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Frauen-WM: Deutschland verliert durch Last-Minute-K.o. gegen Kolumbien - erste WM-Vorrundenpleite seit 1995

Eurosport
VonEurosport

Update 30/07/2023 um 16:16 GMT+2 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen hat bei der WM in Australien und Neuseeland ihr zweites Gruppenspiel gegen Kolumbien auf dramatische Weise 1:2 (0:0) verloren und damit den vorzeitigen Achtelfinal-Einzug verpasst. In der Nachspielzeit erzielte Manuela Vanegas per Kopf den Siegtreffer für die Südamerikanerinnen (90.+7). Es ist die erste deutsche Vorrundenpleite bei einer WM seit 1995.

Manuela Vanegas feiert ihren Treffer in der Nachspielzeit zum 2:1 gegen Deutschland

Fotocredit: Getty Images

Martina Voss-Tecklenburg stapfte mit versteinerter Miene über den Platz, die Blicke von Alexandra Popp und Kolleginnen gingen ins Leere. Nachdem die deutschen Fußballerinnen im harten WM-Fight gegen Kolumbien auf die Bretter gegangen waren und den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale verpasst hatten, standen der Bundestrainerin wie ihren Schützlingen die Ernüchterung ins Gesicht geschrieben.
"Es ist einfach mega bitter, durch einen Standard zu verlieren", sagte Popp im Anschluss an das 1:2 (0:0) im zweiten Gruppenspiel in der "ARD": "Der letzte Mut Richtung Tor hat gefehlt." Voss-Tecklenburg tat die Niederlage der Vize-Europameisterinnen nach dem Traumstart gegen Marokko (6:0) "brutal weh." Es war die erste deutsche Vorrunden-Pleite seit 1995 (2:3 gegen Schweden) und die zweite überhaupt.
Das erst 18 Jahre alte "Wunderkind" Caicedo (52.) und Manuela Vanegas (90.+7) trafen für die Südamerikanerinnen. Popp hatte per Foulelfmeter mit ihrem dritten Turniertor das zwischenzeitliche 1:1 erzielt (89.). Dennoch haben die Deutschen das Weiterkommen weiter in der eigenen Hand.
Ein Sieg in der letzten Vorrundenpartie am Donnerstag in Brisbane gegen das punktlose Schlusslicht Südkorea (12:00 Uhr live im Ticker) würde dem zweimaligen Weltmeister sicher reichen.

Kolumbien setzt auf körperbetontes Spiel

Vor 40.499 Zuschauern im Sydney Football Stadium zeigte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), bei der Chantal Hagel und Sara Doorsoun für Abwehrchefin Marina Hegering und Linksverteidigerin Felicitas Rauch (beide angeschlagen) spielten, in den ersten Minuten körperliche Präsenz. Das Team um Popp und der ins Team zurückgekehrten Mittelfeld-Abräumerin Lena Oberdorf ging keinem Zweikampf aus dem Weg, die befürchtete Härte der Kolumbianerinnen sollte nicht zum Tragen kommen.
Der Zweite der Copa America, der vor allem auf Caicedo von Real Madrid baute, hatte durch Mayra Ramirez dennoch die erste kleine Chance per Kopf (8.). Nach einer knappen Viertelstunde legten die Südamerikanerinnen immer mehr ihre bekannt harte Gangart an den Tag. Vor allem Popp bekam das mehrmals zu spüren. Obwohl die Deutschen etwas beeindruckt waren, sorgten Lina Magull und Oberdorf erstmals für Gefahr vor dem kolumbianischen Tor (22.).
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Alexandra Popp im Kopfballduell im WM-Gruppenspiel gegen Kolumbien

Fotocredit: Getty Images

Im Anschluss blieb die Begegnung zerfahren, gelungene Offensivaktionen waren Mangelware. Sorgen bereitete aus deutscher Sicht die angeschlagene Doorsoun. Der linke Oberschenkel der stark spielenden Innenverteidigerin musste verbunden werden. In der 42. Minute vergab Popp freistehend die große Möglichkeit zur deutschen Führung. Dass Schiedsrichterin Melissa Borjas (Honduras) in der umkämpften ersten Hälfte ohne Verwarnung auskam, war erstaunlich.

Doorsoun muss in der Halbzeit verletzt raus

"Die erste Viertelstunde war hektisch, danach war es konzentrierter - aber der letzte Pass hat noch gefehlt", sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, in der Pause in der "ARD": "Wir müssen ruhiger spielen, die Räume sind da. Alex trifft sicher wieder das Tor."
Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Sjoeke Nüsken für Doorsoun, die aufgrund einer Muskelverhärtung nicht weitermachen konnte. Nüsken (FC Chelsea) spielte nach einer Außenbanddehnung im Knie mit Bandage am rechten Bein. Die zunehmenden Abwehrsorgen machten sich umgehend bemerkbar. Bei ihrem sehenswerten Treffer tanzte Caicedo durch die deutsche Defensive.
(SID)
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