Leichtathletik-WM: Absage-Welle der Deutschen reißt nicht ab - Auch Konstanze Klosterhalfen sagt Start ab

Nächster Rückschlag für das deutsche Team: Mit Laufass Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen) fällt eine weitere Topathletin verletzungsbedingt für die anstehende WM in Budapest (19. bis 27. August) aus. Die Europameisterin über die 5000 m musste am Montag ihren Start wegen Fußproblemen absagen. "Bis zuletzt hatten wir gehofft, dass es mit einem WM-Start klappt", so DLV Cheftrainerin Annett Stein.

Konstanze Klosterhalfen

Fotocredit: Getty Images

Malaika Mihambo. Johannes Vetter. Gesa Felicitas Krause. Bo Kanda Lita Baehre. Lea Meyer. Und jetzt auch noch Konstanze Klosterhalfen. Die Liste prominenter Ausfälle im deutschen Team für die anstehende Leichtathletik-WM in Budapest (19. bis 27. August) wird immer länger. Laufass Klosterhalfen musste am Montag wegen anhaltender Fußprobleme passen.
"Wir haben alles versucht, um es möglich zu machen. Unglücklicherweise hat mein Fuß bei der Intensität, die für die Vorbereitungen auf eine WM notwendig ist, nicht mitgespielt", begründete Klosterhalfen ihren Budapest-Verzicht auf ihrem Instagram-Kanal.
"Bis zuletzt hatten wir gehofft, dass es mit einem WM-Start klappt", sagte auch Annett Stein, Cheftrainerin im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV): "Wir wünschen ihr, dass sie für die Olympiasaison wieder fit an den Start gehen kann." Das deutsche Team für Budapest umfasst jetzt noch 72 Athletinnen und Athleten.
Für Klosterhalfen, Europameisterin von München über die 5000 m, ist die Absage der negative Höhepunkt einer verkorksten Saison. Und für den DLV der nächste schwere Schlag für Budapest. Dabei sollte das Jahr 2023 doch zum Neustart werden für Klosterhalfen.
Mit ihrem Goldtriumph bei der "EM Dahoam" im Vorjahr hatte die 26-Jährige für Furore gesorgt und danach angekündigt, auf ihrer Paradestrecke auch wieder die "Welt" schlagen zu wollen.

Mihambo kommt nicht in Fahrt

Für dieses Ziel hatte "Koko" dann ihr Umfeld umgekrempelt. Die Leverkusenerin wechselte den Trainer und wird mittlerweile vom Iren Alistair Cragg betreut, zudem wechselte die Ausnahmeläuferin ihren Ausrüster (von Nike zu Puma), nachdem ihr Vertrag bei dem US-Sportartikelriesen ausgelaufen war.
Doch richtig in Fahrt kam Malaika Mihambo in diesem Jahr nicht, schon bei den deutschen Meisterschaften im Juli in Kassel hatte sie wegen der Fußprobleme gefehlt.
Zuvor war ein Start in der Diamond League in Stockholm über 5000 m gehörig in die Hose gegangen, Klosterhalfen sagte danach: "Ich weiß nicht, was los war." Noch am Sonntag postete sie Bilder aus dem Höhentrainingslager bei Instagram, nun die bittere Absage.
"Die Entscheidung war nicht einfach, aber man muss in Bestform sein, um gegen die Besten anzutreten", erklärte Klosterhalfen weiter und richtete auch schon den Blick auf Olympia 2024 in Paris: "Für dieses große Jahr muss ich im Vollbesitz meiner Kräfte sein." Und während Krause wegen der Geburt ihrer Tochter nicht in Budapest dabei sein wird und Vetter noch nach seiner Form sucht, häufen sich die Verletzungen bei den DLV-Assen.

Die vielen Ausfälle sind "kein Zufall"

Für Experten kann das "alles kein Zufall sein", wie Gertrud Schäfer, frühere Trainerin der Siebenkampf-Weltmeisterin Sabine Braun bei "Sport1" sagte: "Es muss irgendwie einen Fehler im System geben."
Die Misere komme Schäfer jedenfalls vor wie "ein Flächenbrand". Und: "Wir fahren nur auf platten Reifen."
Die Liste der prominenten Ausfälle wird jedenfalls immer länger.
Eurosport zeigt die WM der Leichtathleten live im TV und bei discovery+.
(SID)
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