Deutschland verliert Test gegen die Türkei in Berlin: Erste Niederlage unter Bundestrainer Julian Nagelsmann

Rückschlag für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Weg zur Heim-EM 2024. In Berlin verlor die DFB-Elf gegen die Türkei 2:3 (1:2). Für Julian Nagelsmann ist es die erste Pleite als Bundestrainer. Kai Havertz traf zur Führung (5.), die Türken drehten die Partie durch Ferdi Kadioglu (38.) und Kenan Yildiz (45.+1). Niclas Füllkrug glich aus (49.), Yusuf Sari verwandelte einen Handelfmeter (71.).

DFB-Reaktionen: "Niederlagen sind immer scheiße!"

Quelle: SID

Es war die erste Heimniederlage gegen die Türkei seit über 72 Jahren.
"Die Mannschaft weiß, was auf sie zukommt", sagte Nagelsmann und meinte damit vor allem die Atmosphäre. Die 45.000 bis 50.000 türkischen Fans pfiffen die DFB-Elf und vor allem Kapitän Ilkay Gündogan in dessen erstem Spiel gegen das Land seiner Eltern lautstark aus.
Doch die deutsche Auswahl setzte früh einen Kontrapunkt: Nach feinem Pass von Rechtsverteidiger Benjamin Henrichs auf Leroy Sane und dessen Zuspiel vollendete Havertz eiskalt zum 1:0. Nagelsmanns überraschender Plan schien aufzugehen, der Bundestrainer riss die Fäuste hoch.
Havertz, erläuterte er bei "RTL", sei "eine sehr gute Option" hinten links, aber natürlich "kein klassischer" Außenverteidiger. Viel mehr gab der Arsenal-Profi eine Art Hybrid. Bei Ballbesitz eilte er nach vorne. Wenn aber die Türken kamen, fiel er in die Viererkette zurück.

Sané lässt 2:0 liegen

Im Mittelfeld bot Nagelsmann erstmals seinen einstigen Münchner Musterschüler Joshua Kimmich neben Gündogan auf. Im Oktober hatte der Bayern-Profi noch erkrankt gefehlt, diesmal zeigte er neben einigen Ballverlusten auch seinen Wert: Nach seinem feinen Pass ließ Sané das mögliche 2:0 liegen (16.).
In der deutschen Offensive war viel Bewegung. Mal ging Sané steil, mal dribbelte sich Florian Wirtz durch, mal stieß Julian Brandt in die Tiefe. Allein Füllkrug wirkte bei all dem Treiben etwas unbeteiligt.
Doch der Schwung ließ nach guten 25 Minuten nach. Die Gäste, denen Stars wie Hakan Calhanoglu und Cengiz Ünder oder Talent Arda Güler fehlten, kamen auf - und wie! Die türkischen Fans erleuchteten das Stadion zu Tausenden mit ihren Handy-Lampen und durften bald jubeln. Beim 1:1, dem ein langer Ball vorausging, waren Henrichs und Sané nicht auf dem Posten.
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Nagelsmann lobt Havertz: "Sensationell gut"

Quelle: SID

Trapp ohne Chance

Dabei hatte Nagelsmann gewarnt: "Wir dürfen nicht so viel Raum preisgeben durch Bälle über die Kette." Vergeblich. Beim 1:2 verhinderte Havertz die Flanke nicht, im Zentrum rutschte Henrichs unglücklich aus. Kevin Trapp, der Marc-Andre ter Stegen (Rücken) im Tor ersetzte, war beide Male ohne Abwehrchance, als der EM-Ball "Fußballliebe" einschlug.
Diesen trieb Wirtz zu Beginn der zweiten Hälfte über den halben Platz und fand Füllkrug, der im zwölften Länderspiel zum zehnten Mal traf. Die deutsche Mannschaft gewann vorübergehend mehr Kontrolle, war nach vorne aber ideenlos.
Anders die Türkei: Der Dortmunder Sali Özcan traf den Pfosten (53.). Beim Elfmeter von Sari ahnte Trapp die Ecke und war am Ball, verhindern konnte er das 2:3 nicht. Brandt vergab die Chance zum 3:3 (74.). In der Schlussphase feierte Marvin Ducksch noch sein Länderspiel-Debüt.
(SID)
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Nagelsmann: "Können jetzt anfangen, alles schwarz zu malen ..."

Quelle: SID

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