Hoffenheim löst Pflichtaufgabe

Die TSG 1899 Hoffenheim hat seine Pflichtaufgabe gelöst und dank eines 2:0 (1:0)-Auswärtssieges über den VfR Aalen das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. Eugen Polanski brachte den Bundesligisten in der 16. Minute in Führung. Im zweiten Durchgang stellte Kevin Volland die Weichen auf Sieg (56.). Der Zweitligist zeigte eine ansprechende Leistung.

Polanski (Mitte) erzielte das 1:0

Fotocredit: Imago

Die Lehren:
Die TSG 1899 Hoffenheim tat sich sichtlich schwer gegen den Underdog aus der 2. Bundesliga. Die Kraichgauer hatten zunächst enorme Probleme beim Spielaufbau, stabilisierten sich jedoch mit zunehmender Spieldauer. Grundstein des Erfolgs für den Favoriten war die gute Chancenverwertung und das Quäntchen Glück in der Defensive. Alles in allem überzeugte das Gisdol-Team allerdings nicht.
Der klare Außenseiter zeigte eine couragierte Vorstellung. Die Hausherren verteidigten hoch und versuchten die Hoffenheimer durch aggressives Pressing 40 Meter vor dem Aalener Kasten unter Druck zu setzen. Die Ruthenbeck-Schützlinge machten zudem viel Dampf nach vorne und hätten sich durchaus mit einem Treffer belohnen können. Obwohl Mitte der zweiten Halbzeit die Beine schwer wurden, hielten die VfR-Akteure durch und gaben bis zur letzten Minute alles. Zum Unmut von Stefan Ruthenbeck trafen die Gastgeber das Tor aber nicht.
Die Stimmen:
Markus Gisdol (TSG 1899 Hoffenheim): "Die ganze Partie hat gezeigt, dass wir nicht zu Unrecht gewarnt haben. In den entscheidenden Momenten hatten wir auch ein bisschen Glück. Es war eine unangenehme, schwere Aufgabe, und wir sind froh, dass wir sie gemeistert haben."
Stefan Ruthenbeck (VfR Aalen): "Vom Gefühl her hatten beide Mannschaften gleich viele Möglichkeiten, aber Hoffenheim hat dank seiner individuellen Qualität die Tore gemacht. Wir schaffen es einfach nicht, die Murmel in die Kiste zu bekommen und müssen aufpassen, dass das keine Phobie wird."
Die Höhepunkte:
12. Aalen mit der dicken Chance zur Führung. Die Hausherren kommen über die linke Seite. Hofmann flankt den Ball in den Strafraum. Toljan will klären und legt Ludwig das Leder direkt vor die Füße. Der Mittelfeldmann sucht aus 13 Metern direkt den Abschluss. Das Spielgerät fliegt knapp links am Tor vorbei.
16. TOOOR! Hoffenheim geht in Führung. Volland hat im Strafraum den Ball am Fuß und legt von der rechten Seite quer. Das Spielgerät wird von Mockenhaupt abgefälscht und landet bei Polanski. Der 1899-Akteur schießt aus elf Metern aufs Tor und versenkt den Ball in der linken unteren Ecke.
24. Hoffenheim erhöht hier um Haaresbreite. Nach einer Ecke fängt Bernhard den Ball, lässt ihn aber fallen. Trubel im Aalener Strafraum. Gleich mehrere 1899-Akteure haben daraufhin die Chance, den Ball über die Linie zu drücken. Die Gastgeber legen alles in die Waagschale und schaffen es, sich vor den Ball zu werfen und den Einschlag zu verhindern.
36. Was ist denn hier los? Plötzlich steht Aalen kurz vor dem Ausgleichstreffer. Nach einer Ecke landet der Ball bei Feick. Der legt in den Rückraum auf Hofmann. Der Mittelfeldman schießt aus 18 Metern halblinker Position auf den Kasten und scheitert mit seinem starken Abschluss am Aluminium. Lattenpech für die Gastgeber.
56. TOOOR! Hoffenheim erhöht auf 2:0. Drei-gegen-drei-Situation. Schipplock führt den Ball in Richtung VfR-Gehäuse und legt kurz vor dem Strafraum rechts raus auf Volland. Der Torjäger nimmt Maß und verwandelt sicher aus elf Metern halbrechter Position.
59. Aalen mit der Riesengelegenheit zum Anschlusstreffer. Nach einer Hereingabe aus dem linken Halbfeld kommt Quaner aus kurzer Distanz zum Abschluss. Der Ball scheint ins Tor zu rollen, doch irgendwie klärt die TSG die brenzlige Situation auf der Linie.
Der Kracher: Das VfR-Aufbäumen
Der VfR Aalen zeigte allen Kritikern die Stirn und machte den Abstiegskampf in Liga zwei für 90 Minuten vergessen. Trotz des Rückstandes in der 15. Minute ballten die VfR-Akteure ihre Fäuste und gaben nie auf. Sogar als die 2:0-Führung der Hoffenheimer fiel, ließen die Hausherren nicht locker. Überträgt die Elf diese Leistung auf die kommenden Zweitliga-Aufgaben, ist im Abstiegskampf das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Im Abseits: Hoffenheimer Kreativzentrale
Natürlich war es ein Pokal-Abend, der Gegner ein kämpfender Außenseiter und der Platz katastrophal schlecht. Nichtsdestotrotz war das Auftreten der Hoffenheimer Kreativzentrale ganz schwach. Vor allem Roberto Firmino hatte keinen guten Tag erwischt und konnte im Offensivspiel keine Akzente setzen. Schön war es nicht, was die TSG im Spiel nach vorne ablieferte.
Die Statistik:
Durch den Pokalerfolg über den VfR Aalen steht die TSG 1899 Hoffenheim zum fünften Mal binnen sechs Jahren im Viertelfinale des DFB-Pokals. Den Weg ins Halbfinale schafften die Kraichgauer allerdings noch nie.
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