwürfiger "Fanboy" wohl nicht wählen würde.
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"Kreativer Trainer": Guardiola findet lobende Worte für Tuchel

Quelle: Perform

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