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Europa League: Bayer Leverkusen gewinnt vor Traum-Kulisse gegen Celtic Glasgow

Philipp Mosthaf

Update 30/09/2021 um 23:19 GMT+2 Uhr

Bayer Leverkusen bestätigte am Donnerstagabend seine aktuelle Formstärke. Im zweiten Gruppenspiel der Europa League gewann die Werkself gegen den schottischen Spitzenklub Celtic vor toller Kulisse in Glasgow mit 4:0 (2:0). Torwart Lukas Hradecky erwischte einen Sahnetag, die Treffer erzielten Piero Hincapié (25.), Top-Talent Florian Wirtz (34.), Lucas Alario (58.) und Amine Adli (90.+4).

Celtic Glasgow - Bayer Leverkusen

Fotocredit: Getty Images

Nach dem 1:0-Erfolg über Mainz warf Bayer-Coach Gerardo Seoane ein wenig die Rotationsmaschine an: So erhielten Piero Hincapié, Paulinho und Lucas Alario den Vorzug vor Odilon Kossounou, Karim Bellarabi und Patrick Schick (alle Bank).
Rund 55.000 Zuschauer sahen im Celtic Park einen fulminanten Beginn. Nach Alarios Abseitstor (2.) war es Jonathan Tah, der mit einem Monster-Tackling gegen den einschussbereiten Kyogo Furuhashi das schon sichere Gegentor verhindern konnte (2.). Keeper Lukas Hradecky war bereits geschlagen.
Beide Teams gaben von Anfang an Vollgas, ersparten sich das Abtasten und agierten mit einem sehr hohen Pressing. Leverkusen zeigte einen mutigen Auftritt, doch Celtic wurde von den Fans immer wieder nach vorne gepeitscht. So hatten die Schotten immer wieder ganz starke Phasen, erneut hatte Furuhashi die Führung auf dem Fuß (19.).
Ein sehr hochverteidigendes Bayer hatte mit den Kontern der Hausherren immer wieder Probleme. In der Offensive fand Leverkusen dagegen noch keine Tiefe. So hatten die Gäste Glück, dass sie durch diese Minuten ohne Gegentor kamen – und plötzlich 1:0 führten. David Turnbul stolperte im Strafraum über seine eigenen Beine, Mitchel Bakker nutzte dies für einen Pass in die Mitte, wo Piero Hincapié mit seinem Premierentor nur noch einschieben musste (25.).
Dieser Treffer zeigte Wirkung bei Celtic, im Stadion wurde es zunehmend ruhiger. Glasgow leistete sich in der Folgezeit immer wieder individuelle Patzer, war so ungeordnet organisiert und bot viel zu viel Räume an. Florian Wirtz nutzte dies eiskalt zum 2:0 aus (35.).
Die Schotten sammelten sich zur Pause und kamen wieder mit mehr Power aus der Kabine, doch erneut scheitere Furuhashi an Hradecky (46.). Die Hausherren wollten es nun wissen, scheiterten jedoch immer wieder am glänzend aufgelegten Hradecky oder an der mangelnden Chancenverwertung. So hatten Furuhashi und Jota mehrmals die Chance auf den Anschlusstreffer. Bayer schaffte es in dieser Phase nicht, Ruhe ins Spiel zu bringen. Der Druck von Celtic nahm zu – und plötzlich stand es 0:3. Lucas Alario traf per Handelfmeter zur Vorentscheidung (58.).
Glasgow zeigte Moral und gab nicht auf, Leverkusen spielte die Partie ohne maximale Verausgabung runter. Bei den Schotten fehlte letztendlich auch ein Plan B für die zweite Halbzeit. Der eingewechselte Amine Adli stellte sogar noch auf 4:0 (90.+4). Unterm Strich ließ Leverkusen viele Chancen zu und agierte teilweise zu sorglos So ist der Sieg etwas zu hoch ausgefallen.
Für beide Teams geht es am Sonntag in der Liga weiter. Celtic muss nach Aberdeen (13:00 Uhr), Leverkusen gastiert bei Arminia Bielefeld (19:30 Uhr).

