Holger Badstuber kritisiert nach verkorkstem Jahr DFB-Stars: "Länderspiele nur noch Zahl auf Visitenkarte"

Die erneuten Niederlagen der deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) lassen auch viele ehemalige Nationalspieler nicht kalt. Holger Badstuber (31 Länderspiele) etwa kritisierte in seiner Kolumne für "Web.de" die Einstellung der aktuellen DFB-Stars: "Wir haben in Fußball-Deutschland eine Generation von Spielern geschaffen, die es sich beim DFB bequem machen."

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Quelle: Perform

Länderspiele seien "nur noch eine Zahl auf der eigenen Visitenkarte und offenbar nichts mehr, wofür es sich zu zerreißen lohnt". Für die nahe Zukunft sehe er daher "überwiegend schwarz".
"Der Lack ist endgültig ab, da glänzt nichts mehr. Ich sehe nur noch Durchschnitt, Mittelmaß", fällte der ehemalige Verteidiger ein vernichtendes Urteil.
Dabei betonte Badstuber, dass er "nicht die individuellen Fähigkeiten der Spieler" kritisiere. Diese seien bei Spielern wie Florian Wirtz oder Jamal Musiala "überragend". "Es geht mir viel mehr um die Gemeinschaft als Mannschaft. Ich vermisse ein Aufbäumen, die Kultur des Gewinnens", stellte der 34-Jährige klar.
Auch der Trainerwechsel auf Julian Nagelsmann habe nicht den erwünschten Effekt gebracht.

Auch Julian Nagelsmann erhält Kritik

Der ehemalige Trainer des FC Bayern legt laut Badstuber den Fokus nicht auf die Defensive, die bei 22 Gegentoren in elf Länderspielen 2023 besonders viel Kritik abbekam. "Mit überflüssiger Rotation und fragwürdigen Experimenten konnte zwischen den Spielern kein Vertrauen wachsen", übte der Memminger weitere Kritik. Nagelsmann habe es "verpasst, einen Mannschaftskern zu bilden. Jetzt wird er nicht mehr viel verändern können."
Dennoch hofft Badstuber bei der Heim-EM im kommenden Jahr auf ein Fußball-Fest - auch ohne deutsche Erfolge. Die Zielsetzung für die DFB-Stars sei einfach: "Wir brauchen vor allem hungrige Spieler, denn ohne harte Arbeit wird die Gruppenphase nicht zu überstehen sein. Das sollte das primäre Ziel sein. Machen wir uns nichts vor, von den Favoriten ist diese DFB-Generation weit entfernt."
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Quelle: Perform

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