Drei Dinge, die bei Borussia Dortmund - Atlético Madrid auffielen: Ein Hauch von Málaga-Magie beim BVB

Borussia Dortmund steht erstmals seit elf Jahren wieder im Champions-League-Halbfinale. Im April 2013 setzten sich die Schwarz-Gelben in einer magischen, bis heute legendären Nacht gegen den FC Málaga durch, diesmal schaltete der BVB Atlético Madrid aus. 4:2 hieß es im Rückspiel (Hinspiel 1:2) - und das, obwohl es zwischenzeitlich düster aussah. Drei Dinge, die auffielen.

Terzic jubelt nach Halbfinaleinzug: "Fantastischer Abend für alle"

Quelle: Perform

Die Reise von Borussia Dortmund in der Champions League geht weiter: Vor heimischer Kulisse bezwangen die Schwarz-Gelben den spanischen Vertreter Atlético Madrid nach einer couragierten Vorstellung 4:2 und machten somit die 1:2 Hinspiel-Niederlage wett.
Julian Brandt (34.) und Ian Maatsen (39.) brachten die Hausherren vor der Pause in Führung, nach dem Seitenwechsel verlor der BVB dann jedoch den Faden und brachte die Madrilenen wieder zurück ins Spiel. Erst traf Mats Hummels ins eigene Netz (49.), dann stellte Angel Correa auf 2:2 (64.) - und auf ein zwischenzeitliches Dortmund-Aus.
Wer einen Einbruch befürchtet hatte, sah sich mit dem Gegenteil konfrontiert. Das Team von Edin Terzic bewies Charakter und stellte die Weichen dank eines Doppelschlags durch Niclas Füllkrug (71.) und Marcel Sabitzer (74.) auf Halbfinal-Einzug. Eine magische Nacht, die mitunter an eine Partie aus dem Jahr 2013 erinnerte.
Drei Dinge, die in Dortmund auffielen.

1.) Ein Hauch von Málaga-Magie

9.April 2013 - Borussia Dortmund liegt im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League in Minute 91 1:2 gegen den FC Málaga zurück. Nach dem 0:0 im Hinspiel (damals galt noch die Auswärtstor-Regel) deutet alles auf ein Aus der Westfalen hin.
Was dann folgt, sollte in die schwarz-gelben Geschichtsbücher eingehen. Erst gleicht Marco Reus (90.+1) aus, nur wenige Sekunden später stochert Felipe Santana die Kugel zum 3:2 über die Linie. Der BVB löst das Halbfinal- und später - nach einem ebenfalls epischen Triumph über Real Madrid - das Ticket fürs Finale in Wembley.
Damals traf Dortmund im englischen Fußball-Tempel auf den FC Bayern - eine Konstellation, die auch in diesem Jahr möglich ist. Dass es diesmal zunächst für die Runde der letzten Vier reichte, war am Ende mal wieder auf eine magische Nacht im Westfalenstadion zurückzuführen. Trotz eines doppelten Nackenschlags nach 2:0-Führung blieb die Terzic-Truppe dran, glaubte an sich. Die Fans auf den Tribünen taten ihr Übriges - und weckten so einige Erinnerungen an die Magie des Málaga-Spiels vor elf Jahren.
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Die Spieler von Borussia Dortmund feiern den historischen Erfolg über Malaga

Fotocredit: Getty Images

"Es war magisch", sagte Füllkrug, der eigenen Angaben zufolge "nicht zu euphorisiert" in Interviews auftreten wolle, bei "Prime Video". Der Angreifer ergänzte: "Das Stadion hat gebrannt." Auch Brandt hob die Leistung der Anhänger hervor: "Die Fans haben mich noch nie enttäuscht, aber solche Nächte sind speziell, die ganze Champions-League-Saison ist speziell", erklärte der Torschütze zum 1:0: "In die ganzen glücklichen Gesichter zu sehen, ist eine Genugtuung."
BVB-CEO Hans-Joachim Watzke, der das Málaga-Miracle hautnah miterlebte, eilte nach Abpfiff auf den Rasen, um die Protagonisten in die Arme zu schließen. Bei "Prime Video" freute er sich: "Das war außergewöhnlich. Das war eine Achterbahnfahrt. Riesen-Kompliment an die Mannschaft. So musst du erstmal zurückkommen. Das war ein ganz toller Abend.“
Watzke abschließend: "Es ist für Borussia Dortmund nicht jeden Tag so - das ist ein stolzer Tag für jeden Borussen." So wie jener 9. April 2013.