Die Stimmen

Gerardo Seoane (Trainer Bayer 04 Leverkusen): "Es war der erwartet schwierige Start mit vielen Emotionen und viel Druck von den Zuschauern. Aber wir sind schnell ins Spiel gekommen, waren sehr griffig, sind sehr gut in die offenen Räume, die Celtic angeboten hatte und waren wieder einmal sehr effizient und zielstrebig. Wir waren gut darauf eingestellt, dass Celtic druckvoll aus der Kabine kommt. Dass Celtic zu Hause mal eine Torchance hat, ist normal, aber was wir die restlichen 80 Minuten angeboten haben, war sehr gut. Eine komplette Mannschaftsleistung, sehr homogen, aber natürlich hat Lukas (Hradecky, Anm. d. Red.) jetzt schon einige Paraden gezeigt. Wir müssen auch analysieren, wieso wir einige Torschüsse zu viel hatten. Aber man kann nicht alle abwehren."
Florian Wirtz (Bayer 04 Leverkusen): "Es war eine unfassbare Stimmung hier, daran muss ich mich erst einmal gewöhnen. Es hat einfach Spaß gemacht, hier zu spielen und wie wir dann noch ins Spiel gekommen sind, hat dann noch mehr Spaß gemacht. Im Moment läuft es ganz gut, aber wichtiger ist, dass wir die Spielen gewinnen."
Lukas Hradecky (Bayer 04 Leverkusen): "Am meisten Freude hat mir das volle Stadion gemacht. Vielleicht hat es das Beste in mir herausgebracht. Es war wichtig, dass wir nicht die Stimmung im Stadion noch mehr aufheizen. Nach dem zweiten Tor hatten wir es ziemlich unter Kontrolle. Ich hoffe, dass wir auch in Deutschland wieder Richtung Normalität kommen mit vollen Stadien. Das heute war meine Top 3 im europäischen Fußball."

Das fiel auf: Leverkusen lässt zu viele Chancen zu

Das 4:0 war unterm Strich deutlicher, als es der Spielverlauf aussagt. Denn Leverkusen ließ einige Hochkaräter zu. Celtic kam ganze 15-mal zum Abschluss, doch Hradecky – in der Anfangsphase auch Tah – verhinderten einen Rückstand bzw. den Anschlusstreffer. Nach vorne zeigte sich Leverkusen effektiv und traf in den richtigen Momenten. Doch in der Abwehr hatte die Werkself großes Glück. Dennoch ein verdienter Sieg für die Werkself.

Tweet zum Spiel

An Lukas Hradecky war heute einfach kein Vorbeikommen. Der Finne war eine unüberwindbare Mauer im Kasten und definitiv der Mann des Spiels. Hradecky sorgte dafür, dass seine Elf die Druckphase von Celtic schadlos überstand und brachte Furuhashi und Co. an den Rande der Verzweiflung. Ganz stark!

Die Statistik: 6 in 6

Florian Wirtz befindet sich in der Form seines noch recht jungen Lebens. Der Nationalspieler traf in den vergangenen sechs Pflichtspielen sechsmal, steuerte zudem drei Vorlagen bei. Der 18-Jährige ist in dieser Form nicht mehr aus Bayers Elf wegzudenken und dürfte auch in der Nationalmannschaft einen festen Kaderplatz haben. Schon jetzt hat Wirtz so viele Bundesligatreffer (5) wie in der gesamten Vorsaison. 2020/21 schaffte es Wirtz in allen drei Wettbewerben auf 16 Scorerpunkte (je 8 Tore und Vorlagen). In dieser Spielzeit kommt das Ausnahmetalent bereits auf neun Torbeteiligungen (5+4).
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