Dynamo Dresden - Arminia Bielefeld: Leipzig-Bezwinger verliert zuhause

In der 1. Runde nahm Dynamo Dresden noch sensationell RB Leipzig aus dem DFB-Pokal, in der 2. Runde war jedoch Schluss: Der Zweitligist verlor gegen Liga-Konkurrent Arminia Bielefeld vor heimischem Publikum mit 0:1 (0:0). Christoph Hemlein (66.) erzielte den Treffer für die Ostwestfalen und krönte damit das Debüt des Interimstrainers Carsten Rump.

Florian Ballas und Fabian Klos im Kopfballduell

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Nach dem 5:0-Schützenfest gegen Stuttgart und dem Punktgewinn beim Überraschungs-Tabellendritten Heidenheim, mussten die Dresdner einen Rückschlag einstecken. 26.819 Zuschauer sahen im DDV-Stadion einen Pokalfight, wie er im Buche steht. Arminia-Interimstrainer Carsten Rump hätte sich sein Debüt an der Seitenlinie wohl kaum schöner erträumen lassen können.
Die Arminen legten munter los, nach der kurzen Anfangsoffensive waren sie aber hauptsächlich mit der Defensivarbeit beschäftigt. Dynamo-Stürmer Pascal Testroet hatte in den ersten 45 Minuten vier gute Chancen, scheiterte gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber jedoch entweder am starken Keeper Wolfgang Hesl oder an der eigenen Präzision im Abschluss.
Im zweiten Durchgang herrschte dasselbe Bild. Dynamo investierte viel, fand bei der stabilen Arminia-Defensive aber kaum ein Durchkommen. Und wenn die Hausherren Lücken fanden, dann mangelte es an Kaltschnäuzigkeit und Genauigkeit im Abschluss. Bielefeld verteidigte leidenschaftlich, mit viel Disziplin und lauerte auf Konter, welche super ausgespielt wurden und letztendlich für das Weiterkommen maßgeblich waren.
Bei einem eigenen Eckball, leisteten sich die Dresdner einen folgeschweren Schnitzer. Nach einer abgewehrten Stefaniak-Ecke ging es bei den Gästen ganz schnell. Dynamo sicherte hinten nicht ab und ließ Christoph Hemlein, der von Manuel Junglas bedient wurde und von der Mittellinie startete, alleine auf Schlussmann Marvin Schwäbe zulaufen.
Der 25-Jährige schloss eiskalt ab und schob links unten zum 1:0 ein (66.). Dynamo drückte weiterhin und hatte in der Schlussphase Pech, dass der Schiedsrichter nach einem ungeschickten Einsatz von Julian Börner an Stefan Kutschke nicht auf Strafstoß entschied.

Die Stimmen:

Uwe Neuhaus (Trainer Dynamo Dresden): "Der Klassiker: Trainer entlassen, die Mannschaft reißt sich zusammen und dann kommt ein bisschen Glück dazu. Ich kann meiner Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen, nur die Chancen hätten wir konsequenter nutzen müssen."
Carsten Rump (Interimstrainer Arminia Bielefeld): "In unserer Situation brauchst du solche Abende. Als Salger das Ding von der Linie geholt hat, wusste ich, dass es klappt. Die Mannschaft war von Anfang an Teil der Besprechung und in der Pflicht. Ich bin stolz auf die Truppe! Das gibt uns einen enormen Push für Freitag: Mit dem Publikum im Rücken wollen wir genau da weitermachen!"
Manuel Junglas (Arminia Bielefeld): "Wir haben uns heute von der ersten Minute an gewehrt. Rumpi hat mit allen gesprochen, uns Vertrauen gegeben und heute eine super Ansprache gehalten - Kompliment!"
Tom Schütz (Arminia Bielefeld): "Unfassbar geiles Gefühl - da haben wir lange drauf gewartet! Wir haben heute dagegen gehalten und die Zweikämpfe gewonnen!"
Christoph Hemlein (Torschütze Arminia Bielefeld): "Das freut mich riesig für Rumpi. Er ist ein echter Bielefelder Junge."

Der Tweet zum Spiel:

Eine tolle Aktion der Dresdner Anhänger. Dynamo-Ehrenspielführer Reinhard Häfner erlag im Alter von 64 Jahren einem Krebsleiden und wurde gebührend verabschiedet.

Das fiel auf: Stefaniak im Zentrum besser?

Bald-Wolfsburger Marvin Stefaniak, der als großes Talent gilt und einer der Dresdner Leistungsträger ist, klebte auf der linken Außenbahn und konnte dort seine Kreativität nicht ausschöpfen. Der 21-Jährige war bei weitem nicht so präsent wie im Ligabetrieb und konnte sich kaum entfalten. Für ihn kam im Laufe der zweiten Halbzeit Erich Berko in die Partie, der für viel frischen Wind sorgte und gute Szenen hatte.

Die Statistik: 12

Im zwölften Anlauf in dieser Spielzeit gelang den Arminen der erste Sieg nach regulärer Spielzeit. In der Liga warten sie weiterhin auf einen Dreier (fünf Niederlagen, fünf Remis), in der ersten Pokalrunde setzten sie sich gegen Regionalligist RW Essen erst nach Elfmeterschießen mit 7:6 durch.
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