Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

WM 2018: Harry-Kane-Doppelpack rettet England gegen Tunesien

Sebastian Lindner

Update 19/06/2018 um 00:31 GMT+2 Uhr

England ist seiner Favoritenrolle im ersten WM-Gruppenspiel gegen Tunesien gerecht geworden. Die "Three Lions" bezwangen die Nordafrikaner mit 2:1. Superstar Harry Kane hatte England nach elf Minuten mit 1:0 in Führung gebracht, Ferjani Sassi glich noch vor der Pause vom Elfmeterpunkt aus (36.). In der ersten Minute der Nachspielzeit traf Kane zum zweiten Mal und ließ die Engländer spät jubeln.

Harry Kane of England celebrates after scoring his team's first goal with team mates during the 2018 FIFA World Cup Russia group G match between Tunisia and England at Volgograd Arena on June 18, 2018 in Volgograd.

Fotocredit: Eurosport

So lief das Spiel:

Im Vergleich zu vielen anderen Spielen bei dieser WM bedurfte es keiner langen Anlaufzeit, bis das Spiel auf Temperatur kam. Schon nach drei Minuten hätte England führen müssen, aber Tunesiens Keeper Mouez Hassen konnte mit dem Fuß einen Schuss aus kurzer Distanz durch Jesse Lingard abwehren.
Die Spielfreude der Engländer kannte auch in den nächsten Minuten keine Grenzen. Jordan Henderson, Dele Alli und die gesamte englische Offensive kreierte Chance um Chance, ehe Harry Kane dann nach einer Ecke zum 1:0 in der 11. Minute abstauben konnte.
Kurz darauf musste der tunesische Schlussmann mit einer Schulterverletzung vom Platz. Sein Ersatzmann, Farouk Ben Mustapha, wurde danach direkt warmgeschossen und musste mehrere gute Chancen der "Three Lions" vereiteln.
picture

Harry Kane, Mouez Hassen

Fotocredit: Getty Images

Bis Mitte der Halbzeit dominierte England, bis die Nordafrikaner einen zweifelhaften Elfmeter zugesprochen bekamen. Kyle Walker hatte zwar den Arm im eigenen Sechzehner draußen, doch Fakhreddine Ben Youssef lief im Rücken des Verteidigers hinein und fiel theatralisch. Ferjane Sassi versenkte lässig vom Punkt, ließ Englands Keeper Jordan Pickford keine Chance – 1:1.
Daraufhin wackelte England kurz, fing sich aber wieder, erarbeitete sich noch mehrere Möglichkeiten und durch Lingard noch einen Schuss an den Pfosten, doch auf die Anzeigetafel brachten die Briten nichts mehr. Pause in einer sehr ereignisreichen Partie.
Was der erste Durchgang versprach, konnte der zweite nicht halten. England dominierte zwar weiterhin das Geschehen, Tunesien kam kaum aus der eigenen Hälfte, Torchancen gab es jedoch kaum mehr. Teilweise und vor allem gegen Ende des Spiels waren es nur noch Einzelaktionen, die England präsentierte. Diese führten dann aber zu Standards. Und eine solche Ecke führte in der ersten Minute der Nachspielzeit zum entscheidenden Treffer. Nach einem durch Harry Maguire verlängerten Kopfball war es erneut Kane, der per Kopf traf und so seinen Doppelpack schnürte. Ansonsten war er in der zweiten Halbzeit nicht zu sehen und der Feldspieler mit den wenigsten Ballkontakten auf dem Feld.
Tunesien war geschlagen, England holte sich den glücklichen, aber verdienten Dreier, der das Rennen um den Gruppensieg mit Belgien offen hält.

Die Stimmen:

Harry Kane (England): "Es war ein schweres Spiel, aber wir haben gut gespielt, uns schnell bewegt. Am Ende haben beide Mannschaften miteinander gerungen, aber wir haben das Tor gemacht. Wir waren nervös und aufgeregt, mussten deshalb gut ins Spiel kommen, um das abzulegen. Wir haben dann versucht, Fußball zu spielen, deswegen auch verdient gewonnen. Der Rest kommt dann."
Wahbi Khazri (Tunesien): "Die ersten 25. Minuten waren sehr schwierig, England hat das gut gemacht. Danach kamen wir ins Spiel, hatten mehr Ballbesitz, bekamen den Elfmeter. Glück für uns. Danach haben wir gut verteidigt, aber dann am Ende wieder am Pfosten geschlafen. Negatives Ergebnis."
Gareth Southgate (Trainer England): "Der Sieg war verdient. Selbst beim 1:1 war ich stolz auf die Leistung. Wir haben uns für unseren Aufwand belohnt. Das 1:1 wäre ein bisschen eine Enttäuschung gewesen, das wäre auch zu Hause anders aufgenommen worden. Aber wir haben das Spiel kontrolliert und sind geduldig geblieben."
Nabil Maaloul (Trainer Tunesien): "Wir haben gut gespielt und uns fast 90 Minuten gut gehalten. England hat exzellente, schnelle Spieler. Sie konnten unsere Verteidigung durchbrechen. Unser Torhüter musste ausgewechselt werden, das hat uns ein bisschen gestört. Ich bin dennoch zufrieden. Harry Kane ist einer der besten Spieler der Premier League. Seine Leistung spricht für sich heute. Er war der Grund für Englands Sieg."

Das fiel auf: Mückenplage

Nicht nur auf der Tribüne gab es ein Hauen und Stechen, sondern auch auf dem Platz. In Wolgograd schwirrten Tausende Mücken über den Rasen. Wer stehen blieb, wurde sofort belagert. "Es hat uns am Ende aber nicht beeinflusst", sagte Harry Kane nach dem Spiel.

Der Tweet des Spiels:

Und das war kein Elfmeter. Es hätte für Harry Kane, der für England die Elfer schießt, das dritte Tor sein können auf dem Weg zum Goldenen Schuh, seinem ausgesprochenen Ziel.

Die Statistik: 2

Harry Kane ist der erste Engländer seit Gary Lineker 1990 im Viertelfinale gegen Kamerun, der einen Doppelpack bei einer Weltmeisterschaft erzielen konnte. Kane ist außerdem der erste Spieler bei einer WM, der in einem Spiel gegen zwei verschiedene Torhüter traf seit Diego Forlan 2010 gegen Südafrika.

Match-Highlights bei YouTube:

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung