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Der ultimative WM-Quali-Überblick: Eine WM ohne Argentinien?!

Florian Bogner

Update 13/10/2016 um 11:37 GMT+2 Uhr

Wer fährt zur WM 2018 nach Russland? In Asien überraschen Usbekistan und Bert van Marwijk, in Afrika gibt's einen harten Dreikampf um einen Platz und eine Power-Offensive. Die USA hofft auf einen BVB-Star, während Chile und Argentinien in Südamerika durch die Quali schlingern und nun sogar das Undenkbare droht. Unser ultimativer Überblick über das komplette Qualifikations-Programm!

Ángel Di María (Argentinien)

Fotocredit: AFP

ASIEN (AFC)

So sieht's aus (4 1/2 WM-Teilnehmer): Kurz vorm Ende - in zwei Sechser-Gruppen qualifizieren sich zwei Teams jeweils direkt für Russland (aktuell wären das: Iran, Usbekistan; Saudi-Arabien, Australien). Dann wird's knifflig: die beiden Dritten (aktuell Südkorea und Japan) spielen in Hin- und Rückspiel einen Teilnehmer aus, der wiederum gegen den Fünften der Nord- und Mittelamerika-Quali um einen Platz bei der WM spielt. Natürlich wieder in Hin- und Rückspiel.
Top: Kennt Ihr Odil Ahmedov? Nein? Nun, der Angreifer vom FK Krasnodar ist Usbekistans Superstar und seine Top-Form einer der Gründe dafür, dass sein Land in Gruppe A aktuell vor Südkorea, Katar, Syrien und China auf einem Quali-Platz liegt. Die Usbeken müssen allerdings noch zweimal gegen Südkorea ran.
Flop: Indien. 1,2 Milliarden Einwohner, bekommt im Fußball aber trotz Super-Liga (ISL) nichts auf die Kette: Aus in der ersten Quali-Runde mit nur einem Sieg aus acht Spielen. Tiefpunkt: die Niederlage auf dem popeligen Marianen-Archipel Guam (1:2).
Bester Torjäger: Mohammad Al-Sahlawi (14, Saudi-Arabien) und Ahmed Khalil (14, Vereinigte Arabische Emirate).
Und dann waren da noch… Bert van Marwijk als Trainer und Mark van Bommel als Co bei Saudi-Arabien (10 Punkte), die Australien bereits ein 2:2 abtrotzen und drei Spiele gewinnen konnten. Gut möglich, dass die Saudis den eigentlich für die zwei direkten Quali-Plätze vorgesehenen Australien (8) und Japan (7) in die Suppe spucken.
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Bert van Marwijk

Fotocredit: SID

AFRIKA (CAF)

So sieht's aus (5 WM-Teilnehmer): Die letzte Quali-Phase, in der in fünf Vierergruppen die fünf Sieger gesucht werden, hat gerade erst begonnen. Hart ist Gruppe B, in der sich mit Nigeria, Kamerun und Algerien drei Teilnehmer der WM 2014 um einen WM-Startplatz 2018 balgen. In den anderen Gruppen heißt es: Elfenbeinküste oder Marokko? Südafrika oder Senegal? Ghana oder Ägypten? Demokratische Republik Kongo oder Tunesien? Zur WM kann jeweils nur einer.
Top: Der Tschad. Zwar in der zweiten Quali-Runde ausgeschieden; dass der damals Weltranglisten-173. mit Casimir Ninga (HSC Montpellier) als Aushängeschild aber Sierra Leone (1:0, 1:2) rausnahm und auch das Hinspiel gegen Ägypten 1:0 gewann, war eine Überraschung. Das Rückspiel ging dann allerdings 0:4 verloren.
Flop: Togo. Der WM-Teilnehmer von 2006 scheiterte in seiner ersten Quali-Runde sang- und klanglos mit 0:1 und 0:3 an Uganda.
Beste Torjäger: Islam Slimani (4, Algerien) ist als einziger Spieler mit vier Toren noch im Wettbewerb.
Und dann war da noch… Die Demokratische Republik Kongo, formerly known as Zaire, die sich in Gruppe A anschickt, erstmals seit 1974 wieder eine WM zu erreichen. Die Gruppe ist mit Tunesien, Guinea und Libyen machbar, die Offensive der DRK mit dem vom französischen U-Bereich übergewechselten Cédric Bakambu (FC Villarreal), Yannick Bolasie (FC Everton), Jonathan Bolingi (TP Mazembe) und dem Ex-Wolfsburger Dieumerci Mbokani (Hull City) vielleicht sogar eine der besten Afrikas. Zum Auftakt gab's prompt ein 4:0 über Libyen.
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Cédric Bakambu (Villarreal)

Fotocredit: AFP

NORD-, MITTELAMERIKA UND KARIBIK (CONCACAF)

So sieht's aus (3 1/2 WM-Teilnehmer): Die finale Sechsergruppe startet im November. Mit Costa Rica, Mexiko, den USA, Honduras, Panama und Trinidad und Tobago haben sich alle Favoriten durchgesetzt. Die Top-3 fährt nach Russland, der Vierte spielt Playoffs gegen den Fünften aus Asien. Die Hoffnungen der USA mit Coach Jürgen Klinsmann ruhen u.a. auf Christian Pulisic vom BVB.
Top: Mexiko. Cruiste mit fünf Siegen und einem Remis bei einem Torverhältnis von 13:1 durch die vierte Quali-Runde und ist Top-Favorit auf einen WM-Platz.
Flop: Jamaika. 2015 nach einem 2:1 über die USA noch im Gold-Cup-Finale, verpasste das Team von Winnie Schäfer die letzte Quali-Runde. Man wurde sogar Letzter der Gruppe B. Hinter Haiti. Schäfers Tage als Nationalcoach der "Reggae Boyz " scheinen damit gezählt, er ist bereits suspendiert.
Bester Torjäger: Carlos Ruiz (9, Guatemala), der seiner Nationalmannschaft nach 133 Länderspielen Goodbye sagte - und zwar mit fünf Toren beim 9:3 gegen St. Vincent und die Grenadinen. Mit insgesamt 39 Toren löste der 37-Jährige mit dem Spitznamen "Kleiner Fisch" Ali Daei als erfolgreichsten Torschützen der WM-Qualifikation ab. Ruiz schaffte das in nur 45 Quali-Spielen. Mit 68 Toren in 133 Partien beendet er seine internationale Karriere auf dem geteilten 15. Platz der erfolgreichsten Länderspieltorschützen (Spitze: Ali Daei ,109).
Und dann war da noch… Ein witziges Drittrunden-Duell zwischen St. Vincent und die Grenadinen und Guyana, das der Inselstaat mit 2:2 und 4:4 für sich entschied.
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Christian Pulisic gegen Trinidad und Tobago

Fotocredit: AFP

SÜDAMERIKA (CONMEBOL)

So sieht's aus (4 1/2 WM-Teilnehmer): Wie immer entscheiden 18 Spieltage, welche der zehn Südamerika-Staaten zur WM fahren - vier direkt, der Fünfte (aktuell Argentinien) spielt Playoffs gegen den Ozeanien-Sieger (Favorit: Neuseeland). Klar auf WM-Kurs: Brasilien, das mit dem jüngsten 2:0 in Venezuela die Spitze übernommen hat (21 Punkte aus 10 Spielen), sowie Ecuador, das mit 20 Punkten ebenfalls gut im Soll liegt.
Top: Brasilien - nach dem Vorrunden-Aus bei der Copa América Centenario im Sommer berappelte sich die Seleção und gewann ihre vier Quali-Spiele seither 3:0, 2:1, 5:0 und 2:0. Platz sechs ist jedoch nur sechs Punkte entfernt.
Flop: Chile & Argentinien. Die beiden Finalisten der Copa-América-Turniere 2015 und 2016 schwächeln in der Quali; Doppel-Copa-Sieger Chile ist mit 14 Punkten aus 10 Spielen aktuell sogar nur Siebter, das 2:1 gegen Peru (2x Arturo Vidal) war immens wichtig. Der Weltranglistenerste Argentinien ist mit 16 Punkten nur knapp besser; beim 0:1 gegen Paraguay verschoss Sergio Agüero mal wieder einen Elfer. "Für unsere Leistung gibt es keine Entschuldigung", sagte Javier Mascherano.
Bester Torjäger: Edinson Cavani (7, Uruguay)
Und dann wäre da noch… They call it a Klassiker! Am nächsten Spieltag (10. November) muss Argentinien im Mineirão zu Belo Horizonte in Brasilien ran. Verliert die Albiceleste, brennt der Baum. Man stelle sich vor: Eine WM ohne Argentinien...
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Lionel Messi

Fotocredit: SID

OZEANIEN (OFC)

So sieht's aus (1/2 WM-Teilnehmer): Ab November ermitteln zwei Dreier-Gruppen zwei Sieger, die dann in Hin- und Rückspiel den Ozeanien-Teilnehmer an den Playoffs gegen den Fünften aus Südamerika auskaspern. In der zweiten Quali-Runde sicherte sich Neuseeland durch ein 4:2 i.E. über Papua-Neuguinea den Titel im "OFC Nations Cup". Für die WM-Quali unbedeutend, Neuseeland darf damit aber am Confed Cup 2017 teilnehmen.
Top: Papua-Neuguinea. Startete als in der Weltrangliste am schlechtesten platziertes Team (198.) in die zweite Quali-Runde a.k.a. "OFC Nations Cup" und hätte dabei beinahe Neuseeland geschlagen. Der Lohn: die Dreiergruppe mit den Solomon-Inseln und Tahiti ist machbar; danach gäbe es eine Revanche gegen Neuseeland um den Playoff-Platz…
Flop: Tonga. Schied als Gastgeber der ersten Quali-Runde mit null Punkten gegen Samoa, Amerikanisch-Samoa und die Cookinseln aus.
Bester Torjäger: Raymond Gunemba (5, Papua-Neuguinea)
Und dann war da noch… Die Gruppe A der zweiten Quali-Phase, die Papua-Neuguinea, Neukaledonien und Tahiti mit je fünf Punkten abschlossen. Am Ende kam's nur auf das Ergebnis gegen das hoffnungslos überforderte Samoa an - und da hatten Papua-Neuguinea (8:0) und Neukaledonien (7:0) gegenüber Tahiti (4:0) die Nase vorne.

EUROPA (UEFA)

So sieht's aus (13 WM-Teilnehmer plus Gastgeber Russland): Die Sieger der neun Gruppen qualifizieren sich direkt, die besten acht der neun Gruppenzweiten spielen Playoffs, einer hat die A-Karte (aktuell Litauen). Und siehe da: drei Siege aus drei Spielen weisen nur die Schweiz (Gruppe B), Deutschland (Gruppe C), Belgien und Griechenland (beide Gruppe H) auf. Spannend werden die Zweikämpfe um die Direktqualifikation zwischen der Schweiz und Portugal (B) oder Spanien und Italien (G).
Top: Aserbaidschan - der Name, den man aktuell am wenigsten auf einen der zwei besten Plätze erwartet hätte. Bisher waren neun Punkte und Platz vier das höchste der Quali-Gefühle (EM und WM). "Aserbaidschan ist vielleicht unser härtester Gegner", sagte Bundestrainer Joachim Löw. Auch beachtlich: Litauen in Gruppe F auf Platz zwei vor Slowenien, Schottland und der Slowakei, sowie Montenegro, das die Gruppe E aktuell mit sieben Punkten sogar vor Polen (auch 7) anführt.
Flop: Mit nur zwei Punkten aus drei Spielen sind Tschechien (C) und die Türkei (I) die schlechtesten EM-Teilnehmer in der aktuellen WM-Quali. Auch nicht so gut gestartet: die in ihren Gruppen derzeit nur viertplatzierten Österreich (D), Dänemark (E) und Schottland (F).
Bester Torjäger: Robert Lewandowski (5, Polen) und Cristiano Ronaldo (5, Portugal)
Und dann war da noch… André Silva, der beim 6:0 gegen die Färöer einen Hattrick für Portugal erzielte - und das in nur 25 Minuten (12., 22., 37.). "Das war wie im Traum", stammelte der 20-Jährige, der 2012 für nur 1000 Euro Ablöse zur Jugend des FC Porto gestoßen war hinterher. Silva steht nun bei vier Länderspieltoren in ebenso vielen Spielen. Nicht schlecht. Achso: San Marinos erstes Auswärtstor seit 15 Jahren gab's auch noch...
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