2.) Ein "überragender" Sabitzer

Julian Brandt war mächtig beeindruckt von dem, was sein Mitspieler Marcel Sabitzer an diesem Mittwochabend auf den Rasen gezaubert hatte - so beeindruckt, dass er die von der UEFA an ihn überreichte Mann-des-Spiels-Trophäe gleich an den Österreicher weitergeben wollte.
"Ich habe zwar die Trophäe bekommen, aber für mich ist Marcel Sabitzer der Mann des Spiels", lobte Brandt bei "Prime Video." Doch nicht nur er zog den imaginären Hut vor Sabitzer, auch Watzke und Trainer Terzic hoben den ehemaligen Münchner hervor.
"Er war in den letzten Spielen schon gut, heute hat er es veredelt", so Watze: "Dafür habe wir ihn geholt. Es ist ein klares Zeichen dafür, dass man einem Spieler auch mal Zeit geben muss. Er ist überragend." Terzic schob nach: "Wir haben schon viele gute Spiele von ihm gesehen, das ist kein Zufall, sondern brutale Qualität. Wir hoffen, dass er es aufrechterhalten kann."
Tatsächlich hatte Sabitzer schon am vergangenen Samstag geglänzt. Beim 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach erzielte er 30-Jährige beide Tore. Im Duell mit Atlético untermauerte er die von Watzke und Terzic angesprochenen Qualitäten, steuerte nicht nur das entscheidende 4:2, sondern darüber hinaus noch zwei Assists bei.
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Terzic schwärmt von Sabitzer: "Hat nichts mit Zufall zu tun"

Quelle: Perform

"Von solchen Abenden träumt man als kleiner Junge", sagte Sabitzer, der die Aufmerksamkeit im Nachgang von sich eher auf die gesamte Mannschaft und "das ganze Stadion" lenken wollte. Neuzugang Sabitzer wurde bisher nicht zwingend als Königstransfer gefeiert, aktuell sticht er aber durchaus heraus.

3.) Ein paar Minuten BVB

Als Atlético nach der Pause plötzlich Oberwasser hatte, dürfte sich der eine oder andere Zuschauer die Augen gerieben haben. Wie war das möglich? Wie konnte Dortmund die so straffen Zügel der ersten Halbzeit nun derart schleifen lassen?
Für erfahrene BVB-Betrachter war die Gefühlsachterbahn wohl eher Regel als Ausnahme. Unerklärliche Einbrüche, verspielte Führungen - das alles durften die Fans auch in dieser Saison regelmäßig bestaunen. Die ersten 20 Minuten in Hälfte zwei wirkten daher wie ein negatives Sinnbild.
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Atlético glich in Dortmund zwischenzeitlich aus

Fotocredit: Getty Images

"Das war eine super erste Halbzeit von uns, dann haben wir unser typisches Gesicht gezeigt und einige Minuten gebraucht", gab Brandt zu: "Das war ein bisschen der Punkt, den wir uns ankreiden lassen müssen." Allzu viel Negatives wollte den Protagonisten letztlich aber verständlicherweise nach diesem Auftritt nicht über die Lippen.
"Wir hatten in der zweiten Halbzeit Probleme mit ihren Umstellungen, da haben wir den Faden verloren. Aber wir hatten immer eine unfassbare Bereitschaft", sagte Füllkrug.
Coach Terzic führte aus: "Sie haben umgestellt und es gab das unglückliche Eigentor. Aber wie wir dann zurückgekommen sind, wow! Wir haben es geschafft, vier Tore gegen Atlético zu schießen. Das kann nicht jeder. Es war eine unglaubliche Nacht."
Bleibt aus BVB-Sicht zu hoffen, dass das Halbfinale gegen Paris Saint-Germain ähnlich unglaublich wird.
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Terzic lobt BVB-Mentalität: "Den Glauben niemals verloren"

Quelle: Perform

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