Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Einzelkritik FC Bayern bei Galatasaray in Istanbul: Kimmich fällt durch - Musiala und Sané halten Offensive am Leben

Thomas Gaber

Update 25/10/2023 um 00:00 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München gewinnt in der Champions League 3:1 (1:1) bei Galatasaray, tut sich dabei aber lange schwer. Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit, in der die Bayern 16 (!) Torschüsse zulassen, spielen die Münchner erst in den letzten 30 Minuten ihre Klasse aus. Joshua Kimmich erwischt einen schwachen Tag. Jamal Musiala sticht derweil heraus. Die Einzelkritik aus Istanbul.

Bayern 37 Gruppenspiele ungeschlagen - das sagt Tuchel

Kraftakt in Istanbul: Nach den schwächsten ersten 45 Minuten dieser Saison, in denen die Bayern großes Glück hatten, nicht mit einem Rückstand in die Pause zu gehen, steigerte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel nach dem Wechsel in allen Mannschaftsteilen und fuhr den dritten Sieg im dritten Gruppenspiel ein.
Die Leistung vor der Pause muss Tuchel allerdings zu denken geben. Viele Ballverluste und null Spielkontrolle gegen starke Istanbuler, die die Gäste permanent unter Druck setzten.
Kapitän Joshua Kimmich erwischte einen schwachen Tag, war aber nicht der einzige Bayernspieler mit größeren Schwierigkeiten.
Die Noten der Bayern-Spieler.

Galatasatary Istanbul gegen FC Bayern - die Einzelkritik:

Sven Ulreich: In seinem wahrscheinlich (vorerst) letzten Spiel als Nummer eins mit einer überragenden Parade gegen den Seitfallzieher von Aktürkoglu (10.). Kurz darauf legte er den Ball Aktürkoglu vor die Füße, der aber über das leere Tor schoss. In der 40. Minute wieder von Aktürkoglu gefordert, als er geschickt den Winkel verkürzte und erneut stark parierte.
Note: 2,5
Noussair Mazraoui (bis 78. Minute): Beging nach 26 Sekunden sein erstes Foul und ließ sich wenig später den Ball tief in der Gala-Hälfte einfach abluchsen, was einen gefährliche Konter zur Folge hatte. Generell mit Geschwindigkeitsnachteilen auf seiner rechten Seite und wenig gelungener Offensivaktionen. War dann aber mit dem vorletzten Pass auf Musiala vorentscheidend an Kanes Siegtreffer beteiligt.
Note: 4,5
Matthijs de Ligt: Zu Beginn mit zwei, drei starken Zweikämpfen ließ sich der Niederländer von der Fahrigkeit seiner Kollegen anstecken. Bekam in Zusammenarbeit mit Kim Icardi nicht in den Griff und stand oft zu weit weg vom Argentinier. Hatte aber die mit Abstand besten Zweikampfwerte aller Bayernspieler (80 Prozent gewonnene Duelle).
Note: 3,5
Minjae Kim: Unter Galas Dauerdruck selten souverän und mit Schwächen vor allem bei hohen Bällen. Gewann nur zwei von sechs Kopfballduellen. Verursachte durch naives Zweikampfverhalten Aktürkoglu dritte gute Chance (38.). Steigerte sich nach dem Wechsel und minimierte seine Fehlerquote.
Note: 4
Alphonso Davies: Der Kanadier hatte in der ersten Halbzeit große Probleme mit dem aggressiven Teté und dem immer wieder aufrückenden Rechtsverteidiger Boey. Wurde aber auch von Sané in der Verteidigung im Stich gelassen. Offensiv mit guten Tempoläufen, aber den falschen Entscheidungen beim vorletzten Pass. Biss sich in der zweiten Halbzeit in die Partie und gewann auch mehr Zweikämpfe.
Note: 3,5
Joshua Kimmich: Ganz schwache erste Halbzeit des Kapitäns. Wurde von Torreira in Manndeckung genommen und hatte damit enorme Schwierigkeiten. Spielte viele Rückpässe auf Ulreich und konnte das Spiel nie an sich reißen. Verursachte in Ko-Produktion mit Kim den Elfmeter nach einer völlig unnötigen Grätsche und vertändelte kurz vor der Pause den Ball an der eigenen Sechzehnerlinie. Verlor allein in der ersten Halbzeit neun Mal die Kugel. Nach der Pause stabiler, aber weiter ohne Souveränität.
Note: 5
Konrad Laimer: Der einzige Bayern-Spieler, der in der ersten Halbzeit robust und leidenschaftlich dagegenhielt - aber auch oft verloren wirkte. Sehr engagiert im Spiel gegen den Ball, allerdings kam auch der Österreicher oft einen halben Schritt zu spät. Lief nach der Pause Löcher zu und entschied auch mehr direkte Duelle für sich. Spielerisch allerdings ohne große Akzente.
Note: 4
Leroy Sané: Nicht so stark wie in vielen Spielen der letzten Wochen, bereitete aber Comas Führungstreffer vor und sorgte für Entlastung mit seinen Tempoläufen. Vergab in der 50. Minute eine Großchance und scheiterte nach knapp einer Stunde an Gala-Keeper Muslera. Gab die meisten Torschüsse der Bayern ab (4).
Note: 2,5
Jamal Musiala: Holte sich die Bälle oft tief in der eigenen Hälfte ab und zog dann auf. Lief sich jedoch ein ums andere Mal fest und verlor die Bälle in gefährlichen Räumen. Musiala schaffte es im Verbund mit den anderen Offensivspielern der Bayern in der ersten Halbzeit nicht, die risikofreudige Spielweise von Gala, die hinten Eins-gegen-eins verteidigten, auszunutzen. Gegen immer müder werdende Türken dann wie so oft der Unterschiedsspieler: Torvorlage zum 2:1, Tor zum 3:1.
Note: 2
Kingsley Coman (bis 83.): Erzielte mit seinem ersten Torschuss sein viertes Tor in den letzten drei Spielen. War sonst ungewöhnlich viel in der Defensive beschäftigt, wodurch der Weg zum Gala-Tor sehr weit wurde. War enorm lauffreudig und spielte die meisten Pässe der Bayern in der gegnerischen Hälfte (26), wovon 80 Prozent ankamen. Insgesamt nicht so auffällig wie Sané.
Note: 3
picture

Derzeit sehr cool vor dem gegnerischen Tor: Kinglsey Coman

Fotocredit: Getty Images

Harry Kane (bis 87.): Hatte einen schweren Stand in vorderster Front und war lange kein Faktor, weil die Bayern zu viel mit Verteidigen beschäftigt waren. Ließ sich wie gewohnt auch ins Mittelfeld fallen, fand dann aber keine Abnehmer. Gewann nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe, stand jedoch das eine Mal genau richtig und markierte den wichtigen Treffer zum 2:1. Gab zudem noch die Vorlage für Musiala zum 3:1.
Note: 2,5
Bouna Sarr (ab 78. Minute für Mazraoui): Unauffälliges Champions-League-Comeback des Senegalesen rechts hinten, beschränkte sich darauf, keine Fehler zu machen.
Ohne Note
Mathys Tel (ab 83. für Coman): Gab kurz vor Schluss noch einen Torschuss ab, sonst ohne nennenswerte Szene.
Ohne Note
Eric Maxime Choupo-Moting (ab 83. für Kane): Half den Bayern mit seiner körperlichen Präsenz den Sieg am Ende souverän über die Zeit zu bringen. Bekam bemerkenswerterweise den Vorzug vor Thomas Müller, der 90 Minuten lang draußen blieb.
Ohne Note
picture

Showdown in der Hammer-Gruppe: Kehl optimistisch

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung