Drei Dinge, die beim Kantersieg des FC Bayern München gegen den Pafos FC auffielen: Nicolas Jackson ist angekommen

Der FC Bayern München hatte am 2. Spieltag der Ligaphase der Champions League mit dem zyprischen Pafos FC keine Mühe und gewann mit 5:1 (4:1). Nicolas Jackson überzeugte mit seiner Effektivität, Doppelpacker Harry Kane darüber hinaus als Spielmacher. Nur Verteidiger Min-jae Kim dürfte die Rückreise mit einem unguten Gefühl antreten. Drei Dinge, die beim Kantersieg der Bayern auffielen.

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Quelle: Perform

Der FC Bayern München hat auch das zweite Spiel in der Champions League gewonnen. Der neue Ligaphasen-Tabellenführer der Königsklasse überrollte den Pafos FC auf Zypern regelrecht mit 5:1 (4:1). Für den deutschen Rekordmeister trafen zweimal Harry Kane (15., 34.) sowie je einmal Raphaël Guerreiro (20.), Nicolas Jackson (31.) und Michael Olise (68.).
Der einzige Treffer für Pafos gelang Mislav Orsic (45.) mit einem sehenswerten Distanzschuss kurz vor der Pause. Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können, doch Jackson und Serge Gnabry scheiterten in der Schlussphase jeweils am Pfosten.
Die Münchner gehen damit mit einem guten Gefühl in das Bundesliga-Topspiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (ab 18:30 Uhr im Liveticker), zumal die Hessen parallel bei Atlético Madrid 1:5 (0:3) unter die Räder kamen.
Drei Dinge, die beim Schützenfest des FC Bayern München gegen den Pafos FC auffielen.

1. Jackson bei Bayern angekommen

Stürmer Nicolas Jackson, der vom FC Chelsea ausgeliehen wurde, stand zum zweiten Mal in der Startelf. Und bewies erstmals, wie wichtig er für den FC Bayern sein kann. Die Ausbeute des 24-Jährigen: ein Tor, eine Vorlage.
In der 21. Minute bereitete er per Doppelpass mit Guerreiro das 2:0 vor. Zehn Minuten später stand er im Zentrum genau richtig. Nach dem Zuspiel von Olise nahm Jackson den Ball an und brachte diesen mit dem zweiten Kontakt im Tor unter. Es waren seine ersten beiden Torbeteiligungen für die Münchner.
"Ich bin sehr, sehr glücklich über den Neustart", sagte der Senegalese bei "Prime" mit einem Grinsen im Gesicht: "Ich habe vorher lange Zeit nicht gespielt, aber nun bekomme ich meine Fitness zurück und versuche, so schnell wie möglich so gut wie möglich zu sein."
Kleiner Wermutstropfen: In der 68. Minute ließ er eine 100-prozentige Torchance ungenutzt, als er alleine vor dem gegnerischen Tor zum Abschluss kam und dennoch an Torwart Neofytos Michael scheiterte.
Diese Szene erinnerte an die mangelnde Chancenverwertung, die ihm teilweise auch bei seinem Ex-Klub FC Chelsea vorgeworfen wurde. Allzu sehr konnte er sich daher nicht freuen, als Olise den Nachschuss zum 5:1 verwertete.
Bei insgesamt sechs Torschüssen hätte Jackson gerne häufiger getroffen. Doch er weiß selbst, dass er noch nicht in Bestform ist: "Es ist ein langer, langer Weg, denn ich hatte zwei Monate nicht gespielt und nur alleine trainiert. Das ist ein Prozess. Ich versuche zu lernen und mich zu verbessern."
Das Spiel in Zypern war ein erster Schritt dorthin.

2. Kane kann auch Spielmacher

Tore von Kane fühlen sich fast wie eine Selbstverständlichkeit an. Ein weiterer Doppelpack gelang ihm nun gegen Pafos. Besonders sehenswert war sein Treffer zum 4:0, als er sich auf engem Raum gegen mehrere Spieler durchsetzen konnte und den Ball im Netz unterbrachte. Ganz ehrlich: Lionel Messi hätte dies nicht schöner machen können! Doch nicht nur seine Tore waren sehenswert.
Weil Jackson als alleinige Neun agierte, konnte Kane seine übrigen Qualitäten mehr zur Geltung bringen als sonst. Er schlüpfte in die Rolle des Zehners. "Prime"-Experte Mats Hummels bezeichnete dessen Spielweise als "sehr intelligent. Er hat immer alles unter Kontrolle. Das ist das, was ihn auszeichnet. Er ist immer Herr der Situation, spielt schöne saubere Pässe auf die Außenstürmer, die dann mit Tempo auf die Kette zulaufen."
Der frühere Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer ergänzte: "Was Weltklasse ist - selbst als Mittelfeldspieler - ist seine Orientierung. Er spürt genau, ob er unter Druck ist oder nicht. Wenn er unter Druck ist, bringt er seinen nicht kleinen Körper mit ein. Und wenn er nicht unter Druck ist, leitet er den Ball weiter. Im Moment macht er den Spielmacher gleich noch mit. Das ist atemberaubend."
Kane genoss diese Rolle und das Zusammenspiel mit Jackson. "Es hat sehr gut funktioniert", lobte der Engländer. "Es gab Phasen, in denen Nicolas vorne reinging und den Ball bekommen hat. Ich denke, es ist wichtig zu versuchen, die Verteidiger in Unsicherheit zu lassen und nicht das ganze Spiel über das Gleiche zu machen."  
In der 64. Minute wurde Kane für Sacha Boey aus dem Spiel genommen, um am Samstagabend für das Top-Spiel gegen Eintracht Frankfurt ausgeruht zu sein. Joshua Kimmich sagte grinsend: "Er hilft uns schon sehr, wenn er in jedem Spiel zwei, drei Tore macht."

3. Kim kann seine Chance nicht nutzen

Min-jae Kim steckt beim FC Bayern in keiner einfachen Situation. Während Jonathan Tah und Dayot Upamecano als Innenverteidiger-Duo gesetzt sind, hängt der Südkoreaner eher in der Reservisten-Rolle fest.
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Quelle: Perform

Im neunten Pflichtspiel der Saison stand Kim erst zum dritten Mal in der Startelf. Umso wichtiger wäre es, sich mit guten Leistungen für weitere Einsätze zu empfehlen. Dies gelang ihm allerdings nicht.
Im Gegenteil: Er verschuldete den Gegentreffer zum 1:4, weil er den Ball bei einem Klärungsversuch nach vorne direkt in die Füße des Torschützen Orsic spielte. Es war ein Ballverlust der unnötigsten Art.
Sammer nahm den Abwehrspieler allerdings in Schutz: "Das ist Teil des Spiels von Bayern München. Der erste Gedanke ist es, den Ball nach vorne zu spielen. Natürlich kann er das leichter lösen und den Ball nach hinten spielen. Aber sie wollen sofort den Angriff einleiten. Daher kann man damit leben."
Auffällig war allerdings: Der Fehler verunsicherte Kim. Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte verlor er einen Zweikampf gegen Anderson Oliveira. Daraus resultierte ein Eckball, der zur nächsten Großchance von Pafos führte. Auch seine Passsicherheit (Fehlpass-Quote: 11 Prozent) ließ zu wünschen übrig.
Die wahrscheinliche Konsequenz: Gegen Frankfurt dürfte Kim wieder Reservist sein.
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Quelle: Perform


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