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FC Bayern ohne Jamal Musiala ideenlos: Der Rekordmeister vermisst seinen Kreativ-König

Dennis Melzer

Update 30/11/2023 um 14:13 GMT+1 Uhr

Keine Tore, kein Problem. Dass der FC Bayern sich am Mittwochabend 0:0 von den Gästen aus Kopenhagen trennte, hatte aus sportlicher Sicht nur wenig Relevanz. Der deutsche Rekordmeister stand immerhin schon vor dem Duell mit den Skandinaviern als Gruppensieger fest. Dennoch offenbarten die 90 größtenteils biederen Minuten ein Problem: Fehlt Jamal Musiala, gehen den Münchnern schnell die Ideen aus.

Jamal Musiala vom FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

Nach zwei Fragen und exakt zwei Minuten war die Pressekonferenz beendet - rekordverdächtig kurz.
Viel gab es im Anschluss an das trostlose 0:0 zwischen dem FC Bayern und dem FC Kopenhagen in der Allianz Arena auch nicht zu besprechen. Zwar riss mit dem Remis eine beeindruckende FCB-Siegesserie (17 Gruppenspiel-Siege hintereinander), großartige Relevanz hatte das Duell mit den Skandinaviern aber ohnehin nicht. Die Münchner standen bereits vorher als Gruppensieger fest.
Dennoch fand Trainer Thomas Tuchel in der kurzen Zeit einige kritische Worte für den Auftritt seiner Mannschaft. "Wir haben insgesamt kein gutes Spiel gemacht, konnten kein Tempo ins Spiel bringen und haben uns gegen den tiefstehenden Block schwergetan", monierte der 50-Jährige.
Tuchel ergänzte: "Ich hätte mir mehr gewünscht, dass wir mit mehr Freiheiten, Mut und Leichtigkeit spielen. Aber das war nicht so." Die Konklusion: "Deshalb nehmen wir den Punkt heute mit."
Freiheit, Mut, Leichtigkeit - drei Termini, für die vor allem ein Bayern-Spieler steht: Jamal Musiala.

Nur zwei Schüsse aufs Tor

Das Offensiv-Juwel fehlt dem deutschen Rekordmeister seit einigen Wochen aufgrund eines Muskelfaserrisses - und das machte sich insbesondere gegen Kopenhagen, in Ansätzen auch schon beim 1. FC Köln am vergangenen Freitag (1:0), bemerkbar.
Während gegen die Rheinländer aber immerhin noch 21 Schüsse abgegeben wurden (fünf aufs Tor), brachten die Bayern gegen die Gäste aus Dänemark lediglich neun Versuche zustande, von denen zwei Abschlüsse ihr Ziel, aber nicht das Netz fanden.
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Thomas Müller

Fotocredit: Imago

Zum Vergleich: Kopenhagen kam auf acht Torschüsse (vier aufs Tor), in puncto kreierte Großchancen hielten sich die Münchner mit dem FCK die Waage (jeweils drei). "Kopenhagen hat extrem tief verteidigt. Dann sah es so aus, wie es aussah", sagte Tuchel bei "DAZN".

Müller beklagt fehlende Risikobereitschaft

Auch Routinier Thomas Müller hob die vielbeinige Abwehr des Gegners im Nachgang hervor: "In der ersten Halbzeit können wir schon einen machen, wir hatten ein paar ordentliche Situationen. Aber gegen so einen tiefen Block ist es nicht einfach."
Müller weiter: "Da läuft man halt nicht alleine aufs Tor zu, weil der Gegner mit Mann und Maus verteidigt. Kopenhagen kann das gut", dennoch hätten die Bayern aus Müllers Sicht "auch mal risikieren müssen, den Ball im vorderen Drittel zu verlieren". Ganz ähnlich hatte sich die Situation schon im Hinspiel dargestellt. Im legendären Parken tat sich Tuchels Team lange schwer. Den Unterschied machte Anfang Oktober aber besagter Musiala.
Der 20-Jährige übernahm beim Stand von 0:1 aus Sicht der Bayern die Initiative und setzte die von Müller skizzierte Risikobereitschaft in beeindruckender Manier um.

Musiala brilliert im Hinspiel

Trotz des dichten Waldes aus Kopenhagener Defensivspezialisten fand der deutsche Nationalspieler nach ansehnlichem Solo die viel zitierte Lücke und markierte mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck den zwischenzeitlichen Ausgleich. Kurz vor Schluss (83.) schoss Edeljoker Mathys Tel die Bayern schließlich noch zum Sieg.
Musialas Tor war ein Paradebeispiel für maximale Unbekümmertheit, für das Öffnen enger Räume und Kreativität. Eine Unbekümmertheit, die den Bayern - trotz zweifelsohne bisher erfolgreicher Bundesliga- und Königsklassen-Saison - dieser Tage abgeht. Ob der Youngster im kommenden Ligaspiel gegen Union Berlin (Samstag, 15:30 Uhr im Ticker) wieder zur Verfügung steht, ist noch offen.
"Am Donnerstag steigt er hoffentlich ins Mannschaftstraining ein", erklärte Tuchel vor der Begegnung mit Kopenhagen. "Ob es dann für Union reicht, müssen wir sehen." Schlauer dürften die Fans also frühestens am Freitag sein, wenn Tuchel sich auf der obligatorischen Spieltags-Pressekonferenz den Fragen der Journalisten stellt. Es dürften diesmal mehr als zwei sein.
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