FC Arsenal: Deutscher EM-Schreck Mikel Merino belebt Mikel Artetas Team in ungewohnter Position - als Mittelstürmer

Mikel Merino war in seiner mehr als zehnjährigen Profikarriere immer zentraler Mittelfeldspieler, ein Sechser, eher Typ Abräumer. Seit einigen Wochen hat er beim FC Arsenal eine neue Jobbeschreibung: Mittelstürmer. Aus der Not rund um Verletzungspech machte Trainer Mikel Arteta eine Tugend - und das mit Erfolg, wie sich nicht zuletzt beim 7:1-Kantersieg in der Champions League in Eindhoven zeigte.

Titelkampf aufgeben? Arteta wird ungewohnt deutlich

Quelle: Perform

Kai Havertz, Gabriel Martinelli, Bukayo Saka, Gabriel Jesus - den Gunners fehlt in diesen wichtigen Wochen eine komplette Offensiv-Reihe verletzungsbedingt.
Seit Havertz' Saison vorzeitig beendet ist, musste sich Arteta für die Mittelstürmer-Position etwas einfallen lassen. Im ersten Spiel, gegen Abstiegskandidat Leicester City, stellte er Leandro Trossard als verkappten Neuner auf.
Das ging schief. Arsenal fiel 80 Minuten offensiv so gut wie gar nichts ein, eine Nullnummer beim Kellerkind wäre ein schwerer Schlag für die noch immer leicht glimmenden Meisterhoffnungen der Londoner gewesen. Doch Arteta wechselte Mikel Merino ein, der mit einem Doppelpack die drei Punkte klarmachte.
"Er hat gesagt, ich soll als Stürmer vorne rein", sagte der Spanier nach dem Spiel gegenüber TNT Sports: "Das war ehrlich gesagt eine Überraschung für mich, weil ich die Position in meiner Karriere noch nie gespielt habe."
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Der neue Goalgetter des FC Arsenal: Mikel Merino

Fotocredit: Getty Images

Merino für deutsche Fußballfans in schlechter Erinnerung

Doch er lieferte prompt. "Merino hat den Unterschied gemacht", sagte TNT-Sports-Experte Joe Cole nach dem Spiel: "Er hat ihnen physische Präsenz verpasst. Mit Trossard und Nwaneri auf den Seiten kamen dann endlich Flanken in den Strafraum, er war toppositioniert und hatte stürmerartige Abschlüsse."
Seit diesem erfolgreichen Joker-Einsatz hat er den Job als Mittelstürmer gewonnen. Zugegeben: Das hat nicht immer so gut funktioniert wie gegen Leicester. Gegen West Ham United (0:1) und Nottingham Forest (0:0) erzielten die Gunners keine Tore.
Es wäre auch erstaunlich, wenn Merino auf einen Schlag zum Top-Torjäger gereift wäre. Der 28-Jährige absolvierte 373 Pflichtspiele für verschiedene Vereine und erzielte dabei 41 Tore - keines davon in seinem Jahr bei Borussia Dortmund 2016/17.
In 31 Länderspielen traf der Mann aus Pamplona zwei Mal. An kein Tor werden sich allerdings die deutschen Fußballfans weniger gerne erinnern als an sein Tor in der Verlängerung des EM-Viertelfinals, das für Deutschland das Aus bei der Heim-EM bedeutete.
Bei diesem Treffer zeigte er seine Kopfballqualitäten. Mit 1,89 Meter und einer robusten Statur und einer exzellenten Technik kann Merino als Stürmer auflaufen.

Eine neue Position für die Zukunft?

In der Champions League ging es auch im Arsenal-Trikot wieder auf. Beim 7:1 gegen Eindhoven begann er wieder als Stürmer - und das Ergebnis war eine weitere Bewerbung für weitere Einsätze als Aushilfsstürmer.
Merino traf selbst und bereitete einen weiteren Treffer vor. Der Auftritt der Gunners konnte den Fans Hoffnung machen für die kommenden wichtigen Spiele in der Premier League gegen Manchester United (So., 17:30 Uhr im Liveticker) und den FC Chelsea (So., 16.3.), die wohl auch noch ohne gelernten Stürmer absolviert werden müssen.
"Gute Spieler können viele Positionen spielen", sagte Cole. "Ob er der Mann ist, der das für die nächsten zehn oder zwölf Spiele leisten kann, wird man noch sehen."
Merino scheint ein Spiele rzu sein, der mit seinen Aufgaben wachsen kann. Vom Start seiner Karriere zu einem unglücklichen Jahr beim BVB konnte er sich auch in Newcastle noch nicht durchsetzen. In den sechs folgenden Saisons zurück in der Heimat bei Real Sociedad San Sebastian spielte er sich dann fest, war gesetzt und wurde Nationalspieler.
Arteta wollte den Landsmann unbedingt zu den Gunners holen. Und Merino zahlt das Vertrauen bisher zurück. Der eine oder andere deutsche Fan hätte sich wohl nur gewünscht, dass er das Tore schießen ein paar Monate später gelernt hätte.
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Quelle: Perform


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