Lionel Messi gesteht nach geplatztem Barcelona-Transfer: "Zuerst hatten wir eine andere Idee" - Inter Miami zweite Wahl

Miami war also wohl nicht die erste Wahl Messis, sondern eine Rückkehr zum FC Barcelona. Das hatte er kürzlich schon im Gespräch mit den spanischen Sport-Zeitungen "Mundo Deportivo" und "Sport" gesagt: "Ich wollte zu Barça zurückkehren, aber ich wollte meine Zukunft nicht in die Hände eines anderen legen", erklärte er und fuhr fort: "LaLiga hatte das Okay gegeben, aber es ist auch nicht wirklich meine Entscheidung, denn es fehlen noch viele Dinge und es ist ein langer Sommer, in dem ich nicht noch einmal das durchmachen will, was ich schon durchgemacht habe."

Der Argentinier wollte letztlich offenbar nicht noch weitere Wochen oder Monate voller Ungewissheit verbringen, in denen sein Herzensverein aus Katalonien zwanghaft versucht, Geld einzunehmen, um ihn bezahlen zu können. Auch Trainer Xavi hat diese Entscheidung bereits respektiert: "Er hatte die vergangenen beiden Jahre keine einfache Zeit und jetzt wollte er nicht mehr diesen Druck haben”, sagte der Spanier und führte aus: "Leo zu sein, kann nicht einfach sein, mit dem Fokus, der auf ihm liegt, er hat nie Ruhe".

Der siebenfache Ballon-d'Or-Gewinner hatte auch ein Angebot aus Saudi-Arabien abgelehnt, wo er verschiedenen Medienberichten zufolge zwischen 300 und 500 Millionen Euro pro Saison verdient hätte. In Miami erhält er laut der "Sport Bild" nun 50 Millionen Euro Grundgehalt. Doch darauf sollen demnach Anteile von Trikot-Verkäufen von Inter-Sponsor "Adidas" und dem MLS-Übertragungssender "Apple TV" kommen. Messis Einnahmen könnten dann auf rund 250 Millionen Euro pro Saison steigen. Sein ewiger sportlicher Rivale Cristiano Ronaldo soll bei Al-Nassr in Saudi-Arabien insgesamt 200 Millionen Euro pro Spielzeit kassieren.

Für Argentinien hatte Messi am 15. Juni im Testspiel gegen Australien (2:0) so früh getroffen wie nie zuvor in seiner gesamten Karriere: nach nur 79 Sekunden. Zum zweiten Testspiel der Albiceleste gegen Indonesien am Montag (14:30 Uhr) muss der Superstar allerdings nicht mehr antreten, sondern darf verfrüht in seinen Sommerurlaub reisen.

Denn sein neuer Arbeitgeber Inter Miami spielt in der MLS von Februar bis Oktober, inklusive einem Monat Pause zwischen Mitte Juli und Mitte August, und nicht wie in Europa von August bis Mai.

Der Klub will Messi also am liebsten jetzt und direkt – doch auch der wohl beste Spieler aller Zeiten braucht mal eine Pause. Sein Debüt könnte er beispielsweise am 21. Juli bei Cruz Azul in Mexiko geben - im Leagues Cup, der seit dem Sommer 2019 jährlich zwischen US- und mexikanischen Teams ausgetragen wird.

Doch wie lange wird Messi noch spielen? Nach der gewonnenen WM 2022 in Katar hatte Messi angekündigt, seine Karriere in der Nationalmannschaft noch nicht beenden zu wollen. "Die Qualifikation für die Copa America steht an (Turnier findet 2024 in den USA statt; Anm. d. Red.), aber die WM 2026 ist zu weit weg, um daran zu denken", erklärte er.

"Prinzipiell" könne er es sich nicht vorstellen, bis zur WM 2026 weiterzumachen, die in den USA, Kanada und Mexiko stattfinden wird, wie der Argentinier auf einer Pressekonferenz während der Länderspielreise bekanntgab. “Das ist normal wegen meines Alters (Messi wird am 24. Juni 36; Anm. d. Red.), manchmal ist es schwierig für mich, fit zu sein."

So scheint es, als würde er noch mindestens bis zur Copa America 2024 für Argentinien und Miami weiterspielen, oder bis Herbst 2024, wenn die kommende MLS-Saison endet. Auch ein Karriereende im Herbst 2025 nach dann zweieinhalb Jahren bei Inter ist möglich.