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Niederlande - Deutschland | Last-Minute-Treffer für DFB-Team: Schulz sorgt für Sieg

Celine Jäntsch

Update 25/03/2019 um 09:21 GMT+1 Uhr

Dem DFB-Team ist der Auftakt in die EM-Qualifikation mit einem 3:2 (2:0) in den Niederlanden gelungen. Leroy Sané brachte die deutschen Mannschaft in der 15. Minute in Führung. Serge Gnabry (34.) sorgte für den Halbzeitstand. Matthijs de Ligt (48.) und Memphis Depay (63.) stellten auf 2:2 - ehe Nico Schulz die deutsche Mannschaft in der 90. Minute mit dem Siegtreffer erlöste.

Deutschland jubelt im EM-Qualifikationsspiel gegen die Niederlande

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Nach dem eher mageren 1:1 im Test gegen Serbien startete die deutsche Mannschaft in Amsterdam engagiert in die Partie. Bereits kurz nach dem Anpfiff verzeichnete die Elf von Joachim Löw die erste gute Möglichkeit: Serge Gnabry, gegen die Serben noch wegen einer Erkältung unpässlich, prüfte Jasper Cillessen mit einem wuchtigen Schuss aus 16 Metern (2.).
Auch in der Folge blieb die deutsche Mannschaft dominant, von den Gastgebern, die bereits ihr erstes EM-Qualifikationsspiel mit 4:0 gegen Weißrussland gewinnen konnten, war in der Anfangsphase wenig zu sehen. Ein Freistoß von Standard-Spezialist Memphis Depay segelte weit über den Kasten von Manuel Neuer (12.).
Nicht unverdient fiel in dieser Phase auch das Führungstor für die Gäste. Nico Schulz hatte auf der linken Seite viel Platz und flankte in Richtung ersten Pfosten, wo Matthijs de Ligt im entscheidenden Moment wegrutschte und so Leroy Sané den Weg freimachte. Der Manchester-City-Akteur ließ sich nicht zweimal bitten und traf halbhoch ins rechte Eck (15.).
Diesen Schock mussten die Gastgeber erst einmal verdauen. Es dauerte zehn Minuten, bis die Mannschaft von Ronald Koeman die erste nennenswerte Chance erspielen konnte. Nach einem schnellen Angriff über die linke Seite steckte Quincy Promes durch für Ryan Babel, der aus elf Metern draufhielt - Neuer zeigte eine starke Parade und lenkte die Kugel aus dem rechten unteren Toreck noch um den Pfosten (25.).
Kurz darauf standen sich erneut Babel und Neuer gegenüber: Der niederländische Stürmer war Thilo Kehrer entwischt und tauchte bei einer Flanke von der rechten Seite allein vor Neuer auf. Aus kurzer Distanz prüfte Babel den deutschen Kapitän, der aber erneut herausragend reagierte und den Schuss entschärfte (27.).
Die Niederlande erhöhten nun die Schlagzahl, den Treffer aber machten erneut die Deutschen. Gnabry wurde von Antonio Rüdiger mit einem langen Ball auf die Reise geschickt, zog von links in die Mitte, ließ dort Virgil van Dijk und de Ligt stehen und schloss aus 16 Metern äußerst sehenswert ins rechte Toreck ab (34.).
Noch vor der Pause hatte die DFB-Elf sogar die Möglichkeit zu erhöhen. Zunächst scheiterte Kehrer mit einem Kopfball an Cillessen (39.), ehe Sané nach feinem Zuspiel von Gnabry alleinstehend vor dem Tor mit seinem schwächeren rechten Fuß nicht genug Druck hinter den Ball bekam. Erneut war der Oranje-Keeper zur Stelle (40.).
Die Niederlande starteten mit viel Wut im Bauch in die zweite Halbzeit. Wenig überraschend fiel der Anschlusstreffer nur kurz nach Wiederanpfiff. Im Anschluss an eine Ecke flankte Depay vom linken Strafraumeck präzise an den Fünfmeterraum, wo de Ligt am höchsten stieg und mit dem Hinterkopf ins lange Eck traf (48.).
Der Druck der Gastgeber ließ nicht nach, Entlastung für das deutsche Team gab es nun kaum noch. Folgerichtig fiel nach einer guten Stunde der Ausgleichstreffer für Oranje. Promes machte auf der linken Seite Tempo und fand in der Mitte Depay, der eigentlich von gleich drei deutschen Abwehrspielern bereits gestellt war – die DFB-Hintermannschaft klärte den Ball aber nur unzureichend, sodass der Lyon-Profi aus 16 Metern flach abziehen und links unten zum 2:2 treffen konnte (63.).
In der Folge ging die Elftal dann nicht mehr volles Risiko, blieb aber weiterhin gefährlich und setzte das Aufbauspiel der jungen deutschen Mannschaft unter Druck. Mit der Einwechslung von Ilkay Gündogan (70.) erhoffte sich Joachim Löw etwas mehr Ballsicherheit, viel mehr als ein Freistoß von Toni Kroos (82.) war von seiner Mannschaft aber nicht zu sehen.
Erst in den Schlussminuten kam der Weltmeister von 2014 wieder gefährlich vor das Tor. Entscheidend war hierbei die Einwechslung vom Dortmunder Kapitän Marco Reus (88.), der bereits gegen Serbien nach seiner Hereinnahme zu überzeugen wusste.
Von Gündogan hervorragend bedient, legte Reus links im Strafraum quer zu Schulz, wo der Hoffenheimer aus elf Metern flach ins rechte untere Tor-Eck einschob (90.). Der erste Dreier in der EM-Qualifikation war perfekt.

Der Tweet zum Spiel:

Die Stimmen zum Spiel:

Joachim Löw (Deutschland): "In der ersten Halbzeit haben wir wirklich sehr gut gespielt, wir hatten das Spiel unter Kontrolle. Wir waren völlig verdient in Führung. In der zweiten Halbzeit wurde es schwierig gegen den Druck der Niederländer, aber wir haben bis zum Ende durchgehalten und mit dem letzten Angriff dann auch das Tor gemacht. Ein Sieg hier in Holland wird natürlich helfen im weiteren Prozess, auf der anderen Seite haben wir auch gesehen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt."
Serge Gnabry (Deutschland): "Die erste Hälfte war sensationell von uns, in der zweiten Hälfte wackeln wir nach dem Gegentor ein wenig. Aber am Ende hat uns das Tor von Nico nochmal richtig jubeln lassen. Wir haben bis zum Ende durchgehalten und am Schluss dann auch verdient das Tor gemacht."
Nico Schulz (Deutschland): "Gerade der Sieg tut uns allen, tut uns der Mannschaft sehr, sehr gut. Marco steht in dem Moment auf meiner Position, irgendwo muss ich ja hin, deshalb tauche ich dann im Strafraum auf und setze alles in meinen rechten Huf und dann geht er zum Glück ja auch rein."
Manuel Neuer (Deutschland): "Gerade in den Duellen, die wir in der Vergangenheit hatten gegen Holland, da hat es uns erwischt. Aber heute ist es mal für uns gut gegangen. Es ist natürlich ein Nackenschlag, wenn du so kurz nach der Halbzeit den Gegentreffer bekommst. Vor allem mit so einer jungen Mannschaft. Aber wir haben nicht aufgesteckt und sind zurückgekommen. Ich muss mich auf meinen Job konzentrieren, genauso wie Marc, Kevin und Bernd auch. Am Ende will jeder seinen Job machen und der Mannschaft helfen."
Memphis Depay (Niederlande): "Es ist natürlich sehr enttäuschend, wenn man so eine zweite Halbzeit spielt, hat man mehr verdient. Wir haben in der ersten Halbzeit keinen guten Job gemacht, sind dann aber zurück gekommen und hätten auch den Sieg schaffen können. So aber stehen wir mit leeren Händen da."

Das fiel auf: Die Effektivität kehrt zurück

Gegen die starken Niederländer konnte sich die deutsche Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit einige gute Möglichkeiten herausspielen, die beste davon ließ Leroy Sané kurz vor dem Pausenpfiff zwar liegen, dennoch führte die DFB-Elf zur Halbzeit mit 2:0. Im zweiten Durchgang konnte sich die junge Löw-Elf kaum noch vom Druck der Niederlande befreien – markierte dennoch in der 90. Minute den 3:2-Siegtreffer. Diese Effektivität ließ die Nationalmannschaft über das gesamte vergangene Jahr – und auch am Mittwoch gegen Serbien – zumeist vermissen. Mit dribbel- sowie abschlussstarken Spielern wie Leroy Sané und Serge Gnabry keimt die Hoffnung auf, dass die deutsche Nationalmannschaft im Sturm zurück zu alter Stärke findet.

Die Statistik: 1996

Dreizehn Jahre konnte die DFB-Elf in den Niederlanden nicht mehr gewinnen – bis zum heutigen Abend. Dieser Sieg dürfte der Nationalmannschaft, die sich ja mitten im Umbruch befindet, neuen Mut und neues Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben in der EM-Qualifikation geben.
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