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Nordirland - Deutschland: Halstenberg und Gnabry schießen DFB-Team zum Sieg

Jan Niestegge

Update 10/09/2019 um 12:37 GMT+2 Uhr

Nach der bitteren 2:4-Pleite gegen die Niederlande am Freitag hat die deutsche Nationalmannschaft in Nordirland Wiedergutmachung betrieben. Die Elf von Bundestrainer Joachim Löw setzte sich in einem umkämpften EM-Qualifikations-Spiel gegen bissige Gastgeber mit 2:0 (0:0) durch. Marcel Halstenberg traf nach der Pause (48.), Serge Gnabry sorgte kurz vor Schluss (90.+2) für die Entscheidung.

Einzelkritik Deutschland - Nordirland

Fotocredit: Eurosport

So lief das Spiel:

Nach der bitteren Niederlage gegen die Niederlande, durch die die deutsche Mannschaft nun auch im direkten Vergleich das Nachsehen hat, war die Elf von Bundestrainer Jogi Löw im Spiel gegen den Tabellenführer gefordert. Für Deutschland zählte gegen Nordirland nur ein Sieg - die Hausherren hingegen hatten keinerlei Druck nach zwölf Punkten aus vier Partien.
Löw setzte auf eine offensive Taktik mit viel Tempo und Zug zum Tor. Unter anderem starteten Marco Reus, Julian Brandt, Serge Gnabry und Timo Werner - kamen in der Anfangsphase allerdings überhaupt nicht zur Geltung. Nordirland gab den Ton an, begann sehr aggressiv, setzte die Pressingzone auf der ersten deutschen Linie an und ließ die Gäste nicht ins Spiel kommen.
In der 7. Spielminute provozierten die Nordiren so einen Fehlpass von Toni Kroos auf der linken Seite, direkt in den Fuß von Conor Washington, der danach freie Bahn hatte. Aus elf Metern halbrechter Position kam der Angreifer zum Abschluss - Manuel Neuer parierte stark.
Deutschland zeigte sich nicht auf der Höhe und fand auch in der Folge nicht in den eigenen Spielrhythmus. Erst nachdem sich die Gastgeber etwas zurückzogen, taute das deutsche Kombinationsspiel auf, war allerdings im letzten Spielfelddrittel zu fehlerbehaftet. Die beste Chance gehörte Timo Werner in der 45. Minute, als er aus sechs Metern an Bailey Peacock-Farrell scheiterte. Die besseren Chancen erspielten sich im ersten Durchgang die Hausherren.
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Timo Werner (r.) im Duell mit Jonny Evans (l.)

Fotocredit: Getty Images

Zu Beginn des zweiten Durchgangs entwickelte die deutsche Mannschaft Druck, ging mit Überzeugung ins eigene Kombinationsspiel und erspielte sich eine Fülle an guten Torchancen. Bereits in der 48. Minute ging die DFB-Elf in Führung. Kroos brachte den Ball aus dem rechten Halbfeld in die linke Strafraumhälfte auf Marcel Halstenberg. Der Außenverteidiger nahm die Kugel mit viel Risiko volley und verwandelte wuchtig zum 1:0.
Mit der Führung im Rücken spielte die Löw-Elf sicherer und überzeugter, ließ Nordirland laufen. Vor allem Serge Gnabry wusste zu überzeugen. Die Gäste verpassten es allerdings, den zweiten Treffer nachzulegen und hielten die Hausherren so im Spiel. Nordirland setzte in der Schlussphase alles auf eine Karte, wollte den Ausgleichstreffer erzwingen, konnte sich jedoch nur vereinzelt Torchancen erspielen.
In der Nachspielzeit (90.+2) legte Deutschland schließlich das zweite Tor nach und machte den wichtigen Auswärtssieg perfekt. Der eingewechselte Kai Havertz bediente Gnabry in der rechten Strafraumhälfte, aus spitzem Winkel schob der Angreifer den Ball an Peacock-Farrell vorbei ins Tor. Der Schlusspunkt.
Durch den Sieg im direkten Duell übernimmt die DFB-Elf (12 Punkte, 5 Spiele) vor Nordirland (12 Punkte, 5 Spiele) auch die Tabellenführung in der EM-Qualifikations-Gruppe C. Die Niederlande sitzt dem DFB-Team nach dem 4:0-Erfolg in Estland allerdings im Nacken (9 Punkte, 4 Spiele).

Die Stimmen:

Joachim Löw (Trainer Deutschland): "Wir standen nach der Niederlage gegen Holland unter Druck, von daher mussten wir gewinnen. Wir mussten im Spiel einige Schwierigkeiten und Probleme überwinden - wir sind eigentlich nicht so gut ins Spiel gekommen. In der Halbzeit haben wir ein paar Dinge angesprochen, in der zweiten Halbzeit war es besser. Unsere Raumaufteilung war in der ersten Halbzeit nicht ideal, als wir dann vertikal gespielt haben, war es besser."
Marco Reus (Deutschland): "In der ersten Halbzeit war es ein Spiel auf einem Level, wo die Nordiren Großchancen hatten. Wir wussten, dass wir in der zweiten Halbzeit zu unseren Torchancen kommen, weil sie sehr viel investiert haben in der ersten Halbzeit und in der zweiten Halbzeit war es bei uns deutlich besser."

Das fiel auf: Überzeugte Körperlichkeit

Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter: So lässt sich das Spiel der deutschen Mannschaft gegen Nordirland auf der einfachsten Ebene zusammenfassen. Deutschland spielte in der ersten Halbzeit völlig körperlos, war mit dem aggressiven Auftreten der Nordiren schlichtweg überfordert. Im Aufbauspiel mangelte es an Optionen, im Passspiel an Präzision. So übernahmen die Hausherren das Spiel.
Nachdem die Löw-Elf ihre Körperlosigkeit zu Beginn des zweiten Durchgangs ablegte, entwickelte sich ein komplett anderes Spiel. Nordirland verlor die zweiten Bälle und damit den Zugang zum Spiel. Deutschland hingegen entwickelte mit mehr Kontrolle zielgerichtetes Kombinationsspiel und gleichermaßen mehr Angriffsdruck. Eine wichtige Erkenntnis für die deutsche Mannschaft.

Der Tweet zum Spiel:

Die Statistik: 8

Die deutsche Mannschaft gewann die letzten acht Partien gegen Nordirland, kassierte hierbei lediglich drei Gegentore und schoss insgesamt 22 Treffer. Durch den 2:0-Sieg setzte sich Deutschland in der Tabelle der Gruppe C zudem vor Nordirland auf den ersten Platz.
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