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Hallen-EM | Klosterhalfen bestätigt sich mit Silber - "Bin auf jeden Fall stärker geworden"

VonSID

Publiziert 02/03/2019 um 19:44 GMT+1 Uhr

Konstanze Klosterhalfen musste sich bei der Hallen-EM in Glasgow über 3000 m nur der Britin Laura Muir geschlagen geben. Der Wechsel der Leverkusenerin in die USA zeigt Wirkung. Ihre 8:34,06 Minuten waren die zweitbeste Zeit einer deutschen Läuferin in der Geschichte, nur sie selbst war bei ihrem deutschen Rekord vor zwei Wochen noch eineinhalb Sekunden schneller gewesen.

Hallen-EM, Glasgow, Konstanze Klosterhalfen

Fotocredit: Getty Images

Konstanze Klosterhalfen lachte, doch so richtig konnte die 22-Jährige ihre Silbermedaille zunächst nicht einordnen. "Ich hatte gehofft, dass es noch ein bisschen knapper wird. Ich habe mich im Vorfeld eigentlich ziemlich stark gefühlt", sagte die Leverkusenerin, nachdem sie bei der Hallen-EM in Glasgow über 3000 m zu Silber gestürmt war.

Klosterhalfen: Viel Aufmerksamkeit nach Wechsel in die USA

Ihre 8:34,06 Minuten waren die zweitbeste Zeit einer deutschen Läuferin in der Geschichte, nur sie selbst war bei ihrem deutschen Rekord vor zwei Wochen noch eineinhalb Sekunden schneller gewesen. Und am Freitagabend war lediglich die Titelverteidigerin und Lokalmatadorin Laura Muir nach einer beeindruckenden letzten Runde zu stark. Wie bei der Hallen-EM 2017, als Muir die Deutsche über 1500 m besiegte.
"Jetzt nach der Vorbereitung habe ich mich stärker gefühlt als vor zwei Jahren, da war ich super überrascht mit einer Medaille. Heute war es eine andere Ausgangssituation", betonte Klosterhalfen und fügte mit Blick auf ihre Konkurrentin schmunzelnd an:
Ich hoffe, dass sie es wenigstens morgen bei den 1500 m ein bisschen spürt.
Dafür, dass sie künftig ihre Konkurrenz noch mehr ärgern kann, hatte sich Klosterhalfen im vergangenen Jahr zu einem Wechsel in die USA entschieden. "Ich denke auf jeden Fall, dass ich stärker geworden bin. Ich habe mich schon auf vielen Ebenen verbessert", sagte sie. Allerdings war dies auch eine Entscheidung, die zuletzt viel diskutiert wurde - und deren Resonanz auch Klosterhalfen überraschte. Ob sie denn mit so viel Aufmerksamkeit gerechnet habe? "Nee", sagte sie - und lachte.

Untersuchungen gegen Cheftrainer Salazar

Das neue Trainingsumfeld ist keineswegs unumstritten. Gegen das "Nike Oregon Project" (NOP), in dessen Umfeld sie jetzt trainiert, und vor allem gegen Cheftrainer Alberto Salazar, läuft derzeit eine Untersuchung der US-Anti-Doping-Behörde USADA.
So klärte vor Ort in Glasgow Oliver Mintzlaff über die Hintergründe des Schritts auf. Der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig hat zwar keine Funktion in Klosterhalfens Team, war aber maßgeblich an ihrem Wechsel in die USA beteiligt.
"Wir kommen aus dem gleichen Dorf. Ihre Eltern kennen meine Eltern", erklärte Mintzlaff, einst selbst deutscher Spitzenläufer, wie es zu dem Kontakt zum "Jahrhunderttalent" Klosterhalfen kam: "Ich habe damals gesagt, weil ich beruflich anders eingespannt bin, kann ich dich nicht betreuen. Das, was ich tun kann, ist auf freundschaftlicher Basis den ein oder anderen Tipp geben."
Das tat er. Er riet ihr, in die USA zu gehen, trainingsmethodisch gebe es dort die besten Möglichkeiten. Auch sprach er mit dem Sportartikelhersteller, über den Wechsel. "Für mich war wichtig, dass wir Konstanze eine Option aufzeigen können", sagte er: "Ich weiß, dass sie da in guten Händen ist. Dass sie dort optimal betreut wird."
Und die Vorwürfe gegen das NOP? Er könne diese Geschichten nicht bewerten, er könne nur das bewerten, was Konstanze erzähle und man mit Nike besprochen habe. "Das hat auch immer etwas mit einer moralischen Verantwortung zu tun. Ich habe sie ja auch dahin geschickt", sagte er: "Da habe ich gar keine Bedenken. Abgesehen davon, sagte er, sei Konstanze eine "mündige Athletin".
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EM-Silber für Klosterhalfen - Muir mit unwiderstehlichem Schlusssprint

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