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Rio 2016: Gold im Modernen Fünfkampf für Chloe Esposito, Lena Schöneborn enttäuscht

VonSID

Update 20/08/2016 um 05:19 GMT+2 Uhr

Die Australierin Chloe Esposito hat vor der Französin Elodie Clouvel und der Polin Oktawia Nowacka die Goldmedaille im Modernen Fünfkampf geholt. Peking-Olympiasiegerin Lena Schöneborn hat hingegen die Medaillenränge klar verpasst. Die 30-Jährige musste sich am Freitag mit dem enttäuschenden 32. Platz zufrieden geben.

Olympia 2016 in Rio: Lena Schöneborn

Fotocredit: AFP

Die zweite deutsche Starterin, Annika Schleu (Berlin), überzeugte dagegen als Fünfte.
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Chloe Esposito gewinnt Gold vor der Französin Elodie Clouvel und der Polin Oktawia Nowacka

Fotocredit: AFP

Schöneborn hockte nach dem Tiefschlag verzweifelt in der Umkleidekabine und weinte bittere Tränen.
Ausgerechnet eine Fuchsstute namens "Legende" bescherte der Peking-Olympiasiegerin die schmerzhafteste Niederlage ihrer Karriere. Ein Debakel beim Reiten mit mehreren Verweigerungen kostete Deutschlands beste Moderne Fünfkämpferin alle Chancen auf Edelmetall.
Ein Debakel beim Reiten kostete Deutschlands beste Moderne Fünfkämpferin der Geschichte am Freitag alle Chancen auf Edelmetall - das abschließende Combined-Event aus Laufen und Schießen war angesichts des Rückstandes von 5:28 Minuten auf Gold ein aussichtsloses Rennen am Ende des Feldes. Schöneborn landete schließlich auf Platz 32.

"Das ist einfach tragisch"

Vier Jahre hatte sich Schöneborn auf diesen einen Wettkampf vorbereitet, die Weltmeisterin trat im Job kürzer und ordnete alles dem Ziel Gold in Rio unter - vergebens. Zum Verhängnis wurde der Wahl-Berlinerin Legende. Das 13 Jahre alte Pferd und Schöneborn fanden in der Fünfkampf-Arena in Deodoro einfach nicht zueinander.
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Olympia 2016 in Rio: Lena Schöneborn

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Nach den ersten geglückten Sprüngen nahm das Unheil am vierten Hindernis seinen Lauf. Bei der ersten Verweigerung konnte sich die 30-jährige Schöneborn nur mit Mühe auf dem Pferd halten, auch in der Folge harmonierten beide nicht. Schöneborn war die zunehmende Verzweiflung anzusehen, an der Absperrung der Reitarena schüttelte Raisner ungläubig den Kopf.
"Damit ist alles gelaufen. Ich könnte losheulen", sagte Raisner anschließend. Es könne immer mal vorkommen, dass Pferd und Reiter nicht miteinander könnten. "Dass es aber ausgerechnet bei Olympischen Spielen passiert, ist einfach tragisch. Es stecken so viel Arbeit und Opfer dahinter", sagte Raisner.
Die Pferde werden den Reitern vor dem Wettkampf zugelost, vor Beginn haben die Athleten 20 Minuten Zeit, sich bei fünf Probesprüngen mit den Tieren vertraut zu machen. Nach Raisners Angaben hatte Schöneborn dabei noch keine Probleme mit Legende, die zuvor bereits bei der Tschechin Barbora Kodedova zweimal verweigert hatte.
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Olympia 2016 in Rio: Lena Schöneborn

Fotocredit: AFP

Die für die Stute ungewohnte Stadionatmosphäre ließ Raisner nicht als Erklärung gelten. "Das Pferd ist den Parcours vorher ja schon geritten", sagte sie, während bei Schöneborn in der Umkleide die Tränen flossen.
Schöneborn war bereits zuvor nicht optimal in den zweiten Wettkampftag gestartet. Im Schwimmen über 200 m Freistil, ihrer traditionell schwächsten Disziplin, schlug sie nach 2:21,74 Minuten an und belegte damit nur den 29. Rang. Im anschließenden Bonusfechten, das erstmals im olympischen Programm stand, verlor sie zudem ihr Gefecht gegen die Kanadierin Melanie McCann. Das Combined lief passabel, der große Rückstand war aber nicht mehr aufzuholen.
Am Donnerstag war Schöneborn noch ein verheißungsvoller Start gelungen. Zum Auftakt gelangen ihr in ihrer Spezialdisziplin Fechten in 35 Duellen 24 Siege und das zweitbeste Ergebnis aller Athletinnen. Schöneborns Olympia-Laufbahn bleibt nach der Tragik von Rio geprägt vom Karriere-Hoch in Peking, aber auch einigen Tiefen. Bei den Spielen in London 2012 war der Druck enorm, die Erwartungen an sich selbst nicht minder groß. Doch Schöneborn scheiterte, belegte am Ende nur den 15. Rang.
In Rio sollte alles anders werden. Doch es kam noch schlimmer.
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