Olympia 2024: Zustimmung in Hamburg bröckelt

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VonEurosport

Publiziert 19/11/2015 um 17:22 GMT+1 Uhr

Die Zustimmung der Hamburger für die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 bröckelt. Zehn Tage vor dem entscheidenden Referendum am 29. November präsentierte der Deutsche Olympische Sportbund seine neueste und letzte Umfrage: Demnach sprechen sich nur noch 56 Prozent der Bürger in der Hansestadt für die Ausrichtung der Sportveranstaltung aus, die Tendenz zeigt klar nach unten.

Hamburg wollte Olympia 2024

Fotocredit: Imago

DOSB-Präsident Alfons Hörmann bewertete die neuen Zahlen trotz des niedrigsten Wertes in diesem Jahr positiv. "Die aktuelle Umfrage bestätigt auf erfreuliche Weise, dass die Menschen gerade auch in schwierigen Zeiten bereit und in der Lage sind, die großen Chancen einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele zu erkennen und zu nutzen", sagte Hörmann am Donnerstag.

Sorge um Zustimmung der Hamburger

Zwar zeigten sich 73 Prozent der Menschen in Deutschland davon überzeugt, dass Spiele in Hamburg auch Vorteile für das ganze Land brächten, also eine nationale Angelegenheit sind. Doch mit Blick auf den entscheidenden Wert, der Zustimmung der Hamburger, beginnt so kurz vor dem Ziel anscheinend doch noch einmal das ganz große Bibbern: So hatten bei der letzten Forsa-Umfrage im September noch 63 Prozent der Hamburger für eine Olympia-Bewerbung der Hansestadt votiert, im Februar waren es 64 Prozent.
Auch bei der letztlich am Bürgervotum gescheiterten Münchner Bewerbung um die Winterspiele 2022 waren Ende 2013 in Umfragen die Zustimmungswerte vor der entscheidenden Umfrage ähnlich gebröckelt.
Wichtig bei den aktuellen Zahlen: Sie stammen von Anfang November, einem Zeitpunkt vor den verheerenden Terroranschlägen von Paris. Die Tendenz könnte also weiter fallend sein.

Hörmann: "Ermutigendes Signal"

Hörmann warb noch einmal mit Nachdruck für ein Ja bei der Abstimmung am Sonntag kommender Woche. "Die Olympische Idee mit der friedlichen Vereinigung aller Menschen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe und Religion ist die bestmögliche Antwort auf die aktuellen Terroranschläge und ein ermutigendes Signal für die noch zehn Tage laufende Abstimmung in Hamburg und Kiel."
Im SID-Interview hatte Hörmann am Mittwoch auf die Frage, ob die Vorkommnisse rund um das abgesagte Länderspiel von Hannover negativen Einfluss auf die entscheidende Abstimmung in Hamburg nehmen könnten, gesagt: "Hoffentlich nicht, denn das wäre ein Sieg des Terrorismus."
Zur Erinnerung: Nur im Falle eines positiven Bürgervotums wird die Olympia-Bewerbung aufrecht erhalten. Am 29. November muss eine einfache Mehrheit für die Austragung der Spiele her, zudem müssen 20 Prozent aller Wahlberechtigten mit Ja stimmen - in Hamburg sind das etwa 260.000 von 1,3 Millionen Wahlberechtigten. Werden die Zahlen nicht erreicht, muss der DOSB die Bewerbung zurückziehen.

Idee der Spiele elektrisiert

Dass die Idee der Spiele in Hamburg elektrisiert, zeigen die Zahlen der Beteiligung an der Briefwahl: Bis Mittwoch waren bereits 435.093 Wahlbriefe eingegangen, was 33,3 Prozent der Wahlberechtigten entspricht.
"Die Umfragen bestätigen erneut, dass die Mehrheit in Hamburg wie auch bundesweit Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland will. Nun kommt es darauf an, dass diese Mehrheit sich auch an dem Referendum beteiligt, entweder per Brief oder dann am 29. November bei der eigentlichen Abstimmung", sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper: "Nach wie vor gilt: Wer Olympia in Hamburg und Kiel will, muss abstimmen – und zwar mit ja."
Neben Hamburg kandidieren auch Los Angeles, Paris, Rom und Budapest um die Ausrichtung des größten Multisport-Ereignisses der Welt. Eine Entscheidung über die Ausrichterstadt fällt im September 2017 in Lima (Peru).
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