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WM 2022 - Badstuber-Kolumne: Es geht noch mehr für Deutschland - vor allem mit Füllkrug

Holger Badstuber

Update 28/11/2022 um 21:55 GMT+1 Uhr

In seiner WM-Kolumne blickt Eurosport-Experte Holger Badstuber auf das Unentschieden der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien zurück und auf das "Finale" in der Gruppe E gegen Costa Rica voraus. Er lobt die sehr gute Teamleistung der DFB-Elf, sieht aber in einem Bereich auch noch Luft nach oben. Für Stürmer Niclas Füllkrug fordert der 33-Jährige eine Stammplatzgarantie.

Vom Auswechselspieler zum Retter der Nation: Niclas Füllkrug

Fotocredit: Getty Images

Servus Fußball-Freunde!
Ich muss sagen, mir ist gestern Abend ein Stein vom Herzen gefallen. Und sicherlich war ich damit nicht allein. Denn was ich und die Fans sehen wollten von der deutschen Nationalmannschaft, hat sie gezeigt.
31 Mal durfte ich selbst mit dem Adler auf der Brust auflaufen, es war mir immer eine Ehre und ein Auftrag, mich für dieses Trikot zu zerreißen. Gegen Spanien habe ich dieses Feuer bei jedem Deutschen auf und neben dem Platz gespürt.
Um die Herangehensweise, die Attitüde, ging es im zweiten Gruppenspiel in erster Linie. Dass die Basistugenden wie Aggressivität, Entschlossenheit und Zusammenhalt da waren, ist die wichtigste Erkenntnis. Am Ende stand eine sehr gute Teamleistung!
Die Idee, das Zentrum gegen einen enorm spielstarken Gegner mit Gündogan, Kimmich und Goretzka im Mittelfeld sowie Süle und Rüdiger in der Innenverteidigung zu verdichten, lag auf der Hand und wurde gut umgesetzt. Defensiv war das eine komplett andere Haltung als noch bei der Auftaktniederlage gegen Japan.
Wenn Deutschland in der Vergangenheit erfolgreich war, dann durch ein starkes Kollektiv.
Spanien kannst du mit ihren sehr erfahrenen Spielern sowie den starken Youngstern wie Gavi, Pedri, Olmo und Torres nie ganz ausschalten, wir hatten sie aber weitestgehend im Griff und uns letztlich für die Mühen belohnt.
Es war allgemein ein gutes Fußballspiel zweier Top-Teams auf hohem Niveau, aber ein explizit überzeugender Auftritt der deutschen Nationalmannschaft, ein positives Unentschieden. Diese Leistung ist vor dem Gruppenfinale gegen Costa Rica jetzt fest im Kopf verankert, das gibt zumindest schon mal ein gutes Gefühl. Der Druck bleibt dagegen hoch.
Dass das Team bei diesem Spiel so funktionierte, gibt mir aber Hoffnungen für den weiteren Turnierverlauf.
Gegen Costa Rica würde uns Niclas Füllkrug von Beginn an sehr guttun!
Wenn Deutschland in der Vergangenheit erfolgreich war, dann nicht aus dem Grund, dass wir ein oder zwei alles überragende Akteure hatten, sondern ein starkes Kollektiv.
Klar, gerade beim Gegentreffer von Morata kann man durchaus aggressiver verteidigen. Andererseits war das auch einfach gut gemacht.
Apropos, Spanien wird bei dieser WM dem Ruf einer Top-Mannschaft absolut gerecht. Spielerisch sind ihre Fähigkeiten exzellent, mit ihrem Ballbesitz- und Kombinationsspiel sind sie in der Lage, sich aus engstem Raum zu befreien. So ziehen sie den Gegner auf eine Seite.
Zudem können sie schlagkräftig wechseln und - wie mit Morata geschehen - auch auf ein System mit einem echten Stürmer umschalten. Spanien hat Qualität. Das deutsche Team sollte sich weiter auf das Verteidigen über die Außen, aber auch auf die eigenen Stärken fokussieren.
Was Deutschland gegen Spanien gezeigt hat, war nah am Maximum.
Dazu gehört auch ganz klar Niclas Füllkrug. Gegen Costa Rica würde er uns von Beginn an sehr guttun und dafür wäre er auch bereit! Wir brauchen einen Sieg, wir brauchen einen klaren Stürmer und seine Tore.
Mit seinem Einsatz von Anfang an wäre klar: Da ist eine echte Nummer 9, da ist einer, der die Bälle erwartet und der bewiesen hat, wie torgefährlich er ist. Das ist ein immens wichtiges Signal.
Gut hat mir Leroy Sané nach seiner Einwechslung gefallen. Ich denke, auch er wird gegen Costa Rica gesetzt sein. Sein Abschlussstärke ist Gold wert, zudem kann er entscheidende Steckpässe spielen.
Was Deutschland gegen Spanien gezeigt hat, war nah am Maximum. Aber dieses ist noch nicht erreicht. Defensive und offensive Details müssen noch weiter verbessert und verankert werden.
Immerhin: Selbstbewusstsein wurde getankt, die Stimmung ins Positive gedreht. Aber erst am Donnerstag schlägt die Stunde der Wahrheit.
Bis demnächst
Euer Holger Badstuber
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