Champions League: 1. FC Union Berlin will Trendwende gegen Neapel - Trainer Urs Fischer glaubt an Mannschaft

Nach zwölf Niederlagen in Serie hat der 1. FC Union Berlin ein schweres Auswärtsspiel bei der SSC Neapel vor der Brust. Die Eisernen hoffen beim amtierenden italienischen Meister auf die Trendwende. Trainer Urs Fischer muss einige sportliche Baustellen versorgen. Der Schweizer weiß um die schwierige Lage seiner Mannschaft, glaubt aber auch daran, dass er den Klub auf die Erfolgsspur führen kann.

Fischer geradeaus: "Situation wirklich beschissen"

Quelle: Perform

Urs Fischer schaute ganz genau hin. Mit stoischem Blick und vollem Fokus beobachtete der Trainer von Union Berlin seine Mannschaft am Dienstag beim Training vor der Abreise zur Audienz in Diego Maradonas Fußball-Tempel - und fand neuen Glauben an das ersehnte Ende der Horror-Niederlagenserie.
"Die Mannschaft hat mir gezeigt, dass sie wieder bereit ist, über 90 Minuten alles zu versuchen", sagte Fischer nach der Ankunft in Neapel. Sie muss es sogar. "Beschissen" sei doch die sportliche Situation vor dem vierten Gruppenspiel der Champions League beim italienischen Meister SSC Neapel (18:45 Uhr im Liveticker).
Zwölf Pflichtspiele in Folge haben die Berliner verloren. Die 13. Pleite wäre gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Aus in der Königsklasse und würde die Verunsicherung bei den Eisernen weiter vergrößern. "Es ist ja logisch, dass wir enttäuscht sind", sagte Fischer. Aber: "Es geht darum, nach vorne zu schauen."
Die Champions League bietet Anreiz genug. Das Duell in Neapel, die legendäre Hymne, eine weitere Europareise für den treuen Anhang. "Wir haben ein Jahr hart dafür gearbeitet", sagte Fischer, "wir müssen versuchen, es zu genießen."
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Massenhaft Baustellen

Sportliche Baustellen gibt es aber genug. Die Defensive - lange der Grundstein für Unions Höhenflug vom Zweitligisten zum Champions-League-Starter - ist fehleranfällig geworden.
Dem zu selten überzeugenden Star-Zugang Leonardo Bonucci, den in Neapel ein besonderes Spiel erwartet, ist das nicht allein zuzuschreiben. Auf ein neues Niveau hat der italienische Europameister die Abwehr aber auch nicht gehoben.
In anderen Mannschaftsteilen hapert es ebenfalls, die Neuzugänge fremdeln noch. Die Angreifer Kevin Volland oder David Fofana, der nach dem Hinspiel in Berlin (0:1) wegen einer Disziplinlosigkeit für eine Woche suspendiert worden war, kommen über gute Ansätze nicht hinaus. Im letzten Drittel werden zu häufig falsche Entscheidungen getroffen. Das letzte Tor erzielte Union am 7. Oktober in Dortmund.
Coach Fischer kennt die Probleme. Konsequenzen muss der bei den Fans äußerst beliebte Schweizer (noch) nicht fürchten. "Ich bin bereit zu kämpfen. Das ist auch nur möglich, wenn du die Unterstützung des Vereins hast. Das sieht im Moment noch so aus", sagte Fischer nach dem ernüchternden 0:3 gegen Eintracht Frankfurt am Samstag.

Union im Abstiegskampf

Ein Endspiel um die eigenen Zukunft erwartet Fischer beim Vierten der Serie A also wohl nicht. Ewig dürfte das Bekenntnis der Klub-Bosse um Präsident Dirk Zingler und Geschäftsführer Oliver Ruhnert aber nicht gelten.
Union steckt in der Bundesliga mit nur sechs Punkten als 16. im Abstiegskampf. Am Sonntag steht das Gastspiel bei den Überfliegern von Bayer Leverkusen an.
14 Niederlagen könnten selbst für Fischer zu viel sein. Es wäre ein unrühmliches Ende einer langjährigen Erfolgsstory. "Wir sind in der Bringschuld beim Trainer", sagte Nationalspieler Robin Gosens. In Neapel muss die Mannschaft liefern.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Neapel: Meret - di Lorenzo, Rrahmani, Natan, Mario Rui - Zambo Anguissa, Lobotka, Zielinski - Politano, Raspadori, Kvaratskhelia. - Trainer: Garcia
Berlin: Rönnow - Bonucci, Knoche, Diogo Leite - Trimmel, Khedira, Gosens - Tousart, Laidouni - Becker, Fofana. - Trainer: Fischer
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(SID)
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