England übt Elfmeter

Vor dem EM-Viertelfinalspiel in Kiew gegen Italien dreht sich im englischen Lager scheinbar alles um das regelmäßige Versagen englischer Fußballer vom Punkt aus.

Haben die "Three Lions" diesmal Glück, wenn es ins Elfmeterschießen geht? Sicher, der FC Chelsea gewann gerade erst im Shootout die Champions League gegen Bayern München. Aber von den fünf Chelsea-Elfmetern wurden nur zwei von Engländern geschossen. Im Nationaltrikot gelten andere Gesetze. Gleich fünfmal in den vergangenen 22 Jahren flog England bei Welt- oder Europameisterschaften nach Elfmeterschießen raus.

"Weiß, wo alle Italiener hinschießen"

Den Anfang dieser gruseligen Serie machte Deutschland im WM-Halbfinale 1990. Nur einmal gewannen die Engländer in der Strafstoß-Lotterie: 1996 im EM-Viertelfinale gegen Spanien. Mit der Negativserie soll nun soll Schluss sein. England-Coach Roy Hodgson lässt vor dem Viertelfinale Strafstöße trainieren. "Wir haben bislang nach Trainingseinheiten noch immer etwas Zeit genutzt, um das regelmäßig zu üben. Wir werden das ganze jetzt natürlich noch ernster verfolgen", kündigte Hodgson an.

Und sein Torhüter Hart versicherte: "Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und weiß, wo alle Italiener ihre Elfmeter hinschießen." Der Schlussmann vom Meister Manchester City wurde angesichts der bangen Fragen der englischen Reporter richtig tollkühn. "Ich würde einen der ersten fünf Elfmeter selbst schießen, wenn man das von mir verlangen würde, hundertprozentig", kündigte Hart keck an.

Möglicherweise hat er sich das bei Manuel Neuer abgeschaut. Deutschlands Nummer eins verwandelte im Champions-League-Finale gegen Chelsea sicher für die Bayern. Und verlor am Ende. Auch sonst sollte sich Hart seiner Sache nicht so sicher sein. Selbst wenn England durch einen Sieg im Elfmeterschießen gegen Italien ins Halbfinale einzieht, könnte dann Deutschland warten. Wie vor 16 Jahren bei der EM. Damals gewann Deutschland. Im Elfmeterschießen.