FC Barcelona und Trainer Hansi Flick zunehemend in der Kritik: Mangelnde Flexibilität zum Scheitern verurteilt

Der FC Barcelona spielt keine schlechte Saison, kassiert aber immer wieder unerklärliche Rückschläge wie beim 0:3 in der Champions League gegen Chelsea. Die Kritik entlädt sich in erster Linie bei Trainer Hansi Flick, dem erneut mangelnde taktische Flexibilität vorgeworfen wird. Sogar eine vorzeitige Entlassung soll im Raum stehen. Der Coach ist aber längst nicht der alleinige Sündenbock.

Flick richtet sich an Experten: "Haben keine Ahnung"

Quelle: Perform

Fußballvereine und ihre Finanzen - seit jeher ein Thema, das Uli Hoeneß mit Argusaugen verfolgt und mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hält.
Den ehemaligen Boss des FC Chelsea, Roman Abramovich, bezeichnete Hoeneß bei "SPOX" einst als "Ölmafioso", der den Menschen an der Tankstelle das Geld aus der Tasche zieht.
Besonders bissig wird der Ehrenpräsident des FC Bayern bei Klubs, die ihre Ausgaben augenscheinlich nicht im Griff haben. Jüngstes Opfer: der FC Barcelona.
"Barcelona … das ist natürlich nicht das Modell, das ich mir vorstelle. Es ist mir unbegreiflich, wie die überhaupt noch in der ersten Liga spielen. Wenn man 1,3 Milliarden Schulden hat - wie soll das gehen? In jedem anderen Land würden sie das schon längst nicht mehr tun", schimpft Hoeneß im "OMR"-Podcast.

Zwei Klatschen und die Pleite im Clasico

Seit Jahren arbeitet sich der stolze katalanische Verein an einem horrenden Schuldenberg ab, der laut Angaben der Klubführung "immerhin" auf etwa 550 Millionen Euro reduziert wurde. Der Kampf gegen die Finanzlöcher ist aber noch lange nicht gewonnen.
Zu allem Überfluss gerät Barça in dieser Saison auch sportlich vermehrt ins Straucheln. Die 0:3-Klatsche in der Champions League beim FC Chelsea war bereits die zweite deftige Niederlage nach dem 1:4 in der Liga beim FC Sevilla.
Zudem wurde der "Clasico" gegen Real Madrid 1:2 verloren und mit lediglich sieben Punkten aus fünf Spielen liegt die Azulgrana in der Tabelle der Königsklasse nur auf Rang 18. Der direkte Weg in die K.o.-Phase der besten acht Teams ist verbaut, in den letzten drei Spielen der Ligaphase geht es in erster Linie darum, die Playoffs zu erreichen.
"Das kann nicht unser Anspruch sein, aber es ist die Realität. Wir müssen jetzt dringend punkten", sagte Mittelfeldspieler Frenkie de Jong.

Vorwürfe an Flick: Sturheit und mangelnde taktische Flexibilität

Trainer Hansi Flick gerät in der öffentlichen Meinung immer stärker in die Bredouille. Nach dem 3:3 in der Champions League beim FC Brügge warf ihm Ex-Barça-Spieler Thierry Henry vor, an einem "zum Scheitern verurteilten Plan" festzuhalten.
"Warum lässt er weiterhin in der letzten Linie so hoch verteidigen? Die Gegner haben das längst durchschaut und machen sich ihren Spaß daraus, Barça einfach auszukontern", sagte der Franzose.
Mangelnde Flexibilität lautete der Vorwurf auch nach der 0:3-Pleite in London. Alan Shearer machte sich über Barças naiven Defensivansatz lustig.
"Ich habe in meinem Leben einige Abseitsfallen gesehen, aber das hier ist absolut verrückt, ernsthaft. Es ist, als stünden da vier Dummies, die fragen würden: ‘Wie hättet ihr’s denn gern, Jungs?‘ Das ist wirklich nur schwer zu glauben. Mir fehlen die Worte dafür, wie einfach es für Chelsea ist, sich da durchzuspielen, wie verrückt sie das spielen", sagte der Rekordtorschütze der Premier League bei "Amazon Prime".
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Kurz vor der Pause in London: Ronaldo Araujo mäht Marc Cucurella um und sieht Gelb-Rot

Fotocredit: Getty Images

Gerüchte um Flicks vorzeitige Entlassung

Nach der Gelb-Roten Karte für Verteidiger Ronald Araújo kurz vor der Pause habe Flick abermals nicht reagiert, kritisierte die klubnahe Zeitung "Sport". "Flick hätte in Unterzahl in der zweiten Hälfte auf das hohe Pressing verzichten müssen. Er hat wieder nicht die richtigen Entscheidungen getroffen", hieß es.
Das Konkurrenzblatt "El Mundo Deportivo" ergänzte, dass Flick zudem kein Rezept gegen die drei schnellen Stürmer der Blues gefunden habe.
"Seine Entscheidungen während der 90 Minuten haben überhaupt nichts gebracht", analysierte die Fachzeitung, die Flick als Karikatur mit einem dicken blauen Auge in der Form eines Balles zeigte. In anderen spanischen Medien wurden bereits Gerüchte über eine bevorstehende Entlassung Flicks gestreut.

Berichte über Eifersüchteleien: Yamal im Fokus

Aber auch die Spieler bekommen ihr Fett weg. Araújo wurde für seinen Platzverweis gegen Chelsea in die Mangel genommen. "Eine Gelbe Karte wegen Meckerns und dann ein sinnloses Foul in der 44. Minute - das darf einem Kapitän nicht passieren", urteilte "Sport".
Darüber hinaus gibt es Berichte über eine angeblich schlechte Stimmung in der Kabine der Katalanen. "Bei Barça gibt es viele Grüppchen und Eitelkeiten", behauptete "El Nacional". Dabei gerät vor allem Lamine Yamal in den Fokus. Einigen Mitspielern soll es missfallen, dass der 18-Jährige bei Flick Sonderrechte genießt, obwohl er leistungsmäßig zuletzt nicht überzeugen konnte.
Gegen Chelsea wurde Yamal entnervt ausgewechselt, nachdem er von Landsmann Marco Cucurella 80 Minuten lang kalt abgeduscht worden war.
Ob bei den Finanzen, den Leistungen auf dem Platz oder im zwischenmenschlichen Bereich - der FC Barcelona hat im Spätherbst 2025 etliche Baustellen.
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Flick nach Pleite: "Rote Karte hat alles geändert"

Quelle: Perform


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