Barca siegt für Abidal

In der Stunde des Triumphs blieb Pep Guardiola ganz gelassen. Der Trainer des FC Barcelona strahlt Ruhe und Souveränität aus in dem turbulenten April, in dem es viel zu gewinnen, aber auch viel zu verlieren gibt.

"Wir haben unseren Job gemacht", zeigte sich der Barca-Coach hochzufrieden nach der 4:0-Gala gegen den FC Getafe, mit dem sein Team den Spitzenreiter Real Madrid weiter unter Druck setzte.

Doch daran dachte Guardiola zunächst nicht. "Wir können nur abwarten und sehen, was passiert", war er sich bewusst. Stattdessen wurde es plötzlich emotional auf der Pressekonferenz, denn Guardiola widmete den Sieg Eric Abidal und dessen Cousin.

Seit Dienstag lebe der französische Nationalspieler mit einer Spenderleber, teilte der Trainer mit. Dem Verteidiger war im März 2011 nach einer Krebserkrankung ein Tumor entfernt worden. Sein Cousin Gerard hatte ihm nun Teile seines Organs zur Verfügung gestellt. Über Abidals Zustand ist bislang noch nichts näheres bekannt.

"Mir wurde nur gesagt, dass die Operation fast abgeschlossen ist und die nächsten Stunden kritisch werden", berichtete Guardiola: "Es war eine sehr lange OP, und wir müssen sehr vorsichtig sein." In Anlehnung an Abidals Rückennummer hatte sich die gesamte Fan-Gemeinde im Camp Nou in der 22. Spielminute erhoben und applaudiert.

"Wenn die Leute ihn so lieben, dann deshalb, weil er es verdient hat. Ich denke, das gibt ihm eine Menge Kraft, die Situation durchzustehen", fügte "Pep" an. "Wir sind sehr glücklich, dass wir diesen Sieg Eric widmen können. Es war ein sehr spezieller Tag, denn wir wussten, dass er gerade operiert wird."

Wie lange der 32-Jährige den Katalanen noch fehlen wird, steht noch nicht fest. Auch wenn viele davon ausgehen, dass Abidal nach dem schweren Eingriff wohl oder übel seine Karriere beenden muss, äußerte sich Guardiola zuversichtlich über eine baldige Rückkehr: "Ich bin sicher, dass er zurückkommt. Er ist unersetzlich für uns."

Gleiches gilt wohl auch für Lionel Messi. Der Argentinier überragte im Zusammenspiel mit dem ebenfalls sehr gut aufgelegten Andres Iniesta einmal mehr, vollendete zwei Mal und hat damit nun schon 61 Saisontore auf dem Konto. Allein in der Liga hat er 39 Mal getroffen. Die übrigen Treffer gegen Getafe hatten Alexis (13., 72.) und Pedro (75.) markiert.

"Wir haben das Spiel kontrolliert und standen sehr kompakt in der Defensive", lobte Guardiola. Seine Mannschaft ist für die kommenden Aufgaben gerüstet: Am 21. April kommt es zum Showdown in der Meisterschaft - dann ist Real Madrid zu Gast im Camp Nou.