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U21-EM-Finale: Deutschland verliert gegen Spanien, keine Titelverteidigung

Jan Niestegge

Update 01/07/2019 um 08:58 GMT+2 Uhr

Der deutschen U21 ist die Titelverteidigung bei der EM nicht gelungen. Das Team von Trainer Stefan Kuntz verlor im Finale gegen Spanien 1:2 (0:1). Deutschland kassierte durch den starken Fabián Ruiz (7.) früh das Gegentor. Nach schwacher erster Halbzeit drängte das DFB-Team auf den Ausgleich, ehe Spanien durch Dani Olmo (69.) erneut zuschlug. Nadiem Amiri gelang zu spät der Anschlusstreffer (88.).

Spanien vs. Deutschland U21

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Das Finale der Europameisterschaft war das Aufeinandertreffen zweier Schwergewichte: Der amtierende Titelträger Deutschland gegen ein extrem form- und spielstarkes Spanien. DFB-Trainer Stefan Kuntz setzte aufgrund der individuellen Klasse des Gegners auf den zentralen Positionen auf ein Dreier-Mittelfeld mit dem Schalker Suat Serdar als aggressiven Part.
Die deutsche Mannschaft schaffte es allerdings nicht, die Spanier in ihrem Kombinationsspiel einzuschränken. Mit Leichtigkeit spielten sie sich in der Anfangsphase zwischen die deutschen Linien. Die Kuntz-Elf kam überhaupt nicht in Schlagdistanz und lief nur hinterher.
Bereits in der 7. Spielminute nutzten die Spanier ihre klare Überlegenheit aus und gingen mit 1:0 in Führung. Fabián Ruiz ging ohne Widerstand durch das Zentrum und zirkelte den Ball aus 22 Metern unhaltbar ins linke Toreck. In der Folge drückte Spanien auf den zweiten Treffer - Deutschland agierte wie paralysiert.
Nur schleppend fand die Kuntz-Elf mit zunehmender Spielzeit in die Spur, schaffte es nur selten, sich in die spanische Gefahrenzone zu spielen. Im Spiel gegen den Ball wurde das deutsche Team jedoch zwingender, weil aggressiver. Die Spanier verloren fortan ihre Leichtigkeit und so entwickelte sich eine mehr und mehr ausgeglichene Partie.
Im zweiten Durchgang intensivierten die Deutschen das eigene Kombinationsspiel, zwangen die Spanier mit viel Druck und Durchschlagskraft zu erhöhter Defensivarbeit. Immer wieder kamen sie über die Flügel in die Gefahrenzone, setzten dem Gegner so erheblich zu. Spanien hatte Glück, sich in dieser Phase nicht den Ausgleichstreffer zu fangen.
In der 69. Minute schließlich der harte Schlag für das deutsche Team. Nach einem Konterangriff ließen die Spanier den zweiten Treffer folgen. Fabián suchte aus 24 Metern zentraler Position den Abschluss - ein ungefährlicher Schuss. Der sonst so sichere Alexander Nübel konnte den Ball nicht festhalten, Daniel Olmo war Nutznießer und überlupfte den Keeper aus kurzer Distanz.
Die deutsche Mannschaft gab sich nicht auf, ging weiter mit Powerfußball auf den eigenen Treffer. In der 88. Minuten brachte Nadiem Amiri die deutschen Hoffnungen zurück. Er fasste sich aus 26 Metern ein Herz und hielt einfach drauf - Jesus Vallejo fälschte per Kopf ab und so schlug der Ball unhaltbar im Kasten ein. In den Schlussminuten schaffte es Deutschland jedoch nicht mehr, den zweiten Treffer folgen zu lassen und so glückte Spanien die Revanche nach dem verlorenen Finale bei der Europameisterschaft 2017.

Die Stimmen:

Jonathan Tah (Deutschland): "Klar ist es jetzt enttäuschend, aber es geht weiter. Wir konnten viel mitnehmen aus dem Turnier, auch wenn wir das jetzt nicht gewonnen haben - die Enttäuschung ist gerade sehr groß."
Stefan Kuntz (Trainer Deutschland): "Es ist kein Grund zum Lachen, weil wir verloren haben. Die Art und Weise - dass wir nicht aufgegeben haben, das war etwas, das der Mannschaft zu Gesicht gestanden ist. Fairerweise muss man sagen, dass wir in der ersten Halbzeit keinen guten Zugriff bekommen haben. Das konnten wir nach der Halbzeit abstellen - dann hatten wir das Spiel im Griff."

Das fiel auf: Zwei Gesichter

Die deutsche Mannschaft zeigte in der Neuauflage des Finals der Europameisterschaft 2017 zwei Gesichter. In der ersten Halbzeit reagierte die deutsche Mannschaft nur - und das erfolglos. Die Spanier dominierten nach Belieben, hätten nach ihrer Führung weitere Tore nachlegen können. Deutschland wirkte blutleer und kopflos - wie gehemmt.
45 Minuten später hatte die Kuntz-Elf ihre Hemmungen abgeschüttelt. Deutschland spielte wie ein Europameister, war die bessere Mannschaft und übernahm den aktiven Part des Spiels. Immer wieder drängten sie Spanien in die Defensive, gingen mit voller Überzeugung und spielerischer Intensität auf Ausgleichsjagd.
Letztlich reichten zwei verschiedene deutsche Gesichter nicht aus, um den Titel zu verteidigen und Spanien zu besiegen. Eine Performance in der ersten Halbzeit, wie die in den zweiten 45 Minuten: Die Titelverteidigung wäre drin gewesen.

Der Tweet zum Spiel:

Vor genau einem Jahr...

Die Statistik: 7

Auch wenn es letztlich nicht zur Titelverteidigung reichte, feiert die deutsche Mannschaft immerhin einen offiziellen Titel: Durch seine sieben Turniertore ist Freiburgs Luca Waldschmidt nicht nur Transferziel vieler europäischer Top-Klubs, sondern auch der beste Torschütze der Europameisterschaft. Eine starke Leistung.
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