Borussia Dortmund in der Einzelkritik: Katastrophen-Abwehr um Mats Hummels, Terzics Joker stechen

Durch einen Treffer von Sébastien Haller hält Borussia Dortmund die Chancen aufs Champions-League-Halbfinale am Leben. Bei Atlético Madrid unterlag der BVB 1:2 (0:2), weil die komplette Viererkette um Mats Hummels und Nico Schlotterbeck neben sich stand. Dafür hatte Trainer Edin Terzic mit seinen Einwechslungen ein goldenes Händchen. Borussia Dortmund in der Einzelkritik.

Terzic: "Dafür muss man sich nicht schämen"

Quelle: Perform

Erstmals seit Dezember 2023 verliert Borussia Dortmund wieder ein Auswärtsspiel.
Doch das 1:2 (0:2) bei Atlético Madrid ist kein Beinbruch, im Rückspiel am 16. April kann der BVB das erste Halbfinale in der Königsklasse seit 2013 klarmachen.
Bei beiden Gegentoren leisteten sich die Schwarz-Gelben schlimme Abwehrfehler, die Viererkette ließ generell viele Wünsche offen.
Doch der BVB konnte sich im Estadio Metropolitano auf seine Joker verlassen.

Die BVB-Spieler in der Eurosport-Einzelkritik:

Gregor Kobel: Brachte Maatsen vor dem frühen Gegentor mit einem unnötigen Pass in Bedrängnis. Vereitelte dann mit einer Glanzparade gegen Witsels Hackenball das 0:2 (7.). Beim 0:2 chancenlos, gegen Lino mit starkem Reflex (75.).
Julian Ryerson: Hatte von Beginn an große Probleme mit Lino. Wählte beim Druck auf seinen Gegenspieler oft das falsche Timing und wurde dann überlaufen. Nach der Pause deutlich verbessert, gewann viele Zweikämpfe und legte in der Schlusssekunde mit seiner Flanke auf Brandt beinahe noch das 2:2 auf.
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BVB-Pleite bei Atlético nervt Ryerson

Quelle: Perform

Mats Hummels: Kam gar nicht in die Partie. Gleich beim ersten Atlético-Konter zu langsam im Attackieren von Griezmann, in der 7. Minute mit einem Stockfehler, der zum Eckball führte. Folgenschwer war dann die Slapstick-Co-Produktion mit Schlotterbeck nach einem Einwurf vor dem 0:2. Vertändelte den Ball zudem leichtfertig gegen Correa (85.).
Nico Schlotterbeck: In einer schlimmen BVB-Anfangsphase noch der Stabilste in der Viererkette. Fing gefährliche Bälle ab und spielte zwei starke Diagonalpässe auf Sancho. War sich dann aber nicht mit Hummels einig und hatte so seinen Anteil am 0:2. Leistete sich sonst ein paar einfache Ballverluste durch ungenaues Passspiel oder schwache Ballannahmen.
Ian Maatsen: Begann mit einer Monstergrätsche gegen Morata (2.), schob den BVB-Karren dann aber mit seinem brutalen Bock vor dem 0:1 in den Schlamm (4.). Wirkte auch in der Folge unsicher und fand nicht die richtige Balance zwischen Defensive und offensiven Läufen. Prüfte Atlético-Keeper Oblak mit einem Distanzschuss (43.).
Emre Can: Hatte Schwierigkeiten mit dem aggressiven Pressing von Atlético und wurde so zu vielen Rückpässen gezwungen. Sah nach einem Foul gegen Griezmann Gelb (23.). Warf sich in die teils hart geführten Zweikämpfe und ließ sich auch von einem brutalen Tritt von de Paul nicht beeindrucken.
Marcel Sabitzer: War lange Zeit völlig verloren im Mittelfeld. Kam in den Zweikämpfen meistens einen Schritt zu spät. Versuchte öfter mal aggressiv anzulaufen, hatte dabei aber keine Unterstützung seiner Mitspieler. Nach der Pause besser im Spiel und mit Impulsen in der Offensive.
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Sabitzer über Atlético-Duell: "Wussten, dass es eklig wird"

Quelle: Perform

Jadon Sancho: Blieb in der Anfangsphase im Dribbling hängen und war verstärkt in der Defensive gefordert. Gegen Ende der ersten Halbzeit mit zwei, drei starken Szenen, strahlte aber wenig Gefahr für das Atlético-Tor aus.
Felix Nmecha: Spielte als Ersatz für Julian Brandt auf der Zehnerposition, ließ sich mitunter aber fallen, um Angriffe mitzuinitiieren. Hatte die erste Torchance des BVB (31.), köpfte aber aus guter Position übers Tor. Mit nur 20 Ballaktionen kein Faktor im Offensivspiel, musste in der Halbzeit für Brandt weichen.
Karim Adeyemi: Anfangs nicht gedankenschnell genug, wenn er angespielt wurde. Ließ sich dadurch im Zweikampf einfach abkochen. Steigerte sich nach 25 Minuten und lieferte einen Hauch von Torgefahr durch beherzte Dribblings und einen Schuss, den Witsel zur Ecke weggrätschte (45.). Insgesamt umtriebig, aber ohne Durchschlagskraft.
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Kehl zu Simeone-Szene: "Das weiß er und das weiß ich"

Quelle: Perform

Niclas Füllkrug: Hing in der ersten Halbzeit völlig in der Luft und hatte nur 10 Ballkontakte. Schuftete wie und eh und je auch defensiv und hatte in der 51. Minute mit einem Schuss von außerhalb des Strafraums seinen einzigen Abschluss. Wurde nach einer Stunde für Haller ausgewechselt.
Julian Brandt (ab 46. für Nmecha): In der Offensive deutlich aktiver als Nmecha, profitierte dabei von einer ganz anderen Aggressivität des BVB. Hätte um ein Haar in den Schlusssekunden das 2:2 geköpft, scheiterte aber am Lattenkreuz.
Sébastien Haller (ab 60. für Füllkrug): Wie Füllkrug hatte er einen schweren Stand als Stoßstürmer, setzte aber gekonnt seinen Körper bei hohen Bällen ein und erzielte das so wichtige Tor für Dortmund. Hallers erster Champions-League-Treffer für den BVB und sein erstes Tor seit August 2023.
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Sebastien Haller erzielte den so wichtigen Treffer für den BVB

Fotocredit: Getty Images

Jamie Byone-Gittens (ab 73. für Adeyemi): Brachte frischen Wind in den BVB-Angriff und zeigte viel Mut mit Tempoläufen und Torabschlüssen. Traf in der 87. Minute die Latte.
Marco Reus (ab 84. für Sabitzer): Kam für die letzten zehn Minuten, um noch einmal Druck auszuüben. Unauffälliger Kurzeinsatz.
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Kehls Streit mit Simeone: Terzic will "Szene nicht zu hochhängen"

Quelle: Perform

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