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SC Magdeburg gewinnt deutsches Champions-League-Finale gegen die Füchse Berlin und ist zurück auf Europas Handball-Thron
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Update 15/06/2025 um 22:03 GMT+2 Uhr
Abgezockt auf Europas Handball-Thron: Die Mentalitätsmonster des SC Magdeburg haben die Champions League gewonnen und den nächsten historischen Triumph des Rivalen Füchse Berlin mit bemerkenswerter Kaltschnäuzigkeit verhindert. Die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert entzauberte den deutschen Meister um Welthandballer Mathias Gidsel im Endspiel von Köln durch ein 32:26 (16:12).
Magdeburg feiert Champions-League-Titel: "Wie Balsam auf der Seele"
Quelle: SID
Als die Mentalitätsmonster des SC Magdeburg exakt um 20:00 Uhr den Champions-League-Pokal aus den Händen von EHF-Präsident Michael Wiederer erhielten, gab es für Erfolgscoach Bennet Wiegert und seine Spieler kein Halten mehr. 
Zum Klassiker "We are the champions" wechselten Champagnerduschen und Feuerfontänen, die Stimmung kochte über. Der SCM ist in Europa wieder ganz oben - und hat den nächsten historischen Triumph des Rivalen Füchse Berlin mit bemerkenswerter Kaltschnäuzigkeit verhindert.
Die Mannschaft von Coach Wiegert entzauberte den deutschen Meister um Welthandballer Mathias Gidsel (sieben Tore) im Endspiel von Köln durch ein 32:26 (16:12) und sicherte sich zum dritten Mal nach 2002 und 2023 die europäische Krone.
"Es ist unglaublich! Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Diese Mannschaft ist unglaublich", sagte SCM-Keeper Nikola Portner. Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning räumte geknickt ein: "Sie waren uns heute in allen kleinen Themen überlegen. Wir sind überhaupt nicht in unser Tempospiel gekommen. Wir haben nicht diese absolute Geilheit hinbekommen, um so eine starke Mannschaft wie den SCM zu schlagen."
"Historischer Tag für den deutschen Handball"
Im ersten Königsklassen-Finale zweier Bundesliga-Klubs seit elf Jahren war Gisli Kristjansson (8 Tore) der beste Werfer für die Magdeburger. Vor 20.074 Zuschauern in der Lanxess Arena erlaubte sich der Vizemeister am Sonntag kaum Fehler und ließ vor allem die berüchtigte Offensive der Berliner nicht zur Entfaltung kommen. 
Auch eine Rote Karte gegen Gidsel-Bewacher Antonio Serradilla Cuenca (34.) brachte die Magdeburger und ihren starken Torhüter Sergey Hernandez nicht von ihrem Weg ab.
"Dieser 15. Juni ist ein historischer Tag für den deutschen Handball", erklärte DHB-Präsident Andreas Michelmann: "Ich gratuliere beiden Teams, dass sie dazu einen fantastischen Beitrag geleistet haben." Der Triumph des SCM sei "beeindruckend".
Magdeburg gelingt Revanche gegen Berlin
Wiegert war vor 23 Jahren schon als Spieler dabei und holte nun binnen drei Jahren seinen zweiten CL-Titel als Trainer. Für die Füchse zerschlug sich durch die erste Niederlage seit Februar dagegen die Hoffnung auf den zweiten Premieren-Titel innerhalb von acht Tagen. In der Vorwoche hatte der Hauptstadt-Klub erstmals in seiner Vereinsgeschichte die deutsche Meisterschaft geholt und die Magdeburger auf Rang zwei verwiesen.
Nun nahm der SCM, der am Samstag in einem packenden Halbfinale den Titelverteidiger und Rekordsieger FC Barcelona (31:30) durch einen Treffer mit der Schlusssirene bezwungen hatte, auf europäischer Bühne Revanche und beendete eine Saison voller Widerstände doch noch mit dem Happy End. 
Zum neunten Mal seit der Einführung des Wettbewerbs vor 32 Jahren kommt der Gewinner aus der Bundesliga.
Magdeburg stellt Superstar Gidsel kalt
Wiegerts Team stellte eine stabile Defensive und schaffte es so zunächst vor allem, Gidsel kaltzustellen. Offensiv schraubte das Team aus Sachsen-Anhalt mit zunehmender Spieldauer seine Fehlerquote deutlich nach unten.
Die Berliner konnten anders als im deutlichen Halbfinale gegen den HBC Nantes (34:24), als Gidsel früh die Rote Karte gesehen hatte, diesmal kaum auf ihren Torhüter Dejan Milosavljev setzen. 
Nach rund 20 Minuten ohne Parade tauschte Siewert den serbischen Schlussmann gegen Youngster Lasse Ludwig aus. Zunächst ohne Effekt.
Magdeburg zieht davon
Der SCM kam immer besser ins Rollen. Der Vorsprung wuchs beim 15:11 (26.) durch Kristjansson, der sich nach einer Schulterverletzung pünktlich zum Final Four fit gemeldet hatte, erstmals auf vier Tore. Berlin schienen offensiv die Ideen zu fehlen. Dazu entschärfte SCM-Keeper Sergey Hernandez nun immer mehr Bälle.
Nach der Pause kam nicht zuletzt durch den Platzverweis gegen Serradilla, der bislang stark gegen Gidsel verteidigt hatte, bei einer Abwehraktion aber Mijajlo Marsenic im Gesicht erwischte, neue Dynamik in das Spiel. 
Die Partie hatte nun mehr Tempo. Gidsel traf gleich doppelt und war nun besser im Spiel, doch der SCM blieb auf dem Gas und ging beim 23:17 (43.) durch Lukas Mertens sogar mit sechs Toren in Führung. Die Berliner leisteten sich vor allem offensiv zu viele Fehler.
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(SID)
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Quelle: Eurosport
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