WM 2022 - Finale der Superstars perfekt: Frankreich beendet Marokkos Wintermärchen in Katar

Weltmeister Frankreich darf weiter von der Titelverteidigung träumen: Die Équipe tricolore bezwang im WM-Halbfinale das Überraschungsteam aus Marokko 2:0 (1:0). Theo Hernández brachte Les Bleus schon früh auf die Siegerstraße (5.), der eingewechselte Frankfurter Randal Kolo Muani machte kurz vor Schluss den Deckel drauf (79.). Im Endspiel wartet am Sonntag Argentinien mit Superstar Lionel Messi.

Regragui nach Halbfinalaus kämpferisch: "Es ist noch nicht zu Ende"

Quelle: MagentaTV

Der amtierende Weltmeister erwischte den perfekten Start gegen die Überraschungsmannschaft aus Marokko und markierte in Person von Theo Hernández das frühe 1:0. Nach einem abgeblockten Schuss von Kylian Mbappé kam die Kugel im hohen Bogen zum Außenverteidiger der AC Mailand, der aus linker Strafraumposition halb im Fallen die Führung markierte (5.). Für Marokko war es, nach dem Eigentor von Nayef Aguerd gegen Kanada in der Gruppenphase, erst der zweite Gegentreffer im laufenden Turnier.
Der Außenseiter steckte jedoch nicht auf und war um eine schnelle Antwort bemüht. Einen Distanzschuss von Azzedine Ounahi leitete Hugo Lloris mit den Fingerspitzen noch soeben um den Pfosten (10.). Hakim Ziyech wurde nach einer guten Viertelstunde von Sofiane Boufal in Szene gesetzt, konnte die Kugel mit dem schwächeren Rechten aus spitzem Winkel jedoch nicht mehr aufs Tor bringen (16.).
Dies schaffte nur eine Minute später jedoch Olivier Giroud auf der Gegenseite. Frankreichs neuer Rekordtorschütze nagelte das Spielgerät aus 15 Metern gegen den linken Pfosten, nachdem er zuvor Romain Saiss abgeschüttelt hatte (17.). Wenig später musste der angeschlagene Abwehrchef Marokkos verletzt ausgewechselt werden (21.).
Zehn Minuten vor der Halbzeit verfehlte der angesprochene Giroud, nach einer Klärungsaktion der Marokkaner, im Nachschuss aus zentraler Strafraumposition das leere Tor (36.). In den letzten Zügen des ersten Durchgangs kam Marokko dann nochmal stärker auf. Die Schlussoffensive gipfelte im Pfostentreffer von Jawad El Yamiq, der per Fallrückzieher beinahe den Ausgleich erzielt hätte. Lloris und das Aluminium verhinderten dies jedoch (44.). So ging es mit einem knappen 1:0 in die Pause.
Die Marokkaner kamen mit Dampf aus der Kabine und brachten den Favoriten in den ersten 15 Minuten nach dem Seitenwechsel durch intensives Powerplay ins Wanken. Ibrahima Konaté und Antoine Griezmann retteten in höchster Not gegen Yahiya Attiyat Allah (54.) und Achraf Hakimi (56.).
Frankreich überstand die Druckphase des Gegners unbeschadet und machte schließlich selbst den Sack zu. Der erst kurz zuvor eingewechselte Randal Kolo Muani markierte nach einer Mbappé-Aktion gegen fünf Marokkaner per Abstauber aus kurzer Distanz das 2:0 (79.), nachdem der eingewechselte Abderrazak Hamdallah drei Minuten zuvor auf der Gegenseite den Ausgleich verpasst hatte (76.).
Auch in der Nachspielzeit gelang den Atlas-Löwen kein Tor mehr, sodass es beim 2:0 für Frankreich blieb. Das Team von Didier Deschamps zieht somit zum zweiten Mal in Folge ins WM-Finale ein und kann dort am Sonntag gegen Argentinien (16:00 Uhr im Liveticker) den Titel verteidigen. Für Marokko, das ein hervorragendes Turnier gespielt hat, geht es am Samstag gegen Kroatien um Platz drei (16:00 Uhr im Liveticker).

Die Stimmen:

Walid Regragui (Trainer Marokko): "Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen und hatten einige technische Probleme. In der zweiten Hälfte wurde es dann besser. Wir hatten viele gute Chancen. Dass die Franzosen nicht viele Tormöglichkeiten brauchen, wussten wir. Aufgrund der vielen Verletzten wurde es dann immer schwerer für uns. In so einem Turnier musst du einen breiten Kader haben, um solche Ausfälle zu kompensieren. Es war unser erstes Halbfinale. Wir sind sehr stolz und werden daraus lernen."
Didier Deschamps (Trainer Frankreich): "Ich bin sehr stolz. Es war ein wichtiges und gewaltiges Spiel. Wir sind seit einem Monat zusammen, das ist nie einfach. Bisher läuft es aber wunderbar – wir wollen diesen Titel! Wir genießen jeden Tag hier bei dieser WM. In vier Tagen geht es für uns dann gegen Argentinien um den Titel."

Der Tweet zum Spiel:

Unzählige Marokko-Fans sorgten im Stadion abermals für Heimspiel-Atmosphäre. Auch wenn es am Ende nicht für den Final-Einzug reichte: Die marokkanische Nationalmannschaft und ihre Anhänger waren eine echte Bereicherung für diese WM!

Das fiel auf: Marokko verabschiedet sich mit starker Leistung

Der Underdog aus Marokko, der bis dato eher bekannt für eine defensive Spielweise war, präsentierte sich im Halbfinale ungewohnt angriffslustig. Auf diese Weise kompensierte die Elf von Walid Regragui die Ausfälle dreier tragender Säulen im Defensivverbund. Aguerd, der eigentlich in der Startelf stand, fiel kurz vor dem Anpfiff aus. Abwehrchef Saiss musste nach 20 Minuten verletzungsbedingt runter und auch Außenverteidiger Noussair Mazraoui blieb nach der Pause in der Kabine. Der Trainer stellte bereits nach Saiss´ Auswechselung von Fünferkette auf Viererkette um. Das Prunkstück Marokkos war geschwächt also konzentrierten sich die Nordafrikaner auf die Offensive – und der Außenseiter machte es gut. Nach Abpfiff standen 13 Torschüsse für Marokko zu Buche und auch die Ballbesitzanteile von 61% sprachen klar für die Nordafrikaner. Die individuelle Qualität von Frankreich und Mbappé reichte dem Favoriten letztendlich aber zum Sieg.

Die Statistik: 42

Nur 42 Sekunden nach seiner Einwechselung markierte Kolo Muani, der aktuell bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag steht, das entscheidende 2:0 für Frankreich. Für den 23-Jährigen war es das erste Tor im vierten Spiel für die französische Nationalmannschaft – ein perfekter Zeitpunkt für einen Premierentreffer!
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Frankreich-Trainer Deschamps: "Das hätte man heute nicht gedacht"

Quelle: MagentaTV

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