Benzin-Angriff: Olympia-Teilnehmerin Rebecca Cheptegei aus Uganda kämpft auf Intensivstation um ihr Leben

Die Olympia-Teilnehmerin und Langstreckenläuferin Rebecca Cheptegei aus Uganda wird wegen schwerer Brandverletzungen in einem Krankenhaus in Kenia auf der Intensivstation behandelt, nachdem sie von ihrem Lebenspartner mit Benzin übergossen und angezündet wurde. Bei den Olympischen Spielen in Paris im vergangenen Monat hatte die 33-Jährige im Marathon den 44. Platz belegt.

Rebecca Cheptegei (Mitte) bei der Leichtathletik-WM 2023 in Budapest im Marathon

Fotocredit: Imago

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurde Cheptegei in ihrem Haus von ihrem kenianischen Freund Dickson Ndiema Marangach attackiert.
Marangach hatte sich ersten Erkenntnissen zufolge am Sonntag mit Benzin in das Haus in Endebess im Westen Kenias geschlichen, als Cheptegei mit ihren Kindern in der Kirche war. Bei ihrer Rückkehr habe er sie mit dem Benzin übergossen und angezündet, hieß es im Polizeibericht. Auch er selbst sei durch die Flammen verletzt worden.
Nachbarn hätten die beiden gerettet und in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Von da aus wurden sie in eine andere Klinik verlegt, wo Cheptegei am Montag auf die Intensivstation verlegt wurde. Ihr Gesundheitszustand sei ernst, sagte ein Klinikmitarbeiter. Medienberichten zufolge sind 75 Prozent ihrer Hautoberfläche verbrannt.
"Ihr Zustand sieht ernst aus, mit Verbrennungen im Gesicht und Verbänden", sagte ein Mitarbeiter des Moi Teaching and Referral Hospital (MTRH) in Nairobi/Kenia der Nachrichtenagentur "AFP".
Im Polizeibericht wurden keine Angaben dazu gemacht, ob auch Cheptegeis Kinder verletzt wurden. Cheptegei und Marangach hatten demnach schon öfter Streit gehabt.
In Kenia ist Gewalt gegen Frauen weit verbreitet: Offiziellen Statistiken zufolge hat gut jede dritte Frau ab 15 Jahren schon körperliche Gewalt erlebt. Verheiratete Frauen sind besonders gefährdet: Dem kenianischen Statistikamt zufolge wurden 41 Prozent der verheirateten Frauen und 20 Prozent der unverheirateten Frauen Opfer von Gewalt.
Der Leichtathletikverband Ugandas drückte seine Bestürzung über den Vorfall aus und erklärte, Cheptegei habe "schwere Verletzungen" erlitten: "Dies folgt auf einen Vorfall, bei dem ihr kenianischer Freund sie mit Benzin übergossen und angezündet hat", schrieb der Verband auf X.

(SID)
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