FC Barcelona, Real Madrid und Co. von EU-Kommision mit Millionen-Rückzahlungen belegt
VonSID
Update 05/07/2016 um 00:17 GMT+2 Uhr
Wegen ungerechtfertigter Subventionen müssen der FC Barcelona, Real Madrid und fünf weitere spanische Klubs insgesamt einen Millionen-Betrag im mittleren zweistelligen Bereich an die Staatskasse zurückzahlen. Diese Entscheidung gab die EU-Kommission am Montag in Brüssel nach Prüfung von sieben Vorgängen öffentlicher Beihilfe für die Klubs bekannt.
Die Klubs müssen die entsprechenden Summen an den spanischen Fiskus zurücküberweisen.
"Die Finanzierung von Profivereinen aus Steuermitteln kann den Wettbewerb verzerren. Profifußball ist eine Wirtschaftstätigkeit, bei der beträchtliche Summen im Spiel sind, und die staatliche Unterstützung muss mit den Regeln eines fairen Wettbewerbs vereinbar sein. Das war bei den untersuchten Subventionen nicht der Fall", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Größter Einzelposten für Valencia
Mutmaßlich die größte Rückzahlungslast hat Real Madrid zu tragen. Die Königlichen müssen eine überhöhte Entschädigung für einen geplatzten Grundstückstausch mit der Stadt Madrid an die Kommune und außerdem bis zu fünf Millionen Euro an unberechtigten Steuervorteilen, die der Renommierklub über 20 Jahre lang eingeräumt bekommen hatte, an den Fiskus überweisen. Barcelona, Athletic Bilbao und den FC Osasuna müssen sich auf ähnlich hohe Steuernachzahlungen einrichten.
Real und Barcelona wollen gegen den Entscheid juristisch vorgehen. "Es überrascht, dass die Europäische Kommission für diese Entscheidung die Dienste eines Architekturbüros aus Barcelona in Anspruch genommen hat, das generell nur über wenig Erfahrung in vergleichbaren Gutachten verfügt und fast über gar keine in der Stadt Madrid", teilte Madrid am Abend mit. Auch der FC Barcelona ließ durch Pressesprecher Josep Vives mitteilen, dass man das Urteil anfechten werde. Beide Klubs seien zuversichtlich, dass die Entscheide zurückgenommen würden.
Den größten Einzelposten muss der FC Valencia schultern. Der Klub hatte von einem städtischen Finanzinstitut eine Darlehensbürgschaft erhalten und dafür nicht die fällige Gebühr von 20,4 Millionen Euro zahlen müssen.
Keine Beanstandungen in den Niederlanden
Wegen vergleichbarer Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht müssen Hercules Alicante 6,1 Millionen Euro und der FC Elche 3,7 Millionen Euro für die öffentliche Hand berappen.
Im Gegensatz zu den Fällen der spanischen Klubs kam die EU-Kommission bei der Prüfung von fünf Vorgängen in Verbindung mit niederländischen Profi-Klubs zu keinerlei Beanstandungen. Die Beihilfen für NEC Nimwegen, MVV Maastricht, Willem II Tilburg, PSV Eindhoven und FC Den Bosch jeweils in Millionenhöhe sind nach Ansicht der Wettbewerbshüter in Einklang mit dem EU-Recht gewährt worden.
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