Copa Libertadores - Finale | River Plate schlägt Boca Juniors und holt Titel

River Plate hat das Finale der Copa Libertadores gegen die Boca Juniors für sich entschieden. Nachdem 2:2 im Hinspiel gewann River das Rückspiel in Madrid mit 3:1 (0:1, 1:1) nach Verlängerung. Darío Benedetto brachte Boca im Estadio Santiago Bernabéu in Führung (44.), Lucas Pratto gelang der Ausgleich (68.). Juan Fernando Quintero (109.)und Gonzalo Martinez (120.+3) sorgten für die Entscheidung.

River Plate celebrates with the trophy after winning the second leg match of the all-Argentine Copa Libertadores final against Boca Juniors, at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid, on December 9, 2018. - River Plate came from behind to beat bitter Arg

Fotocredit: Getty Images

Der 236. Superclásico, dessen geräuschvolle Verlegung aufgrund von Gewaltexzessen den Weltfußball mehr als zwei Wochen lang beschäftigt hatte, wurde den großen Erwartugnen vollauf gerecht.
Das Spiel wurde zwar wie erwartet heißblütig geführt, die befürchteten Gewaltexzesse außerhalb des Rasens blieben aber bis zum Schlusspfiff aus - Madrid erlebte stattdessen eine südamerikanische Fußballparty mit Tausenden mitgereisten Fans.

River Plate schlägt in der Verlängerung zu

Boca, das Verteidiger Wilmar Barrios in der 92. Minute aufgrund einer Gelb-Roten Karte verlor, begann im Stadion von Champions-League-Sieger Real Madrid gegen den favorisierten Erzrivalen überaus couragiert.
River Plate mit dem Ex-Nürnberger Javier Pinola in der Innenverteidigung hatte zwar mehr Spielanteile, entwickelte aber lange zu wenig Torgefahr. Kurz vor der Halbzeitpause ging Boca nach einem Traumpass von Nahitan Nandez auf Benedetto in einem rustikal geführten Spiel in Führung.
Mit zunehmender Spieldauer kam River Plate dann besser zurecht. Nach dem verdienten Ausgleichstreffer von Pratto schossen der Kolumbianer Juan Quintero und Martinez River in der Verlängerung zum Titel. Der Klub gewann das südamerikanische Pendant zur UEFA Champions League zum vierten Mal, Rekordsieger ist Stadtrivale CA Independiente mit sieben Titeln.

Massives Aufgebot an Sicherheitskräften

Das Rückspiel zwischen den Erzrivalen hätte eigentlich am 24. November im Stadion von River Plate stattfinden sollen. Bei der Anfahrt wurde der Boca-Mannschaftsbus allerdings von River-Anhängern attackiert und unter anderem mit Steinen beworfen, Scheiben gingen zu Bruch.
Mehrere Boca-Profis, darunter Kapitän Pablo Perez, wurden verletzt.
Doch die Entscheidung des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL, das Derby zwischen Boca, dem Klub der Arbeiterklasse, und "Los Millonarios" in die Stadt mit der größten argentinischen Gemeinde außerhalb Argentiniens zu verlegen, sorgte im Land des zweimaligen Weltmeisters für Empörung: Der Begriff "Copa Conquistadores" (Pokal der Eroberer) geisterte durch Argentinien - eine Anlehnung an die spanischen Eroberer aus dem 16. Jahrhundert.
Boca setzte zudem juristisch alle Hebel in Bewegung, den Copa-Sieg am Grünen Tisch zugesprochen zu bekommen. Ein Verfahren am Internationalen Sportgerichtshof CAS läuft noch.
Für die Sicherheitskräfte in Madrid war der Klassiker schlicht "das Aufeinandertreffen mit dem größten Risiko in der Geschichte der Stadt", wie die Zeitung "El País" kommentierte. Deshalb waren mit 5000 Polizisten fast doppelt so viele Kräfte im Einsatz wie beim spanischen Clasico zwischen Real Madrid, möglicher Finalgegner von River Plate bei der Klub-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi (12. bis 22. Dezember), und dem FC Barcelona.
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