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DFB-Pokal: Fehlstart statt Hütter-Gaudi - bei Eintracht Frankfurt geht die Angst um

Marc Hlusiak

Update 19/08/2018 um 18:50 GMT+2 Uhr

Eintracht Frankfurt blamiert sich in der ersten DFB-Pokal-Runde beim SSV Ulm (1:2). Zum ersten Mal seit 22 Jahren scheitert damit wieder der Titelverteidiger zum Auftakt. Bereits nach der 0:5-Pleite im Supercup gegen den FC Bayern schrillten in Frankfurt die Alarmglocken, das Pokal-Aus in Ulm läutet die erste Krise der Saison bereits ein. Erinnerungen an den 1. FC Köln werden wach.

Enttäuschte Frankfurter nach der Pokalpleite in Ulm

Fotocredit: Getty Images

Hängende Köpfe, ratlose Blicke, entsetzte Anhänger – schon wieder! Nur sechs Tage nach der herben Heimpleite im Supercup gegen den FC Bayern München (0:5), schlappten auch in Ulm abgekämpfte und vor allem geschlagene Adler vom Feld.
Mit 1:2 verlor der Titelverteidiger in der ersten Pokalrunde gegen Regionalligist SSV Ulm und schlittert damit bereits vor Saisonstart in der Bundesliga in die erste Krise der neuen Runde.

Da Costa fehlen die Worte

"Inkonsequent" und "unentschlossen" bezeichnete ein tief enttäuschter Adi Hütter, Nachfolger von Erfolgscoach Niko Kovac, das Spiel seiner Mannschaft. "Gegen den FC Bayern kann man verlieren", erklärte der Österreicher rückblickend auf das Supercup-Debakel von vor gut einer Woche, "dass wir hier verlieren, ist aber enttäuschend, da braucht man nicht um den heißen Brei rumzureden."
Er habe sich das alles "anders vorgestellt":
Am Ende des Tages muss man weiterkommen, egal wie.

Ein mahnendes Beispiel

Der genervt wirkende Sportdirektor Bruno Hübner betonte mehrfach, wie "enttäuschend" das Ausscheiden sei, dass "man bei einem Viertligisten nicht verlieren darf" und, dass "man das nicht schönzureden braucht". Verteidiger Danny da Costa suchte vergeblich nach einem "Wort, dass beschreiben kann, wie schlecht wir uns angestellt haben".
Allgemein gingen die Spieler hart mit sich ins Gericht. Der Saisonstart ist missglückt, jetzt heißt es, die Kurve kriegen.
Schon vor Saisonstart erwarteten viele Experten, eine komplizierte Saison für die Frankfurter. Womöglich eine ähnlich komplizierte, wie die des 1. FC Köln im vergangenen Jahr. Auch der "Effzeh" stand nach Jahren der internationalen Bedeutungslosigkeit plötzlich wieder im Europapokal. Die Euphorie war groß, die Dreifachbelastung jedoch größer. Am Ende der Spielzeit stand der Abstieg.
Eine Saison, die in Frankfurt als mahnendes Beispiel gelten dürfte. Nach nur zwei Pflichtspielen fühlt es sich schon so an, als müsste man sich um die Eintracht offiziell sorgen.

Hütter: Neustart "nicht von heute auf morgen"

Er sei "hergekommen", so Hütter, "um eine neue Mannschaft aufzubauen. Dass das nicht von heute auf morgen geht, ist klar."
Nach dem Abgang einiger Leistungsträger hatte der 48-Jährige eine andere Eintracht übernommen, als jene, die Kovac im Mai 2017 mit dem DFB-Pokal im Gepäck hinterlassen hatte.
Kevin-Prince Boateng, Lukas Hradecky, Omar Mascarell, Marius Wolf haben den Verein verlassen, zudem verletzte sich auch noch Timothy Chandler. Der US-Amerikaner fällt nach einer Knie-OP langfristig aus, wie der Verein am Samstag mitteilte.
Hütter muss der Mannschaft innerhalb kürzester Zeit ein Gesicht verpassen. Aktuell wirkt das Team kopf- und planlos. Bereits am Samstag geht es in zum Bundesliga-Auftakt gegen einen unangenehmen Gegner. Hübner versichert, gegen den SC Freiburg "werden wir ein anderes Gesicht zeigen".
Passiert das nicht, steht vor allem Hütter gleich enorm unter Druck.

Bobic sieht auch etwas Positives

Die aktuelle Situation ist ohne Frage besorgniserregend. Trotzdem fand Sport-Vorstand Fredi Bobic noch etwas "Positives" an der Pokal-Blamage:
Zwei Jahre sind wir schön durch Deutschland getourt, zwei Mal bis ins Pokalfinale. Jetzt konzentrieren wir uns eben auf die Bundesliga.
So kann man es auch sehen.
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