Nationalmannschaft: Joshua Kimmich stellt sich deutlich gegen Rassismus nach Kontroverse zu "WDR"-Umfrage

Joshua Kimmich hat sich für Vielfalt in der deutschen Nationalmannschaft ausgesprochen und Kante gegen Rassismus gezeigt. "Der Fußball ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man verschiedene Nationen, Hautfarben und Religionen vereinen kann. Darum geht es", sagte Kimmich im Trainingslager in Herzogenaurach. Er nahm damit Bezug auf eine repräsentative Umfrage für die "WDR"-Sendung "Sport Inside".

Joshua Kimmich hat in der Umfrage-Kontroverse klar Stellung bezogen

Fotocredit: Getty Images

Dort hatten sich 66 Prozent der Befragten positiv über die Zusammensetzung der DFB-Auswahl geäußert.
Jeder Fünfte (21 Prozent) gab allerdings an, dass er es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft spielen würden.
Zudem sagten 17 Prozent der Befragten, dass sie es schade fänden, dass der DFB-Kapitän Ilkay Gündogan türkische Wurzeln habe.
"Wer im Fußball aufgewachsen ist, der weiß, dass das absoluter Quatsch ist", sagte Kimmich am Samstagmittag.

Kimmich: "Absolut rassistisch"

Er würde "viele Spieler sehr vermissen, wenn sie nicht hier wären", betonte er. So etwas sei "absolut rassistisch". Es sei zudem "absurd, so eine Frage zu stellen", dies sei "kontraproduktiv".
Für die Nationalmannschaft gehe es bei der Heim-EM darum, "das ganze Land zu einen und gemeinsam etwas zu erreichen".
Dabei wolle sie "alle Menschen in Deutschland hinter uns kriegen". In der Mannschaft sei die Umfrage "noch kein Thema" gewesen.
Diese wurde für die TV-Dokumentation "Einigkeit und Recht und Vielfalt" bei Infratest dimap in Auftrag gegeben. Sie wurde am 2. und 3. April unter 1304 zufällig ausgesuchten Personen durchgeführt.

Valks zeigt sich über Ergebnis bestürzt

Am Samstagnachmittag reagierte der "WDR" auf die Kritik an der Umfrage. Im Rahmen der Dreharbeiten zur Dokumentation sei der "WDR"-Reporter mit eben dieser Aussage zum Anteil weißer Spieler in der deutschen Nationalmannschaft konfrontiert worden, sagte "WDR"-Sportchef Karl Valks.
"Das wollten wir bewusst nicht anekdotisch wiedergeben, sondern auf fundierte Daten stützen", daraufhin sei die Umfrage in Auftrag gegeben worden.
"Wir selber sind bestürzt, dass die Ergebnisse sind wie sie sind, aber sie sind auch Ausdruck der gesellschaftlichen Lage im heutigen Deutschland. Der Sport spielt in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle, die Nationalmannschaft ist ein starkes Vorbild für Integration."
(SID)
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Quelle: Perform


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