Ukraine-Konflikt: Fragen und Antworten zur Auswirkung der Eskalation auf den Sport

Nach der Eskalation der Situation in der Ostukraine fordern Politiker partei- und länderübergreifend auch im Profisport Sanktionen für Russland. Im Zentrum der Diskussion steht momentan die Frage, ob Russland weiterhin Gastgeber für Großveranstaltungen wie das Champions-League-Finale am 28. Mai in St. Petersburg sein darf. Aber auch andere Fragen drängen sich derzeit auf.

Welche Auswirkungen hat der Ukraine-Konflikt auf den Profisport?

Fotocredit: Getty Images

Wie reagieren die Sportverbände?
Zurückhaltend. Abwarten scheint das Gebot der Stunde. Zwar verfügte die Europäische Handball-Föderation, dass wegen der angespannten Lage in den kommenden vier Wochen keine internationalen Spiele in der Ukraine stattfinden werden. In Richtung Russland gibt es im Profisport aber noch keine Anzeichen von Konsequenzen. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) etwa hält sich hinsichtlich einer Verlegung des Königsklassenfinals alle Optionen offen. "Wenn notwendig, wird eine Entscheidung zu gegebener Zeit getroffen", heißt es in der aktuellsten Stellungnahme zu dem Thema.
Im Volleyball, wo im Spätsommer (26. August bis 11. September) die WM in Russland ausgetragen werden soll, befindet sich der Weltverband FIVB im Austausch mit dem WM-Organisationskomitee. Man beobachte "genau die Situation".
Wie reagieren Sportlerinnen und Sportler?
Trainer Domenico Tedesco, der vor seiner Station bei RB Leipzig Spartak Moskau trainiert hatte, beteuerte am Mittwoch, dass er "am liebsten über Fußball spreche und nur über Fußball". Damit steht er sinnbildlich für viele Akteure im Sport. Velimir Petkovic, deutscher Handball-Nationaltrainer Russlands, wollte sich im "SID"-Gespräch nicht zur aktuellen Situation äußern. Ganz im Gegensatz zu Oleksandr Sintschenko vom englischen Meister Manchester City. "Mein Land gehört den Ukrainern und niemand wird es sich jemals aneignen können", schrieb der 25-Jährige auf "Instagram".
Der frühere Fußballstar und ehemalige ukrainische Nationaltrainer Andrij Schewtschenko twitterte:
Und die Klubs?
Fußball-Zweitligist Schalke 04 überprüft die Partnerschaft mit seinem langjährigen Hauptsponsor Gazprom. Man werde "die weitere Entwicklung beobachten, bewerten und nachdrücklich zum Frieden appellieren zum Schutz der von der Krise betroffenen Menschen", hieß es in einer Vereinsmitteilung. Die Klubführung sehe "die jüngsten Entwicklungen in Osteuropa mit großer Sorge".
Der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United machte dagegen offenbar schon Nägel mit Köpfen und sagte den Flug mit der russischen Airline Aeroflot zum Champions-League-Spiel bei Atletico Madrid nach übereinstimmenden Medienberichten ab. Nach Madrid sollen die Red Devils kurzerhand mit einem anderen Charterflug gereist sein. Immerhin.
Warum tut sich der Sport so schwer?
Russlands Einfluss auf die Welt des Profisports ist riesig. Die Nähe zu den Spitzenverbänden ist enorm, die wirtschaftliche Abhängigkeit beträchtlich. Allein durch Gazprom, das auch bei der UEFA zu den Hauptsponsoren zählt, werden Jahr für Jahr Zig-Millionen in die Kassen gespült. Auch in der Formel 1 sprudelt russisches Geld. So ist beispielsweise das Bergbauunternehmen Uralkali Hauptsponsor des Haas-Teams von Mick Schumacher. In der russischen Olympiastadt Sotschi ist am 25. September zudem ein Rennen geplant.
(SID)
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Quelle: SNTV

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