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Hallen-Rekord über 3000 Meter: Klosterhalfen meldet sich eindrucksvoll zurück

VonSID

Publiziert 17/02/2019 um 14:02 GMT+1 Uhr

Konstanze Klosterhalfen unterstrich mit ihrem deutschen Hallen-Rekord über 3000 m ihre Topform. Allerdings musste sich die Leverkusenerin, die inzwischen im Umfeld des umstrittenen "Nike Oregon Project" in den USA trainiert, auch kritische Fragen gefallen lassen.

Konstanze Klosterhalfen läuft Rekord

Fotocredit: Getty Images

Konstanze Klosterhalfen feierte bei der Rückkehr nach Deutschland ausgelassen ihren Rekordlauf - auch die kritischen Fragen zu ihrer neuen Wahlheimat USA konnten ihr die Laune nicht verderben. "Ich kann nur sagen, was ich weiß. Jeden Hustensaft, jede Schnupfentablette muss ich meinem Trainer schicken, damit er die Inhaltsstoffe abchecken kann", sagte Klosterhalfen, nachdem sie bei der Hallen-DM in Leipzig ihren eigenen deutschen Rekord über 3000 m auf 8:32,47 Minuten verbessert hatte.
Seit Ende des vergangenen Jahres trainiert die größte deutsche Lauf-Hoffnung bei Pete Julian, Assistenztrainer im weltberühmten, aber wegen Dopingverdächtigungen auch umstrittenen "Nike Oregon Project" in der Nähe von Portland. Und auch, wenn Klosterhalfen offiziell nicht Teil der hochkarätigen Gruppe um Coach Alberto Salazar ist, sieht sie sich seit ihrer Entscheidung mit dem schlechten Ruf des ehemaligen Weltklasse-Marathonläufers konfrontiert.

Weltklasseleistung über letzten 400-Meter

Unbestritten ist, dass Klosterhalfen nach ihrem Wechsel in die USA in Topform ist. Ihren eigenen Rekord aus dem Vorjahr unterbot sie in Leipzig um mehr als drei Sekunden. Die letzten 400 m rannte sie dabei in 61,12 Sekunden - eine Weltklasseleistung. Eine Woche zuvor hatte sie in New York die deutsche Bestleistung über die Meile auf 4:19,98 Minuten verbessert, ob ihre dortige 1500-m-Durchgangszeit von 4:02,70 Minuten als deutscher Rekord anerkannt wird, wird derzeit noch geprüft.
Für Klosterhalfen ist dies das Ergebnis hervorragender Bedingungen und harter Arbeit:
Die Trainingsstruktur ist schon anders. Die Tempoeinheiten sind intensiver, das sind Athleten, die nochmal auf einem anderen Niveau trainieren.
Gegen Salazar, der unter anderem den britische Laufstar Mo Farah zum Olympiasieger formte, läuft derzeit eine Untersuchung der US-Anti-Doping-Agentur USADA. In einem Zwischenbericht wirft die Behörde ihm vor, fragwürdige Methoden anzuwenden. Salazar bestreitet jegliche Anschuldigungen.

USA-Entscheidung fällt Klosterhalfen leicht

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) musste sich wohl oder übel mit der Entscheidung Klosterhalfens arrangieren. "Wir fördern eigenkompetente Athleten. Sie hatte im letzten Jahr erstmals eine Störung mit Verletzungen, war nicht so glücklich mit ihrem Saisonverlauf und hat dann in Abstimmung mit ihrem Management und ihren Sponsoren entschieden, diesen Schritt zu gehen", sagte der Leitende Direktor Sport Idriss Gonschinska und betonte angesprochen auf die Vorwürfe gegen das Oregon Project: "Konstanze ist eine Athletin, die in unserem System sehr klar aufgeklärt ist. Wir werden den Prozess im Dialog mit ihr begleiten."
Klosterhalfen selbst habe "keine Sekunde" darüber nachdenken müssen, als sich die Chance ergab, in die USA zu gehen. "Als Athlet möchte ich mich immer weiterentwickeln. Ich möchte ganz in die Weltspitze", sagte sie. Nach der Freiluft-WM in Doha Ende September soll eine Entscheidung fallen, ob Klosterhalfen weiter in den USA trainiert.
Erst einmal steht aber die Hallen-EM in Glasgow (1. bis 3. März) auf dem Programm. Bis dorthin trainiert Klosterhalfen in Deutschland und will beim ersten Saisonhöhepunkt ihre Topleistungen fortsetzen: "Im Moment fühlen sich die Rennen gut an. Natürlich gehe ich da nicht hin, nur um mitzumachen."
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