Deutschlands U20 bangt nach Zittersieg um WM-Achtelfinale

Nach der deutlichen Leistungssteigerung beim 0:0 gegen Mexiko tat sich Deutschland gegen die krassen Außenseiter aus Vanuatu zunächst schwer, wirkte hektisch. Es war den deutschen Junioren deutlich anzumerken, dass die Last, noch kein Turniertor erzielt zu haben, schwer auf den Schultern lastete. Dennoch war die individuelle Klasse deutlich höher, als die der Insel-Fußballer, so dass alleine Fabian Reese gleich dreifach hätte treffen müssen. Es war dann aber Malcolm Badu, der nach Vorarbeit von Reese mit links aus 13 Metern den Bann durchbrach und zur deutschen Führung traf (27.)..

Nur fünf Minuten später erhöhte Reese nach Vorarbeit von Suat Serdar auf 2:0 (32.). Den Elfmeter, den Deutschland nach Einschreiten des Video-Schiedsrichters kurz vor der Pause zu Recht zugesprochen bekam, verschoss Serdar jedoch ganz schwach, so dass die Mannschaft von Guido Streichsbier mit einem 2:0 zum Pausentee ging.

Als Emmanuel Iyoha nach 50 Minuten den schönsten deutschen Angriff über Badu und Reese zum 3:0 vollendete , sah alles danach aus, als würde das Spiel den erwarteten Verlauf nehmen.

Doch in den letzten 40 Minuten brach die deutsche U20 förmlich in sich zusammen. Viele Fehlpässe, riesige Patzer in der Deckung, eine unerklärliche überhebliche Spielweise und eine immer mutiger kämpfende Auswahl Vanuatus führten dazu, dass der Außenseiter durch Bonk Kalo (52./77.) nicht nur zwei Treffer erzielte und Deutschland damit bis zum Abpfiff um den Sieg zittern musste, sondern zugleich die deutsche Qualifikation für das Achtelfinale wieder in Frage stellte.

Trotz der Niederlage Mexikos gegen Venezuela (0:1) konnte Deutschland dieses Geschenk also nicht ausreichend verwerten, liegt in der Tabelle mit vier Punkten um einen Treffer nun hinter Mexiko auf Platz drei. Das Team muss nun darauf hoffen, als einer der vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale einzuziehen. Selbstvertrauen für ein mögliches Achtelfinale dürfte dieser Auftritt jedenfalls in keiner Weise gegeben haben.

Auffälligster Spieler bei Vanuatu war Ronaldo Wilkins, der nicht nur mit seinem Namen für Aufsehen sorgte, sondern auch immer wieder die deutsche Defensive testete.

Was in der nächsten Saison auch in der Bundesliga ein fester Bestandteil sein wird, wird hier in Südkorea bereits geprobt. Beim Stand von 2:0 für Deutschland unterbrach der Video-Schiedsrichter das Spiel und zeigte ein Foul gegen Suat Serdar an, woraufhin der Schiedsrichter auf dem Feld auf Elfmeter entschied.

Nach seiner zweiten gelben Karte im Turnier wäre Maximilian Mittelstädt für das Achtelfinale gesperrt.