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Spanischer Supercup: Real Madrid zeigt FC Barcelona erneut die Grenzen auf

Martin Lehmann

Update 17/08/2017 um 11:20 GMT+2 Uhr

Real Madrid ist zum zehnten Mal spanischer Supercup-Sieger! Nach dem 3:1 im Hinspiel war der Meister auch im Rückspiel gegen Pokalsieger FC Barcelona überlegen, siegte verdient mit 2:0 (2:0). In Abwesenheit des gesperrten Cristiano Ronaldo erzielten Marco Asensio (4.) und Karim Benzema (39.) die Tore. Barcelonas Offensive um Lionel Messi blieb ohne den zu PSG abgewanderten Neymar erneut blass.

Marco Asensio von Real Madrid

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Falls Barça nach dem 1:3 im Hinspiel und der Sperre für Cristiano Ronaldo noch vage Hoffnungen auf den Coup im Bernabéu hatte, erhielten diese bereits nach vier Minunten den ersten herben Dämpfer. Nach einem Einwurf hatte Marco Asensio 25 Meter zentral vor dem Tor alle Freiheiten und nagelte das Spielgerät humorlos über den ebenso verdutzten wie machtlosen Marc-André ter Stegen hinweg links oben in die Maschen.
Die während der gesamten ersten Hälfte erschreckend passiv verteidigenden Katalanen hatten zunächst noch Glück, dass Lucas Vázquez nur den Pfosten traf (33.). Minuten später nutzen die in allen Belangen überlegenen Madrilenen eine doppelte Schlafmützigkeit der Gäste konsequent aus.
Erst vertändelte der sonst so sichere Ballmagnet Sergio Busquets völlig untypisch den Ball am eigenen Strafraum, bei der darauf folgenden Hereingabe von Marcelo vergaß der unaufmerksame Samuel Umtiti Gegenspieler Karim Benzema, der im Rücken seines Landsmannes den Ball mit rechts annahm und aus der Drehung mit links wuchtig rechts unten zum 2:0 einschoss (39.).
Nach dieser Machtdemonstration in Hälfte eins schaltete Real mehr als einen Gang zurück und ließ Barça besser ins Spiel kommen. Der ansonsten unauffällige Lionel Messi traf in Minute 51 mit einem schönen Lupfer nur die Unterkante der Latte, von wo der Ball zurück ins Feld sprang.
Auch Sturmpartner Luis Suárez hatte nochmal Pech als er einen Abpraller von Navas nicht nutzen konnte und an den rechten Außenpfosten köpfte (71.). Am Ende schlagen die "Königlichen" den FC Barcelona in Summe mit 5:1 und gewinnen zum zehnten Mal in ihren Klubgeschichte die spanische Supercopa.

Die Stimmen zum Spiel:

Zinédine Zidane (Trainer Real Madrid): "Die erste Halbzeit war spektakulär. Die Intensität, das Pressing und der Ballbesitz. In der zweiten haben wir ein wenig gelitten, denn der Gegner hat uns in Schwierigkeiten gebracht. Ich denke, das Wichtige ist der Glaube. Wir haben an das geglaubt, was wir getan haben. Auswärts haben wir sehr gut gespielt und sind auch hier großartig aufgetreten. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben von Beginn an viel Intensität an den Tag gelegt."
Marco Asensio (Real Madrid): "Ein schönes Tor. Der Treffer im Camp Nou war wegen des Sprints zuvor aber schwieriger. Mit dem Tor zum 2:0 waren wir auf einem sehr guten Weg und haben die Partie kontrolliert. Wir mussten Druck auf Barcelona ausüben und waren in beiden Endspielen viel besser. Wir sind sehr glücklich über die geleistete Arbeit. Die Zuneigung der Fans ist wahnsinnig. Ich hoffe, ihnen das alles zurückzuzahlen. Ich arbeite, um so viele Spielminuten wie möglich zu bekommen."
Daniel Carvajal: "Es war unser Ziel. Wir haben am 10. Juli mit der Vorbereitung begonnen und diese beiden Titel im Kopf gehabt. Wir waren in beiden Supercups besser als die Gegner. Das Hinspiel-Ergebnis hat Barcelona konditioniert. In den ersten 20 Minuten haben wir sie überrannt. Wir haben eine spektakuläre Mannschaft und konzentrieren uns darauf, von Woche zu Woche zu gewinnen. Im März werden wir darüber sprechen, ob wir alle Titel gewinnen können."
Gerard Piqué (FC Barcelona): "Zum ersten Mal in den neun Jahren, die ich nun in Barcelona bin, habe ich das Gefühl, dass wir Madrid unterlegen sind. Klar, sie haben erst kürzlich die Champions League gewonnen, dennoch ist es noch nicht so lange her, dass wir hier gewonnen haben. Es ist gerade keine einfache Zeit für die Mannschaft und den Verein. Wir müssen so schnell es geht wieder zu uns finden und das Ruder herumreißen."
Jordi Alba (FC Barcelona): "Real war sowohl im Hinspiel als auch im Rückspiel die bessere Mannschaft. Der Trainer hat uns aber sehr gut eingestellt. Schade, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben."

Der Tweet zum Spiel: Der Asensio-Effekt

Das fiel auf: Katalanischer Systemwechsel

Nach dem 1:3 im Hinspiel veränderte Trainer Ernesto Valverde Barças eigentlich in Stein gemeißeltes 4-3-3 und ließ im Bernabéu mit einer Dreierkette (Mascherano, Piqué und Umtiti) sowie der Doppelspitze Messi/Suárez spielen.
Gegen das frühe Angriffspressing der Zidane-Elf wirkten die Barça-Akteure besonders im Spielaufbau überfordert und schenkten die Bälle extrem früh her. Das Fehlen von Kapitän und Taktgeber Andrés Iniesta (Oberschenkelprobleme) machte sich an allen Ecken und Ende bemerkbar.

Die Statistik: 200

Linksverteidiger Jordi Alba absolvierte sein 200. Pflichtspiel für die Katalanen. Der Spanier wechselte 2012 vom FC Valencia für 14 Millionen Euro zum FC Barcelona.
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