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Olympia 2021: Ellenbogenverletzung stoppt Gold-Träume von Karate-Weltmeister Horne

Eurosport
VonEurosport

Update 07/08/2021 um 14:45 GMT+2 Uhr

Weltmeister Jonathan Horne (Kaiserslautern) hat nach einem Verletzungsdrama bei der Olympia-Premiere der Karateka in Tokio keine Chance mehr auf die erste deutsche Medaille in der Sportart. In seinem zweiten Vorrunden-Kampf beim Kumite über 75 kg gegen den Georgier Gogita Arkania verletzte sich der 32-Jährige fünf Sekunden vor Schluss am rechten Unterarm. Er musste minutenlang behandelt werden.

Jonathan Horne liegt verletzt auf der Matte

Fotocredit: Getty Images

"Jonny hat sich eine schwere Ellenbogenverletzung zugezogen, wahrscheinlich das Ellenbogengelenk ausgerenkt", sagte der Sportdirektor des Deutschen Karate Verbands (DKV), Christian Grüne, dem SID: "Leider ist es das Aus für ihn." Horne wurde noch vor Ort notversorgt und dann zum Röntgen ins Olympische Dorf gefahren.
Olympiasieger wurde unter tragischen Umständen Vizeweltmeister Sajad Ganjzadeh. Der Iraner lag im Finale gegen Tareg Hamedi 1:4 zurück, ehe ihn der Saudi-Arabier zwei Minuten vor dem Ende unabsichtlich mit einem Tritt am Hals traf. Ganjzadeh wurde behandelt und abtransportiert. Hamedi, Dritter der Asienspiele, wurde von den Kampfrichtern disqualifiziert und musste sich mit Silber begnügen. Bronze ging an Ryutaro Araga (Japan) und Ugur Aktas (Türkei).
Horne führte in seinem zweiten Vorrundenkampf beim Kumite über 75 kg gegen den Georgier Gogita Arkania mit 4:3, ehe er fünf Sekunden vor Schluss auf die Matte stürzte und sich den rechten Arm hielt. Zuvor hatte der Kaiserslauterer seinen ersten Kampf im Pool A gegen den kasachischen WM-Fünften Danijar Juldaschew mit einem 4:4-Unentschieden beendet. Zwei Duelle standen noch aus, um Punkte für das Halbfinale zu sammeln.
Horne war mit großen Hoffnungen nach Tokio geflogen. Der siebenmalige Europa- und amtierende Weltmeister galt als Favorit im Schwergewicht. Der Sieg bei der olympischen Premiere seiner Sportart wäre "die Kirsche auf der Sahne", hatte der Sohn einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Vaters vorher dem SID gesagt, "bei den ersten Olympischen Spielen Gold zu holen, wäre das Non-Plus-Ultra". Doch daraus wurde nichts.
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Fiese Verletzung fünf Sekunden vor Schluss: Drama um Karatekämpfer Horne

Deutsche Karateka glücklos

Das kurze Olympia-Intermezzo steht für die deutschen Karateka unter keinem guten Stern. Schon vor dem Verletzungsdrama um Horne hatte Noah Bitsch für Aufregung gesorgt. Der EM-Dritte hatte am Freitag in der Klasse bis 75 kg eine Medaille knapp verpasst und schwere Vorwürfe gegen seine Gegner erhoben. "Fairplay gehört eigentlich zu Olympia. Das war nicht olympiareif, was sie gebracht haben", sagte der EM-Dritte nach seinem Vorrunden-Aus.
Seiner Ansicht nach hatte der zweimalige Weltmeister Rafael Aghajew aus Aserbaidschan im letzten Pool-Kampf den späteren Olympiasieger Luigi Busa aus Italien gewinnen lassen, damit er ebenfalls ins Halbfinale einzog.
Bundestrainer Thomas Nitschmann sprach von einem "fingierten" Kampf. Damit hatte Karate bei seinem ersten und vorerst letzten Olympia-Auftritt gleich einen Skandal. In Paris 2024 steht die japanische Kampfkunst schon nicht mehr im Programm.
(SID)
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Mit Yuko kurz vor Schluss: Bitsch gewinnt gegen Kasachen Azhikanov

